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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2015

Umbau und Ergänzung der ehemaligen Sulinger Realschule Am Deepenpool zu einer vierzügigen Grundschule

Aussenperspektive

Aussenperspektive

1. Preis / Zuschlag

Preisgeld: 24.000 EUR

HAYNER SALGERT ARCHITEKTEN

Architektur

Friedrich Wittmann Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Die Höhen- und Gebäudevolumenausbildung der Baukörper nimmt Rücksicht in ihrer Maßstäblichkeit sowohl auf die umgebende Bestandswohnbebauung als auch auf die bereits vorhandenen Schulbauten. Die Positionierung der Baukörper zueinander erzeugt gefasste Außenräume unterschiedlicher Größe, Maßstäblichkeit und Aufenthaltsqualität.

Die Zugangssituation der zukünftigen Grundschule verbindet den Außenraum mit dem "Zentrum", an das sich Mensa, Musik- und Betreuungsraum niveaugleich sowie die Bibliothek unmittelbar anschließen, so dass sich ein räumliches Gefüge ergibt, das z. B. Veranstaltungen und Festen einen großzügigen Rahmen bietet. Insbesondere die Erschließungszonen der Klassenhäuser in den jeweiligen Ebenen erzeugen unterschiedliche Aufenthaltszonen mit kommunikativem Eigenschaften im Übergangsbereich zwischen Nutz- und Verkehrsflächen.

Das äußere Erscheinungsbild wird geprägt durch das Wechselspiel zwischen der homogenen Körperhaftigkeit der Klassenhäuser und den erdgeschossig dazwischen gespannten transparenten Flächen, die Eingangs-, Mensa- und Gemeinschaftsbereiche belichten. Die großformatigen Fensterfelder der Ziegelfassaden der Klassenhäuser gliedern die Fassadenflächen auf zurückhaltende Art. Die Materialität und Farbigkeit korrespondiert mit den Fassaden der älteren Bestandsgebäude.

„Es entsteht ein dem Ort sehr angemessenes Ensemble. Die Struktur schafft die Gratwanderung zwischen städtebaulicher Einpassung und gewünschter Akzentuierung in hervorragender Weise.“

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebau
Gebäudesprache und Maßstäblichkeit des Entwurfes orientieren sich an den Bestandsbauten und bilden gemeinsam mit diesen ein schlüssiges Ensemble. Die zweigeschossigen Klassengebäude und der Kindergarten sind windmühlenartig um eine gemeinsame Mitte mit den zentralen Funktionsbereichen organisiert. Es entsteht ein dem Ort sehr angemessenes Ensemble. Die Struktur schafft die Gratwanderung zwischen städtebaulicher Einpassung und gewünschter Akzentuierung in hervorragender Weise.

Raumstruktur und Raumfunktionale Zusammenhänge
Der südlich gelegene Haupteingang führt in einen großzügigen Mensa- und Pausenhallenbereich, welcher nördlich in Verbindung mit dem Schulhof steht. Der Geländeversprung wird in mehreren Abstufungen vollzogen, wobei der Niveauversprung innerhalb der Pausenhalle u.a. wegen der Barriere zwischen Essensausgabe und Essbereich kritisch gesehen wird. Auch die Positionierung der Bühne wirft Fragen auf. Beide Punkte scheinen jedoch im Rahmen des Konzepts leicht behebbar. Küche und die Anlieferung erscheinen sinnvoll platziert. Die Verwaltung befindet sich im Obergeschoss des Altbaus und ist daher eher schwer auffindbar.

Sehr positiv bewertet wird die Organisation der einzelnen Klassenstufen als gut ablesbare eigenständige Häuser mit leicht auffindbaren Erschließungen. Die Zuordnung von Team-, Vorbereitungs- und WC Bereichen ist schlüssig durchdacht. Der zusätzliche Erschließungsaufwand an Treppen und Fahrstühlen erscheint der Jury vertretbar. Die Auslagerung des Schulkindergartens als eigenständige Einheit mit einem separaten Grünbereich findet allgemeine Zustimmung. Die insgesamt gut auf die Erfordernisse zugeschnittene vertikale und horizontale Raumstruktur und einfache Kubaturen lassen die Einhaltung der Baukostenobergrenze möglich erscheinen.

Gestaltsprache und Materialität
Die Darstellung der Materialität erscheint leider dürftig. Die beschriebene Ausbildung eines Verblendmauerwerkes und die dargestellte Farbgebung stärken jedoch nachvollziehbar die angestrebte Ensemblewirkung.

Landschaftsarchitektur
Durch die Anordnung der Klassenhäuser und den Erhalt des Erdgeschosses der heutigen VHS werden differenzierte Außenräume geschaffen.

Die Eingangssituation ist klar gegliedert und intuitiv verständlich. Der verbindende Laubengang schafft eine angemessene Gliederung zwischen der gut positionierten Freianlage des Schulkindergartens und dem Vorplatz. Die Anforderungen an Fahrrad- und Besucherstellplätze sind erfüllt.

Die differenzierte Gliederung des Pausenhofs in unterschiedliche Funktionsbereiche ist plausibel und bietet einen gut geeigneten Rahmen für eine nachträgliche Ergänzung der Ausstattung.

Insgesamt beantwortet der Entwurf 2006 mit einem klaren, gut funktionierenden Konzept die zentralen Fragen der Aufgabenstellung und bietet zusätzlich eine tragfähige, passende und hochwertige Architektursprache an.
Modell

Modell

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Ansicht Am Deepenpool

Ansicht Am Deepenpool

Schnitt

Schnitt

Innenperspektive

Innenperspektive