Neubau einer Großmarkthalle auf dem Gelände der Markthallen

Die neue Großmarkthalle erstreckt sich entlang der Thalkirchnerstraße und bindet das denkmalgeschützte Kontorhaus II ein.

Um eine qualitätsvolle städtebauliche Einbindung und Vernetzung zu erreichen, schlagen wir vor, den langestreckten Körper in fünf „Baukörper“ zu gliedern. Die durchgehende Großmarkthalle wird durch bauliche Zäsuren in Form von „Fugen“ zur Thalkirchnerstraße in einen städtischen Maßstab gesetzt, der sich auch am Kontorhaus II orientiert.

GEBÄUDE, GLIEDERUNG, RHYTHMISIERUNG, DREIDIMENSIONALITÄT
Die neue langgestreckte Großmarkthalle gliedert sich in fünf Bereiche, die von der Thalkirchnerstraße über Fugen wahrgenommen werden.
Auf der östlichen Seite entsteht eine durchgehende Gebäudekante, die durch Treppenhauskerne und die Eingangsschleusen rhythmisiert ist.
Die Traufhöhe des Gebäudes verläuft durchgehend auf 11.50 m. Sie wird nur im Bereich der Fugen / Bauabschnitte sichtbar abgesenkt. Es entsteht somit wieder eine Zusammengehörigkeit über das Kontorhaus II hinaus. Akzentuiert wird das Erscheinungsbild durch die Dachlandschaft der Sheddächer.

AUSSENWIRKUNG, IDENTIFIKATION
Die neue Großmarkthalle bindet sich zukünftig als langgestreckter Körper in Nord-Südrichtung liegend ein zwischen der westlich gelegenen Wohnbebauung, den weiteren langestreckten UMG I und II auf dem Gelände und dem Heizkraftwerk Süd im Osten.
Diese Ansammlung von großmaßstäblichen Gebäuden steht im Kontrast zur Wohnbebauung.
Wir schaffen durch die Gliederung der langestreckten Halle in fünf Baukörper und der Höhe von ca. 11.50 h einen städtebaulichen Maßstab. Der südlichste Baukörper wird zudem um einige Meter zurückgesetzt als eine weitere bauliche Gliederung der Fassade an der Thalkirchnerstraße.
Gegenüber der Wohnbebauung entsteht ein lebendiges Fassadenbild, welches die Nutzung des Inneren im übertragenen Sinne widerspiegelt: Lebendigkeit, Bewegung und Farbe.
Die Fugen werden zur Thalkirchnerstraße hin verglast. So entsteht eine Innen-Außenbeziehung. Einblicke sind hier möglich, da im Inneren diese Zonen als kleine Treffpunkte mit Cafes ausgebildet werden.
Auch für die Nutzer der Halle soll sich dieses Erscheinungsbild darstellen. Die Ostfassade ist die „Nutzfassade“ für die Händler mit Ein- und Ausgängen. Da der Anlieferverkehr der Lkw im Untergeschoss stattfindet, entsteht auch hier eine attraktive Fassade.

FASSADENKONSTRUKTION, MATERIALIEN
Die Fassade spiegelt im übertragenen Sinn die Funktion des Inneren wieder. Obst, Gemüse und anderer Nahrungsmittel werden in Container, Palletten und Kisten umgeschlagen, gelagert und verkauft. Bewegung und Farbigkeit bilden sich in der Fassade ab. Verschiedene Funktionen erhalten verschiedene Oberflächen und rhythmisieren so den Baukörper. „Farbe und Fläche bricht die Form“.
Stahlbetonfertigteile (Sandwichelemente) bilden das Hauptfassadenelement.
Verschiedene Einfärbungen schaffen die Möglichkeit die Idee der Lebendigkeit widerzuspiegeln. Glasflächen und Lüftungselemente rhythmisieren dort, wo sie im Inneren benötigt werden.

Die Fassade ist ein eigenständiges Element vor der Haupttragkonstruktion der Halle. Das Material Beton eignet sich, um den hohen Anforderungen im Innenraum gerecht zu werden. Es ist stoßfest und kann leicht gereinigt werden (gegebenenfalls Behandlung durch säurebeständige Beschichtung).

STANDKONZEPT
Die Flächen sind flexibel und je nach Bedarf der Händler können verschieden große Flächen angemietet werden.
Wir schlagen vor die Verkauf- und Lagerflächen der Händler in drei Zonen einzuteilen.
• Vordere Zone: Auslage der Ware zum Verkauf mit Stehpult
• Mittlere Zone: Lager mit Verteilungszone
• Rückwärtige Zone: flexibel für Standhäusl, Kühlflächen,
Containerabstellflächen für Müll mit Option einer zweiten Ebene für Büronutzung.
Für die rückwärtige Zone ist eine Versorgungsstrang vorhanden, ein Bodenkanal aus dem flexibel jede gemietete Fläche von hinter „erschlossen“ werden kann.