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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2015

Ersatzneubau der Thierschbrücke

3. Preis

Preisgeld: 12.400 EUR

schlaich bergermann partner - sbp SE

Bauingenieurwesen

Explorations Architecture

Architektur

lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Der Ersatzneubau der Thierschbrücke in Lindau ist als 'integrales Bauwerk' konzipiert. Zwischen den beiden Widerlagern überspannt ein Stahlhohlkasten als stützenfreier Biegeträger den Gleisbereich. Der Stahlhohlkasten, der an die Widerlager eingespannt wird, weist dort eine Bauhöhe von 1,10 m auf. Zur Brückenmitte hin verringert sich die Bauhöhe kontinuierlich bis auf 0,50 m. Der Hohlkasten besteht aus fünf rechteckigen Zellen, von denen die beiden äußersten an den Außenkanten spitz zulaufen, um in der Ansicht ein schlankes Erscheinungsbild zu wahren. Es entsteht ein extrem schlankes Brückenbauwerk, das sich zurückhaltend und gleichzeitig prägnant in das Stadtbild integriert.

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebaulich überzeugt zunächst die angebotene stützenfreie Brückenkonstruktion, die sich in ihrer dargebotenen Dimension durchaus elegant im Einklang mit dem Widerlagern darstellt. Die neue Brücke versteht sich als zurückhaltendes Bauwerk in der für Lindau charakteristischen Landschaft von Linden- und Sternschanze. So können die Eingriffe in den Baumbestand minimiert werden, es dominiert weiterhin die gestalterische Kraft der beiden Schanzen. Durch eine einfache Aufweitung des Gehwegs im westlichen Kurvenbereich entstehen attraktive Blickbeziehungen zur Sternschanze und zum See. Die Verbindung mit den bestehenden Wegen gelingt augenfällig und selbstverständlich. In der Fügung der konstruktiven Bauteile bietet die Arbeit vor allem in der Untersicht eine elegante Antwort für den öffentlichen Raum, die allerdings im Bereich der Geländer-Konstruktion nicht in gleicher Weise eingelöst wurde.
Das quasi-integrale stützenfreie Brückenbauwerk bewegt sich mit seiner Schlankheit und seinen Abmessungen im absoluten Grenzbereich. Die Umsetzbarkeit konnte nicht schlüssig nachgewiesen werden, obwohl die rechnerischen Ansätze äußerst günstig gewählt wurden. Insbesondere auch wegen der nicht gelösten Schwingungsanfälligkeit und der angegebenen Verformungen ist der Wettbewerbsbeitrag kritisch zu bewerten. Um die grundsätzliche Entwurfsidee umsetzbar zu gestalten, wären erhebliche Korrekturen erforderlich, die zu entsprechenden Mehrmassen und -kosten sowie auch zu einer Veränderung des Erscheinungsbildes führen würden. Die bauliche Umsetzung wurde unzureichend beleuchtet.