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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2015

Neubau der Akademie und Zentralverwaltung Deutscher Fußball-Bund

Teilnahme / 1. Phase

Knoche Architekten Partnerschaft mbB

Architektur

Erläuterungstext

IDENTIFIKATION UND ANSPRUCH

Fußball ist ein hochemotionaler Botschafter unseres Landes und daher ein wichtiger Teil der Imagewirkung von Deutschland im Ausland. Dies gilt um so mehr nach der atmosphärisch dichten Durchführung der Weltmeisterschaft 2006 und besonders nach dem Sieg der Deutschen Nationalmannschaft 2014.
Wie für zahlreiche führende Wirtschaftsunternehmen so ist im gleichen Maße auch für den DFB die Architektur ein wichtiger Bestandteil in der öffentlichen Wahrnehmung und Imageträger des Unternehmens.
Der vorliegende Wettbewerbsentwurf wurde daher unter der Zielstellung geplant, eine bei aller Funktionalität und Wirtschaftlichkeit besondere Emotionalität in der Gebäudeplanung zu verankern. Dies betrifft die Städtebauliche Setzung ebenso wie die Architektonische Erscheinung über die Fassaden und die Wirkung der Innenräume.

STÄDTEBAULICH - ARCHITEKTONISCHES KONZEPT

Das Grundstück für die neue Zentrale und Akademie des Deutschen Fußballbundes in Frankfurt ist nicht nur in Lage und Anbindung ideal, es bietet auch wegen seiner städtebaulichen Sonderstellung alle Chancen für eine Identitätsstiftende und unverwechselbare bauliche Komposition.
Im südlichen Bereich der ehemaligen Galopprennbahn zwischen Rennbahn-, Schwarzwaldstraße und Kennedyallee ist nicht die orthogonale Struktur des angrenzenden Stadtteils Niederrad maßgebend, sondern die naturräumliche Fassung durch den angrenzenden Stadtwald und der ungestörte Blick auf die Frankfurter Skyline im Norden.
Es besteht daher die besondere Möglichkeit, unabhängig von baulichen Strukturen und Maßstäblichkeit der Umgebung ein Ensemble zu konzipieren, das als Gruppe von Solitären wahrgenommen wird und damit die Vielfältigkeit der Funktionen und das Selbstverständnis des DFB nach außen abbildet.

Nach diesen Prämissen wurde eine regelmäßig fünfeckige Gebäudeform entwickelt, die sich aus der Konstruktion eines klassischen Fußballes ableitet, der ebenfalls aus Fünfecken (und Sechsecken) zusammengesetzt ist. Die entstehende Baukörperform ist besonders eigenständig und in ihrer Wirkung unverwechselbar.
Neben dem gestalterischen Ansatzpunkt hat die gewählte Bauwerksfigur den Vorteil, in Höhe und Kantenlänge unterschiedliche große Baukörper auszubilden und mit differenzierten Fassaden zu formulieren, ohne dabei die Zusammengehörigkeit zu verlieren. Spätere Erweiterungen lassen sich durch Hinzustellen weiterer Baukörper auf selbstverständliche Weise verwirklichen.
Die prägenden Werte des DFB - Wettbewerb und sportliche Höchstleistung - werden im Erscheinungsbild der Gebäude durch die Materialität und Konstruktion ihrer Fassaden und die Großzügigkeit der Raumfolgen im Innern baulich umsetzt und verankert. Die Wirkung der Gebäudegruppe besticht durch effiziente Leichtigkeit, klare Organisation, Flexibilität, Effektivität und Großzügigkeit.
Das Raumprogramm wird in 6 Einzelbaukörpern organisiert, die im Erdgeschoss über eine fließende und differenziert gegliederte Raumzone miteinander verbunden sind. Die dienenden Funktionen sind in 3 zusätzlichen, freistehenden Baukörpern untergebracht, die das Ensemble abrunden.
Über das zentrale Eingangsbauwerk an der Kennedyallee werden Mitarbeiter und Gäste zum Veranstaltungszentrum und in die Mitte des Ensembles geführt, in der die Administration die zentrale Stellung einnimmt.

Um diesen Baukörper gruppieren sich im südlichen Bereich die übrigen Gebäude wie Satelliten, dabei erfolgt eine Öffnung in den nördlich anschließenden Freibereich, in dem sich die Sport- und Aufenthaltsflächen formal und funktional schlüssig aus der Gebäudekonstellation entwickeln.
Der zentrale Eingang wird flankiert durch Zentralverwaltung und Pressezentrum, beide Bereiche sind über die Erdgeschoßzone angebunden, können aber auch davon unabhängig separat erschlossen werden. Dies gilt auch für das Athletenhaus und den Sport Bereich, die sich westlich an der Schwarzwaldstraße anschließen.
Parkhaus und Magazin sind im nordwestlichen Grundstücksbereich als freistehende Baukörper geplant und runden das Ensemble ab.

FREIFLÄCHENGLIEDERUNG UND GESTALTUNG

Die Gruppierung der Einzelbaukörper erzeugt eine Öffnung in den nördlich anschließenden Freibereich, in den die erforderlichen Sportfreiflächen topografisch spannungsvoll eingebettet werden. Das gemeinsame formale Motiv aus der Gebäudegruppierung wird übernommen, daher betten sich die Funktionen in fünfeckige Flächen ein, die in die Freianlage eingeschnitten und klar konturiert sind. Nach Norden anschließend kann dieses Motiv in den Bürgerpark weiterentwickelt werden, so dass sich eine Gesamtanlage mit hoher Identifikation und Prägnanz ergibt.

GESTALTUNG, KONSTRUKTION UND MATERIALITÄT

Die in Stahlbeton Skelettbauweise konstruierten Baukörper werden durch differenziert gestaltete Metallfassaden bekleidet. Das Material ist dabei Ausdruck für Präzision, Effektivität und Leichtigkeit und erlaubt eine individuelle Ausgestaltung entsprechend der unterschiedlichen Nutzungen. Die Komposition setzt sich aus drei unterschiedlichen Fassadentypologien zusammen.
Das Athletenhaus und die Verwaltungsbereiche und sind in ihrer inneren Struktur durch regelmäßige Raumfolgen geprägt, die klassische Arbeitsplatz- und Aufenthaltsqualitäten aufweisen müssen. Hier sind geschossweise vertikal gegliederte, P-R-Fassaden geplant, dabei werden die Sägezahnartigen Fassadenrhythmen durch große, verglaste Aufenthaltsbereiche unterbrochen und überlagert.
Das Pressezentrum und das Depot erhalten flächigere Fassaden, hier werden Streckmetalle mit unterschiedlicher Maschenweite den geschlossenen und transparenten Fassaden vorgelagert. dadurch entstehen metallisch schimmernde Fassaden, die in wechselndem Licht und Betrachtungswinkel spannungsvolle Facetten Ihres Erscheinungsbildes entfalten.
Sporthalle und Parkhaus erhalten hybrid anmutende Fassadenstrukturen und runden das Ensemble ab.