Modernisierung der Walter-Eucken-Schule

Die Verfasser des Entwurfes erkennen die Qualitäten des Bestandsgebäudes an und berücksichtigen sowohl bei der Neugestaltung der Fassade als auch bei der Neuordnung der Grundrisse seine strukturellen und konstruktiven Grundannahmen.
Der über alle Geschosse neu geschaffene Lichthof ermöglicht die Anordnung von Aufenthaltsräumen mit Tageslichtnutzung, die jedoch ohne Unterstützung von Kunstlicht nicht auskommen werden.
Für die Erschließungsbereiche ist er jedoch nur teilweise erlebbar und trägt deshalb auch nicht zur Steigerung der Raumqualitäten bei. Die Neuinterpretation des umlaufenden Fluchtbalkons würdigt die Jury als sehr zeitgemäße und frische architektonische Zutat.
Allerdings wird bezweifelt, ob die von den Entwurfsverfassern vorgeschlagene Verlängerung der auskragenden Träger ohne weiteres möglich ist. Die auffälligen Ausweitungen der Balkone im Bereich der Podeste im Zusammenhang der Fluchttreppen sind zwar nachvollziehbar, formal werden sie jedoch hinterfragt.
Die Aussagen zu Brandschutz, Bauabschnitte und Haustechnik sind insgesamt nachvollziehbar dargestellt, allerding ist die Plausibilität der Nachtlüftung nicht gegeben, da sie nur einseitig angeboten wird.
Insgesamt wird die Arbeit als überzeugender Beitrag gesehen. Sie kommt mit wenigen aber wirksamen Eingriffen aus, geht respektvoll mit dem Bestand um und entwickelt ihn zeitgemäß fort.