Neubau der Akademie und Zentralverwaltung Deutscher Fußball-Bund

Architektur/ Konzeption/ Idee

Die Figur des Gebäudes öffnet sich an jeder Stelle zur Landschaft und schafft damit nicht nur einen inneren, sondern auch einen äußeren Campuscharakter. Die Grünräume fließen quasi durchs Gebäude und lassen vor, neben und zwischen den einzelnen Gebäudeteilen immer wieder unterschiedlich gefasste Freiräume entstehen, die zum Verweilen und zum Gedankenaustausch anregen.
Das Herz bildet die grüne Campusmitte mit dem darunterliegenden Fußballlab.
Die abgeknickten, gegeneinander versetzten Baukörper beinhalten ablesbar jeweils die Hauptnutzungsbereiche. Verbunden sind sie durch eine zwar freie, aber geometrisch definierte Ordnung, öffnen sich jeweils zu den Grünbereichen und bilden damit quasi selbstverständlich die äußeren Zugänge.
Die Ausrichtung der einzelnen Flügel und die differenzierte Höhenstaffelung der Gebäudeteile ermöglicht von überall Ausblicke auf die Skyline Frankfurts.
Über die zentrale grüne Mitte werden alle Gebäudeteile miteinander sichtbar vernetzt. Zusätzliche Austauschplattformen schaffen, wo erforderlich, eine innere, räumliche kurze Wegeverbindung.

Städtebau/ Freiraumkonzept/ Erschließung

Die Bebauung ist bewusst schwerpunktmäßig im Südwesten verortet. Sie bildet den Auftakt des neuen DFB Landschaftscampus, der sich in Richtung Stadtwald und Bürgerpark immer mehr zu einem grünen Erlebnisraum verdichtet. Die Grenzen zwischen den privaten und öffentlichen Grünflächen gehen so subtil und harmonisch ineinander über.
Die Haupterschließung erfolgt über die Kennedyallee. im Vorfahrtsbereich werden die Besucher durch die einladende Geste („Hochklappen“ des Gebäuderiegels) des Pressebereichs willkommen geheißen. Ein großzügiger Platz öffnet sich, empfängt die Fans und führt sie direkt in den Pressebereich und die Besucher weiter zum erhöhten Haupteingang. Die Verbindung beider Zugangsstraßen (Kennedy und Schwarzwaldstr) im südlichen Bereich bedingt eine schnelle Erschließung und gleichzeitig eine weitere interne Zufahrt von Westen für Mitarbeiter der Verwaltung.
Die Idee eine parallel zur Rennbahnstraße verlaufende interne Erschließungsstraße anzuordnen, ermöglicht die direkte schnelle Anbindung der Verwaltung, der Akademie, des Athletenhauses, des Greenkeepers sowie der eventuell später zu realisierenden Fußballhalle. Das Parkhaus mit erd- und untergeschossigem Depot zwischen interner Erschließungs- und Rennbahnstraße gelegen, mit direkter Zufahrt von der Rennbahnstraße aus, verdichtet städtebaulich die Bebauung zum Straßenraum, schirmt den Campus ab und dient auch unterirdisch der direkten Andienung von Akademie und Verwaltung. Fußläufig gibt es von dort aus den Zugang zum Campus und dem Athletenhaus über die vernetzten Grünräume.

Funktionalität/ Struktur

Die klare Funktionszuordnung der Gebäudeteile ist auf den ersten Eindruck unmittelbar ablesbar und ermöglicht trotz Campuscharakter eine intuitive Orientierung. Im Inneren sind die einzelnen Gebäudeteile funktionsbezogen, effektiv strukturiert.
Analog der Funktionen ist der Verwaltungsbereich introvertierter ausgerichtet, mit eigenem semi-öffentlichen Platz und einer Vorfahrt im Westen. Das vorgelagerte denkmalgeschützte Kassenhäuschen von 1864 betont den Sitz der Verwaltung und dient als fußläufiger Zugang für Interne.
Café, Restaurant öffnen sich zur grünen Campusmitte und nutzen diesen als Außenbereich mit offenem Blick in Richtung der Spielfelder. Diese Bereiche, wie auch die Konferenzzone lassen sich jeweils auch unabhängig vom Foyer erschließen.
Die Sportflächen werden von der Akademie, dem Pressebereich und der grünen Campusmitte sowie dem Athletenhaus aus direkt erschlossen. Ihre kompakte Lage auf dem Gelände, eingebettet in den modellierten Landschaftscampus und angebunden über die vernetzten Grünräume. Ein großzügiger Sportcampus, gleich einer grünen Oase, schafft beste Trainingsmöglichkeiten und unterstützt nicht nur das Ziel der Leistungssteigerung auf natürliche Art und Weise, sondern ermöglicht unterschiedliche Trainingsmethoden, lässt Veränderungen und Erweiterungen zu. Er verbleibt somit in der Tradition der Geschichte des Ortes.
Die in die Landschaft eingebettete Sporthalle bildet einen tieferliegenden, abgeschirmten und uneinsehbaren Platz vor der Akademie mit direktem Zugang zum Fußballlab und den Fitness- und Regenerationsbereichen mit ihrem laborhaften Charakter. Das Hauptspielfeld mit Tribüne ist über die Grünvernetzung auf kurzem Weg vom Pressebereich aus erreichbar. Entsprechend der Empfehlung des Grünraumplaners wurden unterschiedlichen Ausrichtungen der Fußballfelder berücksichtigt.

Erweiterungsoption

Die geforderte 30%ige Erweiterungsoption kann mit der Aufstockung der einzelnen Gebäudeteile (Akademie, Zentralverwaltung, Pressebereich) um jeweils eine Ebene realisiert werden. Die Nähe zur jeweiligen Funktion ist somit gewährleistet und kann im Gesamterscheinungsbild harmonisch umgesetzt werden.

Gestalt/ Fassade

Die Idee der Vernetzung spiegelt sich auch in der Fassade wieder, die sich funktional bedingt verdichtet oder aufweitet. Die stärkste Aufweitung bzw. Öffnung dieser Netzstruktur findet in den Gebäudespitzen statt, wo sich auch funktional die Schwerpunkte befinden.
Der Ausblick auf den Landschaftscampus und die spektakuläre Skyline wird hier ganz besonders inszeniert, ist aber auch in allen Gebäudeteilen durch ihre besondere Ausrichtung und Höhenstaffelung präsent.
Die Fassade besticht durch Ihre homogene Haut, verbindet die Campusbauten optisch und spiegelt so auch den für den Fußballsport so wichtigen Teamzusammenhalt und das Gefühl einer funktionierenden leistungsstarken außergewöhnlichen Einheit symbolhaft.
Integration und Vernetzung innerhalb einer Leistungseinheit - Dieser Leitgedanke steht über allem. Unterschiedlichsten Anforderungen innerhalb eines pulsierenden grünen DFB-Landschaftscampus zusammenzufügen zu einem innovativen neuen Zentrum, wo höchste Ansprüche durch Leistung erreicht werden können.
Ein Besuch des neuen DFB-Landschaftscampus bleibt so unvergessen.