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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2015

Rahmenplan Zukunft Nord

Territorial Position - urban fringe

Territorial Position - urban fringe

ein 3. Preis

Preisgeld: 20.000 EUR

KH studio

Stadtforschung

Léonard Cattoni Ingénieur Paysagiste

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Along a green shore...
Wohnen und arbeiten am grünen Ufer

Authors :

KH studio - delli Ponti & Novielli

mit Leonard Cattoni und Ferdinand Schmelzer

consultants :

Letizia Martinelli , Davide Curatola Soprana , Verdiana Spicciarelli , Camille Alwan , Cathrin Weidler



Along a green shore...
Wohnen und arbeiten am grünen Ufer

Beim ersten Besuch des Wettbewerbsgebietes war die Begeisterung sofort da. Die Wohnbebauung der ehemaligen Kasernengebäude die vom Hardtwald durchdrungen wird, der durchgrünte Charakter des ganzen Stadtteils und ganz besonders die Weite des Naturschutzgebietes, all das stellt eine reiche Anregung dar. Das Potential für ein neues Quartier, dass beispielhaft sein kann und hohe Lebensqualität für alle Bewohner ermöglicht, ist ohne Zweifel in der Nordstadt vorhanden. Es reicht, das vor Ort Vorgefundene aufzunehmen und daran anzuknüpfen.
Eine städtebauliche Haltung zwischen Erinnerung und Intervention Der Entwurf vermittelt zwischen Natur und menschlichen Eingriffen, zwischen Erinnerung und dem Bedarf nach Intervention. Der Naturraum des NSG als Überbleibsel der Präsenz des Rheins ist ein Erbe der Natur. Die Strahlen der barocken Anlage der Fächerstadt Karlsruhe, deren Spuren man auf dem Wettbewerbsareal noch findet und die klaren Strukturen der ehemaligen militärischen Anlagen erinnern an die Einwirkungen des Menschen. Die Intervention nimmt diese Elemente auf.

Linearer Städtebau und transversale Kontinuität der Ökosysteme

Die Klare Struktur der Haupterschließung Erzbergerstraße mit denen ihr zugeordneten
Bestandsgebäuden alter Flughafen, Aircraft Phillips und duale Hochschule wird zunächst
weitergedacht. Weitere Funktionen wie Supermarkt, Verkaufsflächen und Volumen für
Büronutzung werden ihr entlang aneinander gereit und erhalten so prominente Adressen. Diese Verdichtung der Funktionen erzeugt Urbanität. Die neue Quartiersmitte ist zentral an der dualen Hochschule platziert und hat einen Bezug zur kleinen Kirche und dem Schulzentrum entlang der Rhode-Island-Allee.
Orthogonal zur Erzbergerstraße ist die Bebauung in Fransen strukturiert die von Landschaftsfugen unterbrochen werden. Die dominierende Orientierung in Ost-West Richtung erzeugt eine Permeabilität zum Naturschutzgebiet „alter Flugplatz“. Drei großzügige Landschaftsfugen geben breite Sichtbezüge auf die Heidelandschaft frei. Diese ist schon von der Erzbergerstraße her erkennbar und Passanten oder Fahrgäste der Straßenbahn werden sie mit der Nordstadt identifizieren. Die Landschaftsfransen beinhalten wichtige ökologische Funktionen wie Versickerungsmulden (eine Versickerung des Regenwassers in der Pufferzone ist nicht zulässig), soziale Funktionen wie Spielplätze und Treffpunkte und sind Passagen für wichtige Wegeverbindungen der Fahrradfahrer und Fußgänger. Außerdem kann in diesen Grünräumen ein Ineinanderfließen der Landschaften Hardtwald und Heide vom „alten Flugplatz“ stattfinden.
Wichtig ist hierbei die mittlere dieser Fugen, denn sie beherbergt den Quartiersplatz. Dieser ist also ein Scharnier zwischen Erzbergerstraße und Landschaftsfuge. Auf diesem Platz gibt es eine urbane Atmosphäre aber auch eine starke Präsenz der Landschaft, vor Allem durch den Ausblick nach Westen. Entlang dieses Platzes sind tertiäre und soziale Funktionen untergebracht, deren Intensität zum NSG hin abnimmt. Eine extensive Begrünung im Quartier wird vom Gutachten des NSG gefordert, das führt zugleich zu Grünflächen mit wenig Pflegebedarf.

Die Bebauung ist zur Erzbergerstraße hin verdichtet und enthält öffentliche oder gewerbliche Funktionen im Erdgeschoss. Dahinter liegen langgezogene und offene Hofbebauungen die Wohnungen enthalten. Die Kopfbauten enthalten Geschosswohnungen, die in Ost-West Richtung verlaufenden Flügel können aus Reihenhäusern oder ebenfalls aus Geschosswohnungsbauten bestehen. Ganz im Westen löst sich die Struktur in einer lockeren Bebauung mit Punkthäusern auf, die von einer dem Flugplatz ähnlichen Landschaft umflossen wird. Dies ist ein klares städtebauliches Konzept, das unterschiedlichen Bedürfnissen nach Wohnraum angepasst werden kann. Im Inneren der Bebauung gibt es halböffentliche und private Freiflächen die vollkommen permeabel, also für jeden zu durchlaufen sind.
Die Erschließung der Bebauung geschieht über Schleifen und wird von den qualitätvollen Grünräumen ferngehalten. Die Durchfahrbarkeit mit Autos ist minimiert, die Durchlässigkeit für Fußgänger und Radfahrer maximiert. Die meisten Stellplätze befinden sich in Tiefgaragen, für die Gewerbeflächen wird eine gemeinschaftliche Nutzung angedacht. Für Fahrräder gibt es Boxen mit überdachten Stellplätzen gem. neuer LBO.

Anpassungsfähigkeit und Resilienz

Existierende Grünräume, Bäume und Straßen werden umgenutzt und möglichst erhalten. Der NCO Club bleibt in seiner heutigen Form bestehen. Die neuen Wohngebiete werden einen hohen Grünflächenanteil haben, so dass der Anteil unversiegelter Fläche um 70% steigt. Es wurde auf eine intelligente Positionierung der Gebäude geachtet und Möglichkeiten offengelassen, Wintergärten zur Nutzung des Treibhauseffektes zuzulassen. Die Dachflächen der Gebäude werden wenn möglich begrünt oder mit Solarpaneelen bestückt. Die Städtebauliche Struktur in Ihrer Klarheit ermöglicht ein Vorgehen in mehreren Bauabschnitten und eine Anpassung an sich ändernde Anforderungen.
Die großen und ansprechenden Freiflächen des Quartiers erzeugen eine hohe Qualität die auf die ganze Nordstadt ausstrahlt. Durch die Qualifizierung der Pufferzone wird die Landschaft des alten Flugplatzes erlebbar und kann genutzt werden ohne dass sie Schaden nimmt. Die Durchwegung der Pufferzone durch einen „Loop“ macht ggf. den Pfad auf der anderen Seite der Grenze überflüssig. Die Grenze zwischen NSG und Pufferzone wird durch Topographie definiert, so dass ein störender Zaun, der zum überklettern anregen könnte, überflüssig wird.
Auch die privaten Grünflächen und Zwischenräume des Quartiers werden vorwiegend frei
zugänglich sein sowie es bereits östlich der Erzbergerstraße der Fall ist. Somit sind auch diese Flächen ein Gewinn für die Allgemeinheit.
Die neuesten Energiestandards sollen bei der Realisierung der Gebäude eingehalten werden und innovative Techniken wie z.B. die Wärmegewinnung aus dem Abwasserkanal werden zum Einsatz kommen. Der Prozess der Realisierung des Quartiers soll, wie bereits geschehen, partizipativ ablaufen. Die frühe Einbindung zukünftiger Bewohner in den Planungsprozess wäre sinnvoll, dies könnte über die Einbeziehung von Baugemeinschaften erreicht werden.
Urban Intensities and structure

Urban Intensities and structure

1. conserving existing landscape and green quality
2. a phased approach

1. conserving existing landscape and green quality 2. a phased approach

Plan 1:2500

Plan 1:2500

An open square in-between two landscapes

An open square in-between two landscapes

Sections - bioclimatic analysis

Sections - bioclimatic analysis

Typology - urban setting - bioclimatic analysis

Typology - urban setting - bioclimatic analysis

General Plan 1:1000

General Plan 1:1000

Rendering - Along a green shore

Rendering - Along a green shore