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2-phasiger städtebaulicher Ideenwettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerberverfahren | 07/2007

Entwicklung des Areals der ehemaligen Kindl-Brauerei in Berlin-Neukölln

Städtebaukonzept

Städtebaukonzept

3. Preis

Stadt Land Fluss, Büro für Städtebau und Stadtplanung BDA, SRL

Landschafts- / Umweltplanung

  • Mitarbeitende:

    Norman Kaltschmidt, J. Miller Stevens, Ch. Voigt R. Eckert, N. Kaltschmidt, C. Noack, S. Rüdiger, P. State, Wirtschaftsexperte: Koopmann Kommunikation, Berlin Hans Peter Koopmann Trend- / Zukunftsforscher bzw. Nutzungsexperte: DTZ Consulting + Research GmbH, Frankfurt a. M. Bernhard Hildebrand

Erläuterungstext

Leitbild
Der Transformationsprozess hat begonnen. Erste Nutzungen (\"Wallenstein\" in der Preuss-Halle) erregen Aufmerksamkeit und machen neugierig. Die Menschen entdecken die Qualitäten des bislang Unbekannten. Die Industriebrache erzielt neue übergeordnete Bedeutung. Ein neues Kraftfeld entsteht.
Das Kindl-Areal tritt optimistisch aus dem Windschatten der Entwicklungsprozesse an der Karl-Marx-Straße. Die Kraft der 2. Reihe beruht auf dem Potenzial zur Schaffung eines neuen Stadtquartiers mit eigener Identität. Ein robustes Nutzungsgerüst der Mischung mit Spielraum für Temporärnutzungen entsteht. Zwischen den Versorgungsachsen der Hermannstraße und der Karl-Marx-Straße entwickelt sich ein Ort der lokalen und globalen Integration und Kommunikation. Räumliche und virtuelle Synergien dienen einer Verstärkung von Konsolidierungs- und Wachstumsprozessen und nicht der Standortkonkurrenz. Insbesondere die Revitalisierung und Verknüpfung mit dem umgebauten Hertie-Standort stellt eine bedeutsame Bereicherung der Neuköllner Mitte dar.


Programm
Als tragfähige Säulen eines innovativen Transformationskonzeptes dienen drei eng miteinander verflochtene Nutzungscluster: Bildung, Kultur sowie Sport und Freizeit. Für diese Nutzungscluster gelten folgende Entwicklungsprinzipien:
- bezirksüberschreitende Ausstrahlung und niedrigschwellige lokale Angebote
- Internationalität und kulturübergreifende Vernetzung als Prinzip
- kommerzielle und nicht kommerzielle Zwischennutzung als cash cow und als Katalysator eines flexibilisierten Transformationsprozesses
- Denken und Handeln in langfristigen Entwicklungsstufen und enges partnerschaftliches Vorgehen mit der öffentlichen Hand.
Die vorgeschlagenen urbanen Nutzungen werden durch die spezielle Atmosphäre der historischen Bausubstanz und des stadträumlichen Gefüges sowie durch spezielle Inszenierungen/Umbauten zu etwas Besonderem. Die Entwicklung eines zentralen Alleinstellungsmerkmals durch ein monolithisches Hochhaus ist nicht angemessen. Vielmehr können durch die Umnutzung und den Umbau von Sudhaus/Turm und Vollgutlager sowie ggf. durch die Architektur des Theater-Neubaus die Zukunftsfähigkeit des Kindl-Areals im Sinne einer Markenbildung neu entwickelt werden (\"kleiner Bilbao-Effekt\"). Die überörtliche Attraktivität des Standortes wird sich durch die Dichte und Nachhaltigkeit der Hauptnutzungsarten und ihrer Inszenierung in Alt- und Neubauten ergeben.
Der Einzelhandel, hier insbesondere in Bezug auf das Sportkaufhaus im Vollgutlager (try-and-buy) hat eindeutig eine komplementäre Funktion und ordnet sich dem regionalen Gesamtkonzept unter. Die Aufenthaltsqualität in der Karl-Marx-Straße als zentrale Geschäftsstraße wird durch die Entwicklung eines neuen Platzes im Zuge des Hertie-Umbaus entscheidend gestärkt.

Wege und Plätze
Das Quartier wird von neuen Wegen durchzogen und somit in das öffentliche Netz integriert. In Ost-West-Richtung entsteht die zentrale Erschließungsachse, die vom neuen Platz vor Hertie an der Karl-Marx-Straße über den Verbindungsgang zum Sport- und Freizeitkomplex im Vollgutlager, den Stadtplatz am Kreuzungspunkt der Nord-Süd-Achse, am historischen Gebäudekomplex vorbei und weiter über die Grünfläche mit Anschluss an den Kindl-Boulevard an der Mainzer Straße führt. Aufgrund der bestehenden Bau- und Nutzungsstruktur an der Neckar- und der Isarstraße halten wir dort eine umfassende Umgestaltung/Beruhigung von Straßenabschnitten für nicht zwingend geboten. Eine Konzentration von Fußgängerbeziehungen auf die neue interne Verbindung sollte gestärkt werden.
Als zweite Ost-West-Durchwegung wird die Rollbergstraße wieder, jedoch nur für den Anliegerverkehr zugänglich gemacht (siehe auch unten).
In Nord-Süd-Richtung entsteht eine neue Wegeverbindung von der Isar- / Ecke Neckarstraße über eine Freitreppe zum neu angelegten städtischen Platz; ein Aufzug für Behinderte ist in das Gebäude des Vollgutlagers integriert. Die direkte lineare Fortsetzung dieses Weges führt über eine Treppen- bzw. Rampenanlage zur Rollbergstraße und weiters südlich entlang der Morusstraße.
Durch diese neuen Verbindungen werden die Quartiere Rollbergstraße und Flughafenviertel untereinander sowie mit den Versorgungszentren an der Karl-Marx-Straße und der Hermannstraße verknüpft.

Straßen und Stellplätze
Der Haupterschließung zum Kindl-Quartier erfolgt von der Werbellinstraße und führt vom Entree-Bereich am Theaterneubau zum zentralen Platz (\"Verteiler\") vor den historischen Landmarkgebäude vom Sudhaus und Turm.
Die Rollbergstraße wird in ihrem bestehenden Profil (östlicher Abschnitt) fortgesetzt, sie ist jedoch lediglich für den Anliegerverkehr im Quartier und als Mischfläche insbesondere für Fußgänger und Radfahrer vorgesehen.
In Zuordnung zu den einzelnen Nutzungsbereichen sind notwendige Stellplätze für Behinderten bzw. im geringen Umfang auch für andere Nutzer ebenerdig vorgesehen, z.B. vor dem Hotel und dem Gästehaus. Im Rahmen des Umbaus des Vollgutlagers werden Stellplätze in den zwei Geschossen unter der Abfüllhalle, mit Zufahrt von der Rollbergstraße (über den Rollberghof) geplant. In Verbindung mit den Neubaumaßnahmen werden zudem zahlreiche Stellplätze in Tiefgaragen – so z.B. unter dem Gebäude des Theaters und der Tanzakademie sowie unter dem Oriental College vorgesehen.
Leitbild

Leitbild

Eingangssituation

Eingangssituation

Freiraumkonzept

Freiraumkonzept

Bebauungskonzept

Bebauungskonzept

Schnittansicht Stadtplatz, Hotel und Sudhaus

Schnittansicht Stadtplatz, Hotel und Sudhaus