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Einladungswettbewerb | 04/2015

Wohnen auf dem Klinik-Areal

Lageplan

Lageplan

Nachrücker / - Baufelder 2 und 3

Werkgemeinschaft HHK Plan GmbH

Stadtplanung / Städtebau

SCHATZ projectbau GmbH

Investor*in

Erläuterungstext

Ziel:
Mit der Neuordnung des Klinik-Areals in Waiblingen nach Schließung des Krankenhausstandorts an der Winnender Straße in Waiblingen entsteht die Chance auf ein städtebauliches, funktionales und architektonisch modernes Wohn- und Arbeitsquartier, unweit der Innenstadt mit attraktiven Aussichten.

Städtebauliche Analyse:
Richtung Osten und Süden bilden die geplanten Neubauten des Sozialdezernats und Bürodreiecks eine Zäsur zwischen dem Bereich mit weiterentwickeltem Bestand und dem Bereich aus völliger Neuplanung. Richtung Norden stößt das zu bebauende Gebiet auf eine existente, großteilige Struktur. Richtung Westen bildet das zu beplanende Gebiet die Hangkante aus und sorgt dort für attraktive Ausblicke in Richtung Innenstadt.

Topographische Reaktion:
Das Gelände im Planungsbereich ist sehr bewegt, die Höhenverhältnisse reichen von Geländehöhen an der Südwestgrenze ca. 238 m ü. NN bis zur Nordostspitze von ca. 248 m ü. NN.
Die neue Erschließungsstraße wird ein Höhengefälle in Nord-Süd Richtung von ca. 8 m aufweisen und der Höhenunterschied von der Erschließungsstraße zur Westgrenze des Planungsbereichs ein Höhengefälle von ca. 3 m bis 5 m.
Aufgrund des sehr stark bewegten Geländeprofils wird sehr großer Wert auf den städtebaulichen gestalterischen Umgang mit der Geländesituation gelegt. Das bewegte Gelände sollte im neuen Stadtquartier erlebbar bleiben, Abgrabungen, Aufschüttungen und Stützmauern zum Ausgleich und zur Nivellierung der Höhenunterschiede sind zu vermeiden

Städtebauliche und freiräumliche Idee:
Die Bebauung im Baufeld B1 muss für sich selbst eigene Lärmschutzmaßnahmen vorsehen. Das heterogene städtebauliche Umfeld ist geprägt von Reihenhäusern, freistehenden Stadthäusern und Mehrfamilienhäusern mit bis zu 4 Geschossen.
Entwicklung eines städtebaulich und architektonisch attraktiven Stadtquartiers als Teil der Innenstadt mit Stadtwohnungen für alle Generationen, für Familien mit Kindern und Senioren gleichermaßen.
Schaffung hoher Aufenthaltsqualität innerhalb des neuen Stadtquartiers auf den inneren Straßen, Wegen und Plätzen.
Erhaltung und Einbeziehung insbesondere der prägenden Grünstruktur am Gebietsrand im Nordwesten bzw. Westen.

Vernetzung im Stadtgefüge:
Die zwischen dem Planungsgebiet und umliegenden Wohnbauflächen bestehenden Fußwege Verbindungen (Bsp. Bereich „Auf der Linde“, „Winnender Straße“) dienen der konsequenten Fußwegevernetzung des Areals mit dem städtebaulichen Umfeld. Insbesondere die großräumige Vernetzung zwischen Talaue / Innenstadt und dem Gebiet „Galgenberg“ ist beizubehalten.
Eine Radwegeverbindung besteht an der Winnender Straße in Form eines Angebotsstreifens.
Verknüpfung der umgebenden Fußwegsysteme mit der fuß läufigen Erschließung des Planungsgebietes

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf 1001 wird als hochwertiger Beitrag zur Strukturierung und Gestaltung der Baufelder 1-4 angesehen.
Zwei einfache und geradlinige Baukörper sorgen für eine klare räumliche Abgrenzung des Baufelds 1 von der Winnender Straße und für den notwendigen Schallschutz. Die Länge der Baukörper und die noch Norden gerichtete große Geste der Biegung ohne Fortsetzung und Bezug werden als dem Ort nicht angemessen angesehen.
Baufeld 1 wird ergänzt durch zwei rechtwinklig zueinander stehende zeilenförmige Baukörper, die teilweise zu nahe an der Lärmschutzbebauung liegen.
Die Tiefgarage liegt ebenerdig zur Erschließungsstraße und bildet so einen deutlich spürbaren Sockel aus. Die Gebäude wirken hier um ein Geschoss zu hoch.

Baufelder 2-4
Die rückwärtige Bebauung der Baufelder 2-4 zeichnet sich durch maßstäbliche, gut gestaltete Baukörper aus, die durch die geschickte Fügung von jeweils vier unterschiedlichen Gebäuden eine Hofmitte bilden. Durch die Konzentration auf tiefe Punkthäuser mit relativ großer Baumasse und zeilenförmige Gebäude kann ein großzügiger Hofbereich geschaffen werden, der eine hohe Aufenthaltsqualität verspricht. Auf Baufeld 2 weicht die Bebauung in Folge der zu erhaltenden Grünstrukturen zurück, so dass hier – im Gegensatz zu den anderen beiden Quartieren - keine überzeigende Raumbildung mit Innenhof entstehen kann.
Leider reagieren die Gebäudeensemble nicht auf die Topografie. Die vier Gebäude im jeweiligen Baufeld befinden sich auf dem gleichem Niveau, so dass bei fallendem Gelände nach Südosten der Eindruck einer viergeschossigen Bebauung entsteht. Besonders an der südwestlichen Ecke des Baufelds 4 tritt der bauliche Rand des Quartiers zu massiv in Erscheinung. Der nicht gelöste Umgang mit der Topografie stellt einen wesentlichen Nachteil der Arbeit dar, der auch nicht durch geringfügige Änderungen ausgeglichen werden kann.
Die bestehenden Grünstrukturen werden respektiert, die neue Begrünung wird als zu sparsam empfunden.
Die barrierefreie Erschließung ist in Baufeld 1 nur über die Tiefgarage möglich. Zahlreiche Fußwege – häufig durch Treppen unterbrochen – vernetzen die Quartiere wohltuend miteinander.
Der geforderte Spielplatz in BF1 ist zu klein, liegt aber sinnvoll mitten im Baugebiet.
Die Verteilung unterschiedlicher Wohnformen auf maßstäbliche Gebäude ist ein gelungener Beitrag, der sehr zur Durchmischung des Baugebietes beiträgt.
Die Gebäude stehen teilweise so nahe an den Grenzen, dass die Abstandsflächen auf öffentlichen Flächen liegen. Die Aufstellflächen für Rettungsfahrzeuge erscheinen problematisch. Die Innenhöfe und damit die im hinteren Bereich liegenden Gebäude der Baufelder 2-4 sind bedauerlicherweise nicht für Rettungsfahrzeuge, Möbelwagen etc. anfahrbar.
Die Fahrradstellplätze sind zum Teil in nicht abschließbaren Räumen und nicht ausreichend.
Der Entwurf stellt einen gut strukturierten, maßstäblichen und bis in die Fassaden hinein hochwertig gestalteten Beitrag dar, der leider durch wenige, aber sehr problematische Eingriffe, vor allem in die Topografie, deutlich an Qualität verliert.
Perspektive

Perspektive

GR EG BF 1

GR EG BF 1

GR 1.OG BF 1

GR 1.OG BF 1

Ansicht Ost BF 1

Ansicht Ost BF 1

Ansicht West BF 1

Ansicht West BF 1

GR EG BF3

GR EG BF3

GR 1.OG BF 3

GR 1.OG BF 3

Ansicht Ost BF 3

Ansicht Ost BF 3

Fassadendetail

Fassadendetail