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2-phasiger städtebaulicher Ideenwettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerberverfahren | 07/2007

Entwicklung des Areals der ehemaligen Kindl-Brauerei in Berlin-Neukölln

Städtebauliches Konzept

Städtebauliches Konzept

2. Preis

TOPOS Stadtplanung Landschaftsplanung Stadtforschung

Stadtplanung / Städtebau

Erläuterungstext

Städtebauliches Gesamtkonzept - Städtebauliche Einbindung

Ziel ist es, das Quartier mit einer hohen Gestaltqualität zu entwickeln, das das Neuköllner Stadtzentrum stärkt aber gleichzeitig eine Ausstrahlung durch seine Angebotsvielfalt und einmalige Gestalt für die gesamte Stadt hat. Das städtebauliche Gesamtkonzept orientiert sich einerseits an der Baustruktur des unmittelbaren Umfeldes (Hofstrukturen, nahezu einheitliche Höhenentwicklung), andererseits schafft es eine neue Struktur, die dem Gebiet eine eigene Identität und Einmaligkeit gibt. Es entsteht ein hoch verdichtetes Quartier, das die Hanglage am Rollberg ausnutzt und durch die Treppenanlagen und Rampen besonders hervorhebt sowie mit seinen Höfen, Gassen, Platzfolgen und Passagen und immer neuen Sichtbeziehungen einen differenzierten abwechslungsreichen Stadtraum kreiert. Weit sichtbar und dominierend hebt sich der Turm des Kessel- und Sudhauses ab, umgeben von weiteren aber niedrigeren Hochhäusern, die das Gebiet besonders hervorheben. Die bestehenden Altbauten werden als Imageträger und hochwertige Potenziale zum größten Teil erhalten und für neue Nutzungen umgebaut. Der Turm des Sudhauses erhält als Wahrzeichen einen gläsernen Aufbau, der als „Sky Bar“ und für besondere Anlässe genutzt werden kann, bei Dunkelheit erleuchtet wird und von dem aus sich ein großartiger Rundblick über Berlin bietet.

Bebauungskonzept - Einheitlicher Charakter und großzügige, flexible Räume

Das Konzept der Neubebauung basiert auf dem Gedanken, ein zusammenhängendes Gebiet mit unverwechselbarem Charakter zu schaffen. Die einzelnen Bauten beziehen sich in Material und Setzung aufeinander. Zueinander bilden sie verschiedene Ensembles, entweder räumlich oder in ihrer Nutzung. Die drei neuen Türme markieren als Esemble ein Areal, in dem jedem Turmhaus ein Raum zugeordnet ist und von denen aus vielfältige Sichtbeziehungen zu den anderen Türmen bestehen, insbesondere zu dem bestehenden Turm der ehemaligen Brauerei. Im Westen, an der Mainzer Straße und Rollbergstraße, entstehen drei Gebäude, die sich zum Platz im Inneren des Areals hin orientieren. Südlich der Rollbergstraße im Westen des Gebietes liegt die Veranstaltungshalle als weiterer Anziehungpunkt. Östlich der Halle, zwischen Rollberg- und Werbellinstraße steht ein Hotel als Turmhaus, das mit seinem Gegenüber die zentrale Eingangssituation auf den Sudhausturm hin markiert. Der Kern des Areals ist der neue Stadtplatz zwischen dem Sudhaus und der Vollgutlager. Die flankierenden Gebäude geben dem Platz seinen städtischen Charakter. Jedes der Gebäude bietet großzügige, klare Räume, die Umnutzungen auch in Zukunft ermöglichen. Die Fassaden sind als Lochfassaden ausgeführt, hinter denen unterschiedlichsten Nutzungsanforderungen Raum gegeben wird.

Nutzungskonzept - Attraktive Angebote und Anziehungspunkte

Im Interesse der Stärkung des Zentrums Neukölln und der Schwerpunktbildung zwischen Karl-Marx-Straße und Hermannstraße werden die Voraussetzungen für eine wirtschaftlich tragfähige und langfristig orientierte Entwicklung des Kindl-Areals geschaffen. Ziel ist es, attraktive Angebote für die Bevölkerung im Stadtteil vorzuhalten sowie Anziehungspunkte mit regionaler und überregionaler Bedeutung für externe Besucher zu schaffen. Dies soll durch einen Nutzungsmix aus Handelseinrichtungen, Gastronomie, Dienstleistungen, Kultur, Bildung, Hotellerie, Freizeit- und Veranstaltungsangeboten erreicht werden. Durch attraktive Flächenangebote und unverwechselbare stadträumliche Qualitäten sollen privatwirtschaftliches Interesse geweckt und privatwirtschaftliche Beteiligung an der Gestaltung des Areals initiiert werden.

Freiraumkonzept - Fließende Räume - markante Gestaltungselemente

Die Gestaltung des Areals wird bestimmt durch fließende Räume, die durch Platzflächen mit unterschiedlichem Charakter gegliedert werden. Die Freiraumgestaltung greift das für den Ort prägende Element der Topographie auf und schafft mit Treppen und Rampen eine spannungsvolle Abfolge an Platzräumen, Wege- und Straßenachsen. Der gezielte Einsatz von wenigen markanten Gestaltungselementen schafft klare räumliche Strukturen, die durch die hochwertige bestehende architektonische Qualität der ehemaligen Brauereigebäude und die hinzugefügte Neubebauung bestimmt werden. Ein einheitlicher Belag aus eingefärbtem Asphalt, gegliedert durch Pflasterstreifen durchzieht das Gelände. Die Abfolge an Plätzen mit eigenständigen, prägnanten Gestaltungsakzenten führt zu einer klaren Gliederung und Orientierung auf dem Gelände. Die unterschiedlichen Dimensionen der Räume bieten ein breites Spektrum an differenzierten Nutzungsmöglichkeiten.

Quartiersbezug - Von der Insel zum integrierten Stadtquartier

Der Quartiersbezug der vorliegenden Planung wird durch vier Elemente bestimmt: den Erhalt, die Wiedernutzung und das „In-Szene-Setzen“ der historisch wertvollen Bausubstanz als kulturelles Erbe und Identitätsträger im Gebiet die Öffnung des Gebietes und die Wiedereingliederung in den Stadtteil durch Wiederherstellung ehemals bestehender Wege- und Straßenverbindungen und Schaffung weiterer Zugänge und Zufahrten, die Schaffung von Nutzungsangeboten, die die bestehende Nutzungsstruktur im näheren Umfeld ergänzen und das Zentrum stärken, die Schaffung von Stadtplätzen und öffentlichen Räumen, die es bisher so im Stadtteil nicht gibt und die völlig neue Erlebnis- und Aufenthaltsmöglichkeiten für die Bewohner und Besucher des Stadtteils bieten.
3D Modell

3D Modell

Zentraler Stadtplatz

Zentraler Stadtplatz

Blick auf das Sudhaus

Blick auf das Sudhaus