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Einladungswettbewerb | 07/2015

Coworking & Catering auf der Innraininsel

2. Preis

Preisgeld: 5.000 EUR

the next ENTERprise Architects

Architektur

Bergmeister

TGA-Fachplanung, Tragwerksplanung

IB Ronge Stria GmbH

sonstige Fachplanung

Kunz – Die innovativen Brandschutzplaner GmbH

Brandschutzplanung

[F|O|B] – FACE OF BUILDINGS

Fassadenplanung

Erläuterungstext

Ausgangssituation:
Das zur Disposition stehende Grundstück liegt am Innrain, ein städtischer Binnen- bzw. Straßenraum, der als übergeordnete Erschließungsachse und Verbindung zwischen der Innsbrucker Altstadt und dem Universitäts-und Klinikareal von besonderer Bedeutung ist.

Das am süd-westlichen Ende der Innraininsel, gelegene Grundstück der ehemaligenTankstelle, soll mit einer Bebauung für ein „COWORKING & CATERING“ Konzept entwickelt werden.


Leitgedanke Städtebau:

Die Innraininsel soll in Anlehnung an den historischen „Anger“ als zusammenhängende, urbane Stadtlandschaft mit unterschiedlichen Raum- und Aufenthaltsqualitäten weiterentwickelt und als vielfältig bespielbare Freiraumsequenz aktiviert werden.
Die bestehenden, zum Teil bezuglos gestalteten Außenräume im Bereich der Johanneskirche und der zeilenförmigen Bebauung von Gasthaus und Pizzaria sollen zugunsten einer befreiten Durchwegung „entrümpelt“ und dadurch als öffentliche Freiräume in Wert gesetzt werden.
In der beabsichtigten Bebauung sehen wir das Potential eines überdachten Freibereiches_Erdgeschossbereich, der je nach Witterung großzügig geöffnet werden kann und nicht nur Raum für Catering/Street-Food/Food-Stall und das Fab-Lab als permanente Attraktoren bietet, sondern auch eine geeignete Bühne für temporäre Bespielungen wie Flohmärkte, Ausstellungen, Veranstaltungen u.a. darstellt.

„Flanierfläche unter Bäumen“
Die Gehsteige, Pkw-Stellflächen am Inselrand, Ziergrünbeete im Bereich der Johanneskirche und auch die örtlichen Straßenquerungen werden durch ein durchgehendes Bodenbelagskontinuum ersetzt, sodass sich die momentan fragmentierten Inselbereiche zu einer großzügigen, durchgehenden „Flanierfläche unter Bäumen“ verbinden. Die vereinheitlichte Bodenoberfläche (durchgefärbte Ortbetonflächen), in die örtlich und kleinräumig bestehende Pflasterflächen intarsienartig eingelagert sind, stellt ein CI-gebendes, raumverbindende Alleinstellungsmerkmal des Freiraumgerüsts aus der Innraininsel dar.

Gestärkt wird der Freiraumverbund durch gezielte Solitärbaumpflanzungen (Leitbaumart Kastanie), die das Raummuster der zu erhaltenden Altbäume schlüssig ergänzen. Begehbare Baumscheibenbereiche unterstützen das Motto des „Flanierens unter Bäumen“.

Weiters schlagen wir vor ein Lichtkonzept und ein Konzept für Kunst im öffentlichen Raum für den gesamten „Inselbereich“ zu entwickeln. In Teilbereichen sind Sitz/Liegeflächen vorgesehen, vor allem im Bereich Johanneskirche, wie auch Wasser als atmosphärisches Medium (atmosphärisch/“frisst den Lärm“) gut eingesetzt werden könnte.

Der überdachte Freibereich/EG Gebäude, ist integrativer Teil des Außenraumkonzeptes und Kontinuums auf der Innraininsel.

Die bestehenden Bauwerke bis zur Johanneskirche:
Für die langfristige Entwicklung dieser Bauwerke sollen Raum- und Aufenthaltsqualitäten gestärkt werden und die Steigerung der fußläufige Durchwegung des ehemaligen Angers Priorität haben. Orientierend an zwei Leitlinien, Ansitz Albersheim Richtung Josef-Hirn-Straße sowie Ansitz Albersheim Richtung Innrain 30b bzw. Markthalle, Bereich des ehemaligen historischen Kanal’s, sieht unser Bebauungsvorschlag eine Verschränkung aus zwei Bebauungsvolumen vor. Diese Verschränkung bildet eine platzartige Einbuchtung und einen diagonale fußläufige Querung auf der Innraininsel.


Leitgedanke Architektur:

Ziel ist es die Identität des Innrain und seine Aufenthaltsqualität durch ein, im Stadtkörper
integriertes Gebäude mit öffentlichen Charakter, zu stärken und weiterzuentwickeln.

Die exponierten Lage des Baugrundstückes auf der Mittelinsel, eine art Eingangssituation in Richtung Stadtzentrum, erfordert eine signifikante Bebauung mit Öffentlichkeitscharkter.

Höheneinbettung im Stadtkörper Innrain:
Die Massenbildung des Gebäudes wird vom Verlauf der Baufluchtlinien der bestehenden
Blockrandbebauung hergeleitet. Über das Lichtraumprofil 1:1 wird der Baufluchtlinienverlauf abgetastet und wird in der Gebäudemodellierung zum sichtbaren räumlichen Abdruck. Kontext mit dem Stadtkörper Innrain.

Aus dieser Masse wird horizontal die Erdgeschosszone, „überdachter Freibereich“ und Vertikal der Booleanspace/Wintergarten herausgeschnitten.

Verbindung mit Stadtumfeld / Innere Organisation:
Der „überdachte Freibereiche“ mit Catering/Street-Food/Food-Stall, dem Fab-Lab und der
dazwischenliegenden Co-Working Plaza hat öffentlichen Charakter und ist das verbindende Element mit dem Stadtumfeld. Die Südseite des Gebäudes mit überdachtem Gehsteig, kann auf Erdgeschossebene je nach Witterung großzügig geöffnet werden. Nordseitig ist der Gehsteig ebenfalls überdacht mit Eintritt-Durchgangsmöglichkeit zur Co-Working Plaza.

Der öffentliche Freiraum erstreckt sich räumlich-funktional in die EG-Zone des Gebäudes
und erweitert sich optisch-visuell vertikal über den Booleanspace/Wintergarten bis ins oberste Geschoss. Akzentuierendes Rankgrün unterstreicht im Gebäudeinneren diesen Raumbezug.
An den Booleanspace im 1.OG und 3.OG, das kommunikative Herz, sind die Co-Workingräume angedockt.
Im Untergeschoss, sind die Sanitärbereiche für die EG-Räumlichkeiten und eine Sound-Factory, die als Musikveranstaltungsraum, oder Proberaum, oder für Vorträge, Co-Worker Präsentationen genutzt werden kann und auch extern vermietet werden kann.

Alle Einheiten: Catering/Street-Food, Fab-Lab, Co-Workingplaza, Co-Workingräume,
Veranstaltungsraum, sind separat begehbar und verschließbar. Die Co-Workingräume / können auch als einzelne Büroeinheiten vermietet werden.

Konstruktion:
Als Tragwerk wird ein wirtschaftlich herstellbarer Stahlbetonskelettbau vorgeschlagen mit
schlanken Stahlbetonstützen und installationsfreundlichen Flachdecken. Ohnehin vorhandene Aufzugs-, Installations-, und WC-Kerne steifen das Gebäude global aus. Die Gebäudehülle wird durch ein formgebendes Netz aus Stahl - Standardwalzträgern gefügt. Dieses Netztragwerk dient als Unterkonstruktion für Dach und Fassade, überträgt durch die räumliche Tragwirkung effizient die Lasten aus Wind und Schnee an den Stahlbetonbau und koppelt mit seinen vertikalen Stäben die Flachdecken miteinander. Die Montage geschieht rasch mit in der Werkstatt vorelementierten Teilen.

Fassaden _ Dach und Wand:
Die in Bereichen gekrümmte / gewölbte Gebäudehülle wird in ein Netztragwerk aus Stahl aufgelöst. Die Balken und Stäbe werden als Erzeugende (Geraden) in die gekrümmte Fläche gelegt. So können die Fassadenelemente zu ca. 90% als plane Flächenelemente eingebaut werden.

Die Dach- und Wandfassade gliedert sich in eine Perforierung aus opaken und transparenten Fassadenelementen. Abgeleitet aus der Besonnung am 21. März und 21. Juni wird der Perforierungsgrad am Gebäude je nach Ausrichtung zur Sonne differenziert. Z.B. die Dachflächen mit dem größten Besonnungsanteil haben den geringsten Glasanteil, die Nordfassade mit der geringsten Besonnung hat den größten Glasanteil.

Für die Dachverglasung schlagen wir elektrocromatische Sonnenschutzgläser als 3-fach Isolierverglasung vor. Für die Wandverglasungen sind 3-fach Isoliergläser mit integrierter Jalousie als Sonnenschutz und Blendschutz vorgesehen.

Ein Sonnenschutz in der vertikalen Vergalsung, der in die 3-fach Verglasung integrierter ist, verhindert im Sommer den unerwünschten solaren Wärmeeintrag. Im Dachbereich wird als Sonnenschutz eine Sonnenschutzverglasung eingesetzt.

In den jeweiligen Geschossen sind öffenbare Fenster an den Arbeitsplätzen und für eine natürliche Querlüftung der Raumzonen geplant.

Gebäudetechnik _ Energieversorgung:
Das Gebäude besticht zum einen mit einer sehr guten Gebäudehülle – minimiertes A/V Verhältnis - und dem daraus resultierenden geringen Energiebedarf und zum anderen durch die Nutzung von regenerativen Energieträgern zur Konditionierung des Gebäudes.

Das Bauwerk wird mit einem Grundwassertiefenbrunnen in Verbindung mit einer Wasser/Wasser-Wärme-Pumpe energietechnisch versorgt. Im Winter wird die Grundbeheizung der Räumlichkeiten über eine Bauteilaktivierung sichergestellt. Die Spitzenabdeckung erfolgt über Unterflurkonvektoren. Im Sommer wird das Kühlvermögen des Grundwassers für die Bauteilkühlung und als Kühlung der Zuluft genutzt. Auf eine weitere aktive Kühlung wird verzichtet.

Aufgrund des starken Verkehrsaufkommens/Straßenlärm im Bereich der Innraininsel, sehen wir eine mechanische Belüftung als Grundlage für eine hohe Innenraumqualität mit optimale Arbeitsverhältnisse. Daher werden sämtliche Räume über eine mechanische Be-und Entlüftung mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung mit Frischluft versorgt, welche über das Dach angesaugt wird. Eine Fensterlüftung wird über öffenbare Fenster zusätzlich gewährleistet.

Die Technikzentralen werden im Untergeschoss angeordnet, um den architektonischen Eindruck des Gebäudes nicht durch technische Aufbauten zu stören. Der elektrische Energiebedarf wird durch die Nutzung hocheffizienter Leuchtmittel auf ein Minimum reduziert.

Brandschutztechnische Maßnahmen:
Das Gebäude besteht aus 4 Obergeschossen, einem Erdgeschoss und einem Untergeschoss, das oberste Aufenthaltsniveau liegt auf ca. 14,10m über dem angrenzenden Niveau.
Die Konstruktion des Gebäudes wird mit einem Feuerwiderstand von R90-A2 errichtet, die Fassaden werden aus Werkstoffen der Klassifizierung A2 errichtet.

Das Gebäude wird in insgesamt 3 Brandabschnitte unterteilt:
Untergeschoss mit einer Fläche von ca. 540 m², Erdgeschoss mit einer Fläche von ca. 430m² und die Obergeschosse 1-4 als gemeinsamer Brandabschnitt mit einer Fläche von ca. 1900m².

Als Fluchtweg dient ein zentrales sicheres Treppenhaus, dass man von jedem Punkt des Gebäudes in einer Gehweglänge von weniger als 40m erreicht. Auf ein zweites Treppenhaus kann aufgrund der Ausführung des Treppenhauses gem. Tabelle 2 Variante 2 der OIB Richtlinie 2 verzichtet werden.
Das Gebäude wird mit einer Brandmeldeanlage gem. TRVB 123S im Schutzumfang Vollschutz, mit Alarmweiterleitung zur Feuerwehr ausgerüstet.

Abweichungen zu den OIB Richtlinien:
Die Fläche des oberirdischen Brandabschnittes (ca. 1900m² statt 1600m²) sowie die Länge (ca. 69m statt 60m) stellen eine Abweichung zur OIB Richtlinie 2 dar. Durch die frühzeitige Alarmierung der anwesenden Personen und der Feuerwehr über die geplante automatische Brandmeldeanlage ist jedoch trotz der Überschreitung der Brandabschnittsgröße um etwa 19% ein gleichwertiges Sicherheitsniveau gegeben, wie bei Einhaltung der OIB RL 2.

An der einzigen oberirdischen vertikalen Brandabschnittsgrenze zwischen dem Erdgeschoss und dem 1. Obergeschoss wird an der Fassade auf besondere bauliche Maßnahmen gegen den vertikalen Brandüberschlag verzichtet. Der Brandabschnitt im Erdgeschoss ist mit ca. 430m² statt 1600m² wesentlich kleiner, als gem. OIB Richtlinie zulässig. Das Gebäude wird mit einer Brandmeldeanlage zur frühzeitigen Alarmierung ausgerüstet und die Situation ist für den Löschangriff der Feuerwehr sehr gut zugänglich, weshalb trotz des Entfalls des in der OIB RL 2 vorgeschlagenen Parapets an der Brandabschnittsgrenze mit einer Höhe von 120cm, ein gleichwertiges Sicherheitsniveau gegeben ist.
Lageplan

Lageplan

Leitlinien für langfristige Bebauung

Leitlinien für langfristige Bebauung

Formfindung

Formfindung

Grundriss EG

Grundriss EG

Grundriss 1. OG

Grundriss 1. OG

Grundriss 2. OG

Grundriss 2. OG

Grundriss 3. OG

Grundriss 3. OG

Grundriss 4. OG

Grundriss 4. OG

Schnitt 1 -1

Schnitt 1 -1

Schnitt 2 -2

Schnitt 2 -2

Statisches Konzept

Statisches Konzept

Ansichten

Ansichten