Neubau Robert-Boehringer-Gemeinschaftsschule

Die Arbeit überzeugt städtebaulich durch die Anordnung von drei zweigeschossigen Pavillongebäude, die die bestehende Campusbebauung in westlicher Richtung arrondiert. Die Raumkanten der bestehenden Gebäude werden konsequent aufgenommen und im Neubau fortgesetzt. Die daraus resultierenden Freibereiche weisen der Schule einen definierten Campuscharakter zu, ohne Ausgrenzung des Bestandes.
Positiv bewertet wird dabei auch die Situierung gestalteter Freibereiche westlich des Baukörpers mit hoher Aufenthaltsqualität, als Pufferzone zur bestehenden Sportanlage. Sie dient gleichermaßen als definierter Übergang in die vorgelagerte Taulaue des Zipfelbachs.
Die fussläufige Erschliessung des Schulgebäudes bzw. der Mensa ist konsequent vom Anlieferverkehr zur Küche getrennt und formal ansprechend.
Die Baukörper überzeugen durch ihre klare, strukturierte Ausprägung. Die Lochfassade mit different ausgebildeten Öffnungen spiegelt die verschieden Grundrissnutzungen nach Außen wider. Die mit robuster Materialität ausgebildete Holzfassade erzeugt eine gewisse Eleganz und Eingenständigkeit im gesamten Campusareal und stellt eine adäquate Antwort auf die Stellung des Gebäudes im Übergang zwischen der bestehenden urbanen Struktur und dem angrenzenden Freiraum dar.
Sowohl die horizontale als auch die vertikale Erschliessung des Gebäudes ist klar und deutlich strukturiert. Vorteilhaft gelöst ist die eingenständige Erschliessung der Mensa. Großzügig angelegte Innenhöfe schaffen angenehme Tageslichtverhältnisse in den innenliegenden Zonen des Erdgeschosses.
Die Grundrissstruktur der im Obergeschoss verorteten Lernhäuser bilden das pädagogische Konzept der Schule in formaler und funktionaler Hinsicht vorteilhaft ab.
Klar definierte Erschliessungsflächen und Raumstrukturen lassen eine hohe innenräumliche Qualität im Sinne der Nutzer erwarten. Das Energiekonzept ist schlüssig beschrieben. Allerdings wird die Erläuterung im Detail nicht dargestellt.
Die thermische Speichermasse wird durch eine Abhängdecke entkoppelt und es kann daher zu einer sommerlichen Überhitzung kommen. Gleichwohl lässt die Kompaktheit des Gebäudes einen gewissen Komfort erwarten.
Bezüglich der Kennwerte liegt die Gebäudekubatur im mittleren Bereich.

Insgesamt gesehen stellt der Entwurf mit hoher städtebaulicher und gestalterischer Qualität eine treffende Antwort auf die gestellte Wettbewerbsaufgabe dar.