Neubau Kindertageseinrichtung Oberer Schulberg

Die Idee der Verfasser, durch einen kompakten Neubau nahe an der Markgröninger Straße einen großen, zusammenhängenden Außenspielbereich für die Kinder zu schaffen, ist sehr gut umgesetzt. Dabei erscheint der Baukörper durch eine raffinierte Staffelung und Auflösung des Dachgeschosses in eine Pergola jeweils nur wie ein 2-geschossiges Gebäude, das sich gut und elegant in die örtliche Situation einfügt.

Gleichzeitig gelingt es, auf eine Tiefgarage zu verzichten und die Parkplätze oberirdisch unterzubringen, was zu einer sehr wirtschaftlichen Lösung führt.

Sehr gut gelungen ist der Eingang mit dem „Marktplatz“, einem großzügigen Foyerbereich, der sich nach Westen zum Garten hin öffnet. Bemängelt wird, dass der Mehrzweckraum nur durch den Essbereich zugänglich ist.

Die Anordnung der Kita-Gruppen gestaffelt auf 3 Ebenen, ist dem Entwurf geschuldet. Ein Austausch der Krip-pengruppe mit der Kita-Gruppe im Dachgeschoss, würde die Situation verbessern. Die überdachte Terrasse wäre als überdachter Spielbereich für U3 gut denkbar und alle Kindergartengruppen hätten die gleiche Situation mit der überdeckten, vorgelagerten Spielfläche.

Die Verfasser stellen sich eine horizontale, gebänderte Fassade aus farbigem, opalen Glas vor, die dem Ort einen lebensfrohen, energetischen Impuls geben soll. Dabei lässt diese Struktur den Baukörper noch eleganter und niedriger erscheinen. Zudem ermöglichen die Fenster Ausblicke in allen, also auch kleinkindgerechten Höhen.

Die Arbeit nutzt die Topografie für die Zonierung der Freiflächen für die verschiedenen Altersgruppen.
Durch die Kompaktheit des Baukörpers und seiner Anordnung längs der Markgröninger Straße ergibt sich die Chance eines zusammenhängenden, differenzierten Außenbereichs, der sich mit den begrünten Terrassen des Gebäudes zu einer Einheit verbindet.
Die Modellierung der Freiflächen am Amphitheater würde man sich etwas naturnaher wünschen und weniger steil.
Die Freiflächen orientieren sich hauptsächlich nach Westen und Süden, wobei der Außenspielbereich der 5 – 6 jährigen mit der Böschung zu nahe an die südlichen Wohngebäude grenzt, was vom Preisgericht als kritisch betrachtet wird.
Parkiert wird oberirdisch entlang der Markgröninger Straße in Senkrechtaufstellung, ein weiterer Parkplatz befindet sich im Norden. Die Zuwegung zum Gebäude erfolgt über den Fußweg hinter den Parkplätzen entlang der Markgröninger Straße. Diese Lösungen werden vom Preisgericht anerkannt.

Die Arbeit erfüllt im Innen- wie im Außenbereich die geforderten Flächen. Dabei ist sie von der Kubatur her die kleinste aller angebotenen Lösungen.

Insgesamt ein sehr schöner Entwurf, der leider durch sein Konzept eine Unterbringung aller Kita-Gruppen auf einer Ebene nicht zulässt und durch die Anordnung der geforderten Räumlichkeiten auf drei Ebenen Nachteile im Betrieb und Betreuung aufweist.