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Offener Wettbewerb | 02/2007

Natur in Kitzingen 2011

Der Gartenparcours als kurzweiliger Umweg

Der Gartenparcours als kurzweiliger Umweg

3. Ankauf

hutterreimann Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Ideen- und Realisierungswettbewerb Natur in Kitzingen –
„Gschichtn über´n Gartenzaun“


Die historische Parzellenstuktur der ehemaligen Gartenbauflächen ist Grundgerüst, das Ordnungssystem des Entwurfs. Die kleinteiligen Feldstreifen unterschiedlicher Breite und Länge schmiegen sich dicht aneinander, im Osten begrenzt durch den Mainuferradweg und im Westen verwoben mit der vorhandenen, kleinteiligen Bebauung Etwashausens.

Farbige Gartenzäune begrenzen und akzentuieren die Längsseiten der Parzellen.
„Das Zaunsetzen ist dabei immer ein Prozess der Landnahme, der Einfriedung also ein Prozess der Markierung und des Schutzes von „Menschenraum“. Der Zaun bringt die Natur in Form und auf ein Maß, er gliedert und rhythmisiert die Landschaft. Er bildet gleichzeitig die Naht zwischen Innen und Außen, ist Vermittler zwischen dem (Garten)ort und seiner Umgebung, zwischen den Welten. Der Zaun verhält sich zudem Ausschnitt Land, den er umgibt wie ein Rahmen um ein Bild. Er spricht dem Ort den er umgibt Bedeutung zu und - macht Natur zur Kultur “(vgl. Nikole Andries in „Zaunwelten“ 2005)
Der Zaun dient so der strengen Ordnung und der Orientierung im Raum, die Parzellenstruktur der Landschaft wird beim begehen sichtbar, erfahrbar.

Die Abfolge der Gartenparzellen bildet ein vielfältiges Wechselspiel von gartenbaulichen Sachthemenausstellungen, Themengärten, Stauden- und Wechselflorflächen, und floralen bzw. Gemüse-Monokulturflächen.

Gartenbauliche Sachthemenausstellungen nehmen das Gros der Gesamtfläche ein. „Flotte Lotte“ (der Marmeladengarten), der „Garten in der Vitrine“ (Frühbeete als Ausstellungsvitrinen), „Vitamine to go“ (Vitamine zum Selbstpflücken), „Gartengiganten – Gartenzwerge“ (Schaufläche für überdimensionierte und unterdimensionierte Pflanzenzüchtungen), „Gartenfitness - Um die Wette wachsen“ (auf die schnellste Pflanze wetten), „Offroad Rasenmäher“ (Teststrecke für Rasenmäher), „Mischkultur“ (Vorzeige-Nutzgartenparzelle), „Zaun Setzen“ („Landnahme“ mittels mobiler Zäune), „Fischschaufenster“ (Einblicke in die Unterwasserwelt), „Beilagenangeln“ (Geschicklichkeitsspiel).

Themengärten: Der Garten und Landschaftsbau kann sich neben der üblichen Lehrbaustelle hier z.B. auch als „Gartenp(r)acht“, „Kleine Paradiese“ oder „Laubenpieper“ dem Thema Kleingärten widmen.

Stauden- und Wechselflorflächen unterstreichen die lineare Parzellenstruktur zaunbegleitend.
Monokulturflächen bilden ruhige Puffer zwischen den Themengärten und erinnern gleichzeitig an die historische Nutzung.

Kleinere Platzflächen laden zur erholsamen Rast in der Vielfalt gartenbaulicher Themenbereiche.

Der ehemalige Winterhafen wird zum „Luftschiffhafen“ mit bodendeckenden, feuchtigkeitsliebenden Gräsern und raumbildendem Altbaumbestand. „Luftschiffe“ aus Stoff „segeln“ durch die Baumkronen und erinnern so an die ehemalige Nutzung der Fläche. In Fortsetzung der Wegeerschließung der östlich angrenzenden Parzellen geleiten Treppen hinauf auf den Damm, wo die „Hafenbalkone“ den Ausblick über den „Luftschiffhafen“ bis zum Main eröffnen.

Die auf den Gartenparzellen befindlichen kleinen Schuppen entlang des Maintal-Radweges flüstern als „Soufleure“ dem Besucher die Geschichte(n) des Ortes ein und zeigen historische Bilder Etwashausens.

Erschließung:
Der „Gartenparcours“ wird zum kurzweiligen „Umweg“ durch die Gartenparzellen. Zweimal bewegt er sich auf die Wasserfläche des Mains hinaus, das imposante Flusspanorama eröffnend.

Den Auftakt der Gartenschau im Norden und im Süden bildet jeweils ein großzügiger Eingangsplatz.

Ein großes Holzdeck am Wasser bildet am „Eingangsplatz Nord“ den „Stadtbalkon“ mit Anleger für die Fähre. Am „Eingangsplatz Süd“ wird ein ebensolches Pendant geschaffen.

Der Eingangsplatz Nord bildet das neue Entreé Etwashausens. Der neu errichtete „Pippinsturm“, ein einfacher Turm mit Aussichtsplattform dient dem Überblick über das gesamte Gelände und bildet zusammen mit dem Turm der Kreuzkapelle eine neue Torsituation.

Der Maintal-Radwanderweg wird neu angelegt und begrenzt die Gartenparzellen zum Ufersaum hin. Ein Wechselflorband akzentuiert den Wegeverlauf von Nord nach Süd. Der Ufersaum selber steht in Teilbereichen unter Biotopschutz. Die anderen Flächen werden naturnah gestaltet, Sitzbänke und Liegen eröffnen das Mainpanorama. Die Koppelfischerei in den Buhnenfeldern bleibt weiterhin erhalten.

Dauerkonzept.
Die Parzellenstruktur mit den markanten Zäunungen bleibt langfristig erhalten. Die intensiven, temporär angelegten gartenbaulichen Sachthemenausstellungen werden auf ein für die Stadt sinnvolles Maß mit geringer Pflegeintensität zurückgebaut bzw. zu verschiedenen Wiesenflächen reduziert.
Der Eingangsplatz-Nord wird dauerhaft als multifunktionaler Festplatz beidseitig der Brücke erhalten. Eine Baumreihe schließt den Platz nach Osten hin ab, der Eingangsplatz-Süd bleibt als befestigte Platzfläche erhalten und kann zukünftig als „Viktualienmarkt“ genutzt werden.
Der „Gartenparcours“ bleibt als verbindende Wegeerschließung der Parzellen erhalten und wird im Bereich der gepachteten Privatparzellen zurück- bzw. umgebaut.

Das Zaunsetzen als Gliederung und Vermittlung zwischen dem Ort und seiner Umgebung

Das Zaunsetzen als Gliederung und Vermittlung zwischen dem Ort und seiner Umgebung

Der Winterschutzhafen wird zum \"Luftschiffhafen\"

Der Winterschutzhafen wird zum \"Luftschiffhafen\"

Gesamtkonzept 1:1000

Gesamtkonzept 1:1000

Realisierungsbereich 1:500

Realisierungsbereich 1:500

Dauerkonzept 1:500

Dauerkonzept 1:500