Bahnhofsumfeld

Der Entwurf fügt sich selbstverständlich und angemessen in das städtebauliche Umfeld ein. Die vorhandenen Naturdenkmäler werden in einen großzügigen Hain integriert, welcher einen schlüssigen Übergang vom Bahnhof zur Innenstadt bietet.

Das vorgeschlagene Dach besetzt den neuen Bahnhofsvorplatz mit einem maßstäblichen, leichten Bauwerk und baut darum herum sinnfällig Rampe und Treppe. Allerdings ist das Abtauchen des Daches mit der Rampenneigung gestalterisch nicht überzeugend, besonders wenn man sich die Ansicht von Norden vorstellt.

Mit der Abfolge von Dach – Bahnhofsplatz – Bahnhofsgebäude - Busbahnhof schafft der Verfasser gut gestaltete und funktionelle öffentliche Räume.

Die Ostseite wertet er mit einer Platzsituation in Verlängerung der Treppe und einer einfach gestalteten gestuften Grünanlage auf. Die Rampen finden darin selbstverständlich Platz.

Die Unterführung verbindet diagonal unter den Gleisen schlüssig die angrenzenden Straßen. Der Querschnitt ist trotz seiner Wirtschaftlichkeit angenehm proportioniert und mit seinem Oberlicht gut belichtet. Die freie Durchsicht vom Eingang zum Ausgang trägt zusätzlich dazu bei, dass die Unterführung angstfrei benutzt werden kann.

Edel wirkt die vorgeschlagene Wandverkleidung aus golden eloxiertem Aluminium. Bei derart großflächigen Wandbekleidungen ist allerdings bereits in der Planung die seitens der DB geforderte wiederkehrende Bauwerksprüfung zu berücksichtigen.

Für Fußgänger funktioniert die Unterführung sehr gut, noch besser wäre es, würde auch noch ein direkter Treppenaustritt von der Rampe nach Norden angeboten, damit mobilen Fußgängern ein Umweg über die lange Rampenanlage erspart bleibt.

Hausbahnsteig und Mittelbahnsteig sind gut in das neue Konzept integriert, insbesondere der Hausbahnsteig schließt selbstverständlich an die Platzflächen an. Mit relativ kurzen Wegen ist auch der an seiner alten Stelle verbleibende Busbahnhof angebunden.

Der Entwurf ist durch seine Angemessenheit in allen Mitteln sehr wirtschaftlich, auch wenn die Diagonalführung des Unterführungsbauwerks gewisse eisenbahntechnisch-statische Mehraufwendungen verursacht.

Insgesamt wird ein einfacher und sinnvoller Vorschlag angeboten, der das Bahnhofsumfeld Senden wesentlich aufwertet und die Verbindung zwischen Ost und West angenehm gestaltet.