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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2015

Neugestaltung der Freiflächen im Ortskern

Konzeptplan

Konzeptplan

1. Preis

Preisgeld: 16.000 EUR

Planorama Landschaftsarchitektur – Maik Böhmer

Landschaftsarchitektur

yellow z urbanism architecture

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

Beurteilung durch das Preisgericht

Durch die bauliche Einfassung des Raiffeisenbank-Grundstückes im westlichen Einmündungsbereich wird ein gelungener Auftakt gesetzt. Das vorgeschlagene Ensemble aus Plätzen und Gebäuden geht sensibel auf die gegebene Struktur im Ortskern von Heimenkirch ein. Die räumliche Festlegung der vorgeschlagnen Plätze ist sinnvoll gewählt. Die Zuordnung zu den einzelnen Gebäuden ist nachvollziehbar. Besonders zu erwähnen ist der Platz „Am Karg“, da dadurch der Rückraum eine Aufwertung erfährt. Somit wäre ein lebendiges Sozialleben im Ortskern zu erwarten. Diese Plätze über einen einheitlichen Belag zusammen zu ziehen, lässt den Eindruck einer Großzügigkeit mit eindeutigem Wiedererkennungswert entstehen.

Durch die Setzung der Neubauten entstehen eindeutig positive Raumideen. Der Ortskern wird durch den Neubau vis-a-vis der Sporthalle zum Straßenraum hin und zu den Großparkplätzen der Supermärkte überzeugend geschlossen. Ferner entsteht durch die Gebäudefigur ein Lärmschutz für die Ortsmitte. Dem gegenüber kann der Ersatzbau für die Sonne nicht in allen Belangen überzeugen, das U-förmige Gebäude umschließt einen sehr abgewandten und introvertierten Grünhof. Gelungen gefasst, aber etwas knapp bemessen ist der Pfarrhof. Die vorgeschlagene Baumreihe in der Lindauer Straße wirkt in Anbetracht der charmanten Rücksprünge monoton und gleichförmig. Die Lage der drei vorgeschlagenen Einfamilienhäuser nördlich des Rathauses überzeugt nicht. Die Beibehaltung des Grüngürtels wäre vorzuziehen.

Die Gestaltung der einzelnen Platzbereiche wurde mit großer Sorgfalt und Geschick vorgenommen. Die Differenzierung mittels einer etwas kräftigeren Farbnuancierung überzeugt. Das Thema Wasser, das auch von den Bürgern gewünscht ist, wurde gut umgesetzt. Gelungen ist auch das Angebot verschiedener Sitzgelegenheiten und Aufenthaltsmöglichkeiten für Jung und Alt. Sie trügen wesentlich zur Steigerung der Aufenthaltsqualität im Ortskern von Heimenkirch bei. Bei der ruhig gestalteten Verkehrsfläche ist wäre auf die Ausformulierung von Barrierefreiheit und Winterdienst zu achten. Die Position des Maibaums wird kontrovers diskutiert, alternative Standorte wären wünschenswert.

Das Verkehrs- und Erschließungssystem wird funktional als sehr gut erachtet. Durch die partielle Einbahnregelung wird ein Maximum an Aufenthaltsflächen gewonnen. Auch die Anordnung des ruhenden Verkehrs wirkt selbstverständlich, ruhig und untergeordnet im Straßenraum. Einen positiven Beitrag liefert auch die Lösung mit nur einer gut auffindbaren Bushaltstelle direkt vor der Schule. Dahingegen funktioniert der EDEKA- Parkplatz im westlichen Bereich nicht. Die geforderten Stellplätze können bei der gegeben Anordnung nicht nachgewiesen werden. Die vollständige Pflasterung mit Granitbelag ist unangemessen. Hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit liegt die Arbeit abgesehen von dem Supermarktparkplatz im üblichen Rahmen.

Zusammenfassend wird die Arbeit trotz der angesprochenen Mängel als tragfähiges Zukunftskonzept angesehen. Der Gesamteindruck wirkt selbstverständlich, nicht überinstrumentiert und zeitlos. Für die Bewohner von Heimenkirch entsteht eine deutliche Qualitätsverbesserung im Ortskern. Es ist spürbar, das sich die Verfasser intensiv mit den örtlichen Gegebenheiten auseinandergesetzt haben.
Lageplan

Lageplan

Konzept

Konzept