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2. Rang 3 / 3

Nichtoffener Wettbewerb | 05/2015

Neubau Mehrzweckgebäude Obere Mühle

3. Rang

RAW Architects

Architektur

Lorenz Eugster Landschaftsarchitektur und Städtebau GmbH

Landschaftsarchitektur

Hendry

TGA-Fachplanung

zehnder & kälin AG akustik und bauphysik

Akustikplanung, Bauphysik

Gastroplanung H. Zwygart

sonstige Fachplanung

Eberhard Bühnen AG

sonstige Fachplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser verstehen den ganzen Bereich der Oberen Mühle als Ensemble von Gebäuden am Wasser. Im Vordergrund steht weniger ein dörflicher Typ von Zweckgebäuden (wie bei anderen Projektvorschlägen), als vielmehr eine(früh)industriell geprägte Gebäudetypologie. Konsequenterweise steht der vorgeschlagene Neubau wie die historische Mühle parallel zum Wasser. Die prägnante, attraktive Stirnseite bildet den Empfang und markiert den Zugang zum Saal. Sie spricht die klare Sprache einer rationalen Holzbauästhetik.

Die beiden Gebäude fassen zwei sorgfältig gestaltete, gut proportionierte Plätze, die über die Diagonale miteinander verschränkt sind: den Gastroplatz vor der Mühle und den Markplatz zum Glattkanal hin.

Der gewählte Ansatz des Zueinander-Rückens der Gebäude ist ambivalent: er birgt die Vorteile der Nähe genauso wie die Problematik, dass der Neubau die Obere Mühle verstellt und diese volumetrisch marginalisiert. Für das gewählte Dispositiv kommt erschwerend hinzu, dass die gesamte Anlieferung von Mehrzweckgebäude und Badi über dieses Nadelöhrabgewickelt werden müsste. Nicht verständlich ist die vorgeschlagene Überdachung zwischen Mühle und Saal: sie schränkt die ohnehin beengte Durchfahrtsmöglichkeit in der Höhe zusätzlich stark ein. Ob eine Aussengastronomie unter diesen Vorausset-zungen überhaupt funktionieren könnte, wird von der Jurystark bezweifelt. Auch dürfte der (Tages-) Markt an der Glatt entrückt von den Bewegungsströmen und vom Dübendorfer Stadtleben kaum lebensfähig sein. Problematisch scheint auch die schwache Anbindung an die Oberdorfstrasse (fehlende Abgänge).

Die architektonische Sprache des Projektes ist sehr ansprechend, die Durcharbeitung konsequent, Detaillierung und Materialisierung sorgfältig gelöst. Vermisst wird eine Innenansicht des Saals, die den erwünschten atmosphärischen Eindruck des Bühnenerlebnisses vermitteln würde.

Zorro ist hochfunktional strukturiert und weist bezüglich Brand-schutz, betrieblicher Funktionalität und Akustik nur geringfügige Mängel auf.

Bezüglich der zu erwartenden Anlagekosten liegt das Projekt verglichen mit anderen Vorschlägen im unteren Mittelfeld: Die kompakte Volumetrie mit Flachdach, der Verzicht auf eine kostspielige Unterkellerung und die rationelle Holzbauweise wären vielversprechende Ansätze zu einer ökonomisch über-zeugenden Lösung.
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