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Begrenzt offener, interdisziplinärer Realisierungswettbewerb im vereinfachten Verfahren nach GRW 95 für 8-10 Teilnehmer | 02/2007

Um- und Neubau des Goethe-Instituts und des DAAD in Kairo/Ägypten

Ansicht von der Straße

Ansicht von der Straße

1. Preis

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Architektur

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Landschaftsarchitektur

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Modellbau

Erläuterungstext

Entwurfskonzept
Der weitgehende Erhalt des reizvollen Gartens der Liegenschaft Nr. 17 wurde in das Zentrum des Entwurfskonzeptes gestellt. Dies gelingt, indem die Baumassen an den Rändern des Grundstücks spielerisch so verteilt werden, dass der Baumbestand nahezu unberührt bleibt. Dabei klingen arabische Bauformen ebenso an, wie das nahöstliche Motiv des umbauten Gartens. Westliche Werte, wie Offenheit und Toleranz spiegeln sich in der Ablesbarkeit aller Funktionen und der kommunikationsfördernden Organisation.

Nutzungskonzept Liegenschaft Nr. 17
Aus Villa, Saalbau und Schulriegel formiert sich ein neues Ensemble. Die Ergänzungsbauten sind so eingeordnet, dass ein Maximum des charmanten Gartens erhalten bleibt.
Der Saalbau besetzt die Nordwestecke des Grundstücks und bildet so das bauliche Pendant zur bestehenden Villa. In Lage und Größe nimmt er den Rhythmus der umgebenden Villen auf. Saal und Foyer liegen auf Gartenniveau und lassen sich großzügig zum Garten öffnen. Eine kleine Aufweitung im Straßenraum markiert den Eingang zum Grundstück. Über das Foyer gelangen Besucher zur zentralen Halle an der Nahtstelle zum Schulriegel. Hier befinden sich Sprachsekretariat, Begegnungszentrum und Cafe´. Über Treppe und Aufzug werden die beiden Bibliotheksgeschosse erreicht. Panoramablicke in den Garten und attraktive Leseplätze auf der Dachterrasse kennzeichnen diesen Bereich.
Der Schulriegel spannt das Grundstück entlang seiner Südgrenze vollständig aus, schirmt gegen die Nachbarschaft ab und schafft einen intimen Hintergrund für den Garten mit seinen Aktivitäten. Die Unterrichtsräume sind in locker gruppierten Kuben untergebracht, welche untereinander durch eine zum Garten offene, im Erdgeschoss etwas erhöhte Loggia verbunden sind. Terrassenartige Aufweitungen mit wechselnden Ausblicken dienen als Pausenbereiche für die Kursteilnehmer. Nach Süden ist die Loggia mit einer leichten, perforierten und luftdurchlässigen Sichtschutzwand versehen. Die Unterrichtsräume sind konsequent zum Garten orientiert.
Die Villa nimmt vorrangig administrative Funktionen auf, so dass der Zielverkehr von Kursteilnehmern relativ gering bleibt. Trotz dieser „leichten“ Funktionen wird in Anbetracht des Zustandes und unter Abwägung aller Umstände ein Abriss nach entsprechender Dokumentation und Wiederaufbau als Replik für vertretbar angesehen. Die prinzipielle Raumaufteilung sollte in Anlehnung an den Bestand erfolgen, jedoch behutsame Anpassungen an die neuen Bedürfnisse zulassen.

Freiraum
Der jeweils eigenständige Charakter beider Gärten wird aufgegriffen und gestärkt. Die visuelle Einheit beider Grundstücke stellt eine Hecke mit dahinter angeordneten Lichtstelen her. Die freien Bereiche des Gartens werden bewusst nicht befestigt um den vielfältigen Nutzungen weitgehenden Spielraum zu lassen.

Parkierung
Auf der Liegenschaft Nr. 17 werden siebzehn Fahrzeuge in einem offenen Unterstand auf der Südseite blickgeschützt untergebracht.

Erweiterbarkeit
Erweiterungspotentiale bestehen in der Überbauung des westlichen Hofes sowie in der Errichtung weiterer Unterrichtspavillons entlang der nördlichen Grundstücksgrenze.

Außenhülle und Materialien
Aus Gründen der Erdbebensicherheit wird Stahlbeton als Baumaterial für Decken und Wände vorgeschlagen. Die Oberfläche soll durch Spachteln und Schleifen ein attraktives Finish erhalten. Unterrichtsräume und der Saal werden mit einer umlaufenden Paneelverkleidung aus Holzwerkstoffen versehen. Neben der angenehmen Materialästhetik ist durch diese Membran eine positive Beeinflussung des Kühlverhaltens nach dem “Gartenlaubenprinzip“ und eine Verbesserung der Raumakustik zu erwarten. In die Unterdecken können die Umluftkühlgeräte integriert werden. Bei Nordverglasungen sind innenliegende Jalousien ausreichend. Saal und Bibliothek erhalten außenliegende Faltläden Die großformatigen Isolierverglasungen werden teilweise als Festverglasungen ausgeführt. Klassenräume sollen Öffnungsflügel an gegenüberliegenden Raumwänden erhalten (zur Loggia als Oberlicht) um Nachtquerlüftung zu ermöglichen. Die Erschließungsloggia erhält auf der Südseite einen Sonnen- und Sichtschutz aus weißlackierten perforierten Blechen.

Nachhaltigkeit
Es werden robuste, widerstandsfähige Materialien verwendet. Auf High- Tech wurde bewusst verzichtet. Stattdessen besteht das Konzept in der sinnvollen Anordnung und im sinnvollen Zusammenspiel bewährter Technikbausteine. Klimageräte werden beispielsweise leicht zugänglich und wartungsfreundlich hinter den Parkplätzen auf der Südseite angeordnet.

Ökologie
Zu großen Teilen werden ohnehin bereits versiegelte Flächen bebaut. Die freie Gestaltung der Baumassen erlaubt die weitgehende Erhaltung des Baumbestandes. Kondenswasser aus den Kühlaggregaten wird in den Wurzelbereich der Bäume geleitet.

Wirtschaftlichkeit
Die Gebäude können mit einfachen, ortstypischen Materialien und -Technologien wirtschaftlich errichtet werden. Zu klimatisierende Bereiche und Unterkellerungen werden auf ein Minimum beschränkt (offene Laubengänge). Haustechnikkonzept. Landschaftsgestalterische Maßnahmen beschränken sich auf die Qualifizierung des vorhandenen Potentials.

Nutzungskonzept Liegenschaft Nr. 13
Als Haupteingang wird das vorhandene Nordportal aktiviert. Dadurch verkürzen sich nochmals die Wege zwischen beiden Liegenschaften. Zentrale Räume wie Kasse etc. werden direkt erreicht. Ein geringfügiger Rückbau nachträglicher Einbauten führt zu räumlicher Klärung und Verbesserung. Der DAAD kann in einer eigenen Etage relativ autark agieren. Die Anordnung der Gästewohnungen im Souterrain ermöglicht unabhängigen Zugang während der Schließungszeiten. Entsprechend der neuen Nutzung kann ein Teil der WC- Anlagen zugunsten anderer Funktionen entfallen. Dadurch lässt sich das vorgesehene Raumprogramm recht großzügig unterbringen. Ein Standort für den nachträglichen Einbau eines Aufzuges wurde ausgewiesen.
Ansicht von der Straße

Ansicht von der Straße

Lageplan

Lageplan

Lageplan

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Grundriss Neubau Haus 17

Grundriss Neubau Haus 17

Grundriss Neubau Haus 17

Grundriss Neubau Haus 17

Grundriss Bestand Haus 13

Grundriss Bestand Haus 13

Grundriss Bestand Haus 13

Grundriss Bestand Haus 13

Schnitt durch Klassenräume und Garten

Schnitt durch Klassenräume und Garten

Schnitt durch Klassenräume und Garten

Schnitt durch Klassenräume und Garten

Schnitt durch Saal und Bibliothek

Schnitt durch Saal und Bibliothek

Schnitt durch Saal und Bibliothek

Schnitt durch Saal und Bibliothek