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Begrenzt offener, interdisziplinärer Realisierungswettbewerb im vereinfachten Verfahren nach GRW 95 für 8-10 Teilnehmer | 02/2007

Um- und Neubau des Goethe-Instituts und des DAAD in Kairo/Ägypten

Lageplan

Lageplan

3. Preis

Kubus360

Architektur

Glück Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Leitgedanke:
Der Leitgedanke für den Entwurf von Goetheinstitut und DAAD ist getragen von den Zielen der Identitätsbildung, des interkulturellen Austauschs, der Offenheit, der Transparenz, der Toleranz und der Weltoffenheit. Diese Ziele spiegeln sich im Entwurf in der offenen Anordnung der Funktionen in der Hülle, die sowohl die modernen technischen Möglichkeiten, aber auch die Verbindung zur arabischen Architektur mit ihrer Ornamentik herstellt.
Die Qualität der historischen Fassade der bestehenden Villa wird im Gebäudeensemble gewürdigt. Es entsteht ein Spannungsbogen zwischen historischer Villa und den modernen Gebäuden, die durch Screen der Hülle zusammengefasst und zu einer Einheit werden.

Städtebau:
Der Neubau des Goetheinstituts bildet mit der bestehenden Villa einen neuen kompakten Solitär der sich in die bestehende Villenstruktur der Umgebung einfügt.
Durch das Heranrücken des neuen Baukörpers an die Strasse wird ein hohes Maß an Repräsentanz und Präsenz geschaffen und eine neue Adressbildung für das Goetheinstitut an der Sharia Hussein Wassef gebildet.
Der Neubau wird durch seine moderne Materialität und die Reduzierung auf eine klare Form im städtebaulichen Kontext heraus gestellt.

Gebäudekonzept:
Gebäude Hussein Wassef 17 und Neubau:
Dem Umgang mit der denkmalgeschützten Villa mit orientalischen Gestaltungselementen kommt im neuen Gebäudekonzept eine besondere Bedeutung zu.
Die Einrahmung der Villa durch einen passepartoutartigen Ausschnitt in der Fassade inszeniert den Bestand in besonderer Art. Die Villa wird zum Baustein eines Gesamtensembles.
An die traditionelle Thematik der arabischen Bauweise mit begrünten Innenhöfen wird angeknüpft. Die Innenhöfe dienen der natürlichen Klimaregulierung und schaffen Kommunikationszonen mit hoher Aufenthaltsqualität. Sie verbinden die verschiedenen Nutzungsebenen räumlich miteinander.

Erschließung:
Die Erschließung ist zentral in dem Zwischenraum zwischen Alt und Neu angeordnet und macht die historische Fassade des Altbaus erlebbar. Durch die zentrale Erschließung sind alle Funktionsbereiche auf kurzen Wegen miteinander verbunden.
Die niveaugleiche Anbindung der Villa durch Stege und Brücken gewährleistet die Barrierefreiheit in allen Ebenen.

Funktionen/Nutzungen:
Das Gebäude gliedert sich in drei baukörperlich herausgebildete Bereiche, die in ihrer Schichtung die Nutzungen und den Grad der Öffentlichkeit widerspiegelt.
Im Erdgeschoss wird mit dem Veranstaltungssaal, der Präsentationsfläche, der Cafeteria, dem Begegnungszentrum und den Ausstellungsflächen eine multifunktional bespielbare Fläche angeboten. Durch die hohe Transparenz wird der Bezug zum Garten schon im Eingangsbereich spürbar.
Die Bibliothek mit einem abgetrennten ruhigeren Lesebereich ist zum Garten orientiert.
Die Schulungsräume sind sowohl zu dem landschaftlichen Garten als auch zu dem künstlich geschaffenen Dachgarten orientiert. Der Dachgarten bietet durch den direkten Anschluss an die Schulungsräume eine besondere Aufenthalts -und Pausenqualität.

Außenfassade:
Die Hülle aus leichtem Metallgewebe steht für Modernität, die im Kontrast zu den traditionellen Steinfassaden steht. Die Filterwirkung und die hohe Transparenz unterstreicht die Offenheit, mit der sich Goetheinstitut und DAAD präsentieren.
Die moderne Ornamentik des Gewebes bietet über seine technischen Vorteile (Sonnenschutz, Tageslichtdiffusor ) hinaus die Möglichkeit verschattete, luftdurchströmte Zwischenräume wie z. B. den Eingangshof mit besonderer Aufenthaltqualität zu schaffen.

Energiekonzept/Nachhaltigkeit:
Das Energiekonzept basiert auf dem grundlegenden Ansatz, im Neubau eine Klimahülle zu schaffen, die den darunter liegenden Bestandsbau sowie die Neubau-Erweiterungen teilverschattet.
Unter dieser schützenden Hülle wird ein gemäßigtes Klima geschaffen, das das Klima in Deutschland abbildet. Durch die Teiltransparenz der Hülle, die Dachgärten und den offenen Eingangsbereich werden Fenster geschaffen, die das Klima vor Ort erlebbar machen und das Gebäude an die Gegebenheiten vor Ort anbindet.
Die Innenhöfe mit Begrünung und Wasserbecken tragen zusätzlich zur natürlichen Klimaregulierung bei.
Die technische Ausstattung ist zielgerichtet den Nutzungszonen der Gebäude angepasst: Der Vortragssaal ist klimatisiert. Durch eine einfache Bauteilaktivierung mit Aktivierung der passiven Speichermassen in Kombination mit der Vorkühlung der Zuluft wird in einem Grossteil der Räume ein ausgewogenes, behagliches Innenraum Klima erzeugt. In Abhängigkeit von den Jahreszeiten ist auch eine Fensterlüftung möglich. In den Seminarräumen besteht zusätzlich die Möglichkeit einer Teilklimatisierung. Der Verzicht auf eine voluminöse, in Investition und Betrieb kostenintensive Vollklimatisierung aller Räume wird durch die Klimahülle sowie durch die Anbindung des Bestandsgebäudes an die Energieversorgung des Neubaus ermöglicht. Dadurch zeigt das Gebäude - charakteristisch für das moderne Energiedenken in Deutschland-, dass durch angepassten, reduzierten, intelligenten Technikeinsatz die Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit der Liegenschaft erreicht werden kann.

Außenanlagen:
Durch die kompakte Anordnung des Baukörpers verbleibt eine großzügige Gartenfläche.
An den Übergängen verzahnt sich das Gebäude mit dem Garten. Belagflächen aus dem Garten verbinden sich mit den Innenräumen. Der Gartenraum wird durch Hecken gegliedert. Der zentrale Gartenteppich gliedert sich in zwei Zonen, einen ruhigeren, kontemplativen Garten, sowie in eine großzügige Rasenfläche für multifunktionale Nutzungen.

Lageplan

Lageplan

Grundriss EG

Grundriss EG

Grundriss EG

Grundriss EG

Schnitt

Schnitt

Schnitt

Schnitt

Perspektive Straßenansicht

Perspektive Straßenansicht

Perspektive Straßenansicht

Perspektive Straßenansicht

Perspektive Innenraum

Perspektive Innenraum

Perspektive Innenraum

Perspektive Innenraum

Modell

Modell

Modell

Modell