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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2015

Ersatzneubau der Grundschule an der Karl-Sittler-Straße

Anerkennung

Preisgeld: 2.750 EUR

Architekturbüro KNERER UND LANG

Architektur

Keller Damm Kollegen GmbH Landschaftsarchitekten Stadtplaner

Landschaftsarchitektur

Uniola AG

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Teilnahme als: Keller Damm Roser Landschaftsarchitekten Stadtplaner GmbH

Beurteilung durch das Preisgericht

Der 3-geschossige kompakte Hauptbaukörper ist an der Nordwestecke des Grundstücks platziert. Die Aufgliederung des Baukörpers in drei Flügel, die sich windmühlenartig um die Erschließungszone gruppieren, wird als angemessene Antwort auf die Maßstäblichkeit und den Charakter der umgebenden „dörflichen“ Struktur gewürdigt.

Der eingeschossige Gebäudeteil, der im Norden zwischen zwei Flügeln angefügt wurde, ist dem größeren Raumbedarf im Erdgeschoss geschuldet und kann städtebaulich nicht ganz überzeugen, da er die formulierte skulpturale Idee schwächt. Allerdings wird diese Schwäche recht gut kompensiert durch die schlüssige Einbindung in die Strukturierung des Fassadenkonzepts.
Die Fassaden sind farblich, materiell und strukturell sehr gut vorstellbar.

Der Hauptzugang von der Rathausstraße aus wertet den Platz nördlich des Rathauses auf. Allerdings führt der Hauptzugang im Gebäude zwischen Bühne und abgesenktem Mensabereich hindurch, was zu einer Umweg- bzw. Gefahrensituation bei Abkürzung über die Stufen führt.
Die Verlegung des Eingangs in das Zentrum der Erschließungszone könnte hier Abhilfe schaffen, schwächt aber die Klarheit der Situation im Außenbereich.
Die oberirdischen Stellplätze sind im Wesentlichen an der Poststraße situiert.
Die Unterbringung der meisten Stellplätze in einer großen Tiefgarage mit einer Zufahrt im Süden ist grundsätzlich gelöst und ermöglicht eine sehr großzügige Gestaltung der Außenflächen, in die Pausenhof und Allwetterplatz integriert sind. Sie werden im Süden durch das Nebengebäude mit Tiefgarageneinfahrt und Nebenräumen begrenzt.
Ein Baumfilter auf der Westseite des Rathauses integriert die wertvollen Bestandsbäume. Solitärbäume im Pausenhof zu Ungunsten von Stellplätzen werden in TG allerdings nicht nachgewiesen.
Der Schulgarten als Übergang zur Einfamilienhausbebauung überzeugt.

Die Verknüpfung von den Schulräumen und den Freiflächen leidet unter der 3-Geschossigkeit.
Die Erdgeschossnutzung besteht aus Mensa, Mehrzweckraum, Turnhalle und Mittagsbetreuung. Das 1.OG ist belegt mit zwei Lernclustern und Verwaltung, wobei die Lehrküche im Verwaltungsflügel ungünstig liegt. Das 2.OG enthält zwei Lerncluster und den Kreativbereich. Im UG befinden sich Turnhalle mit Umkleiden und die Tiefgarage.
Vertikale Verbindung: zwei offene Treppenhäuser, 3x Fluchttreppenhaus (je Flügel) 2. Treppenhaus zwischen Turnhalle und südl. Trakt könnte an die Turnhallenwand verschoben werden, um mehr Bewegungsfläche vor den Lernclustern im 1. Und 2. OG zu schaffen. Der Aufzug ist geschickt angeordnet, da er die Anbindung des abgesenkten Bereiches und aller übrigen Geschosse zentral ermöglicht.
Die Bühne und der vorgelagerte abgesenkte Zuschauerraum (Mensa) sind ausreichend groß und gut situiert.

Die als Aula bezeichnete Fläche ist kein eigener räumlicher Bereich, sondern besteht aus den Erschließungsflächen. Der Hauptzugang zwischen Bühne und Mensa ist ungünstig. Ebenfalls wird bedauert, dass der Essensbereich keinen direkten, ebenerdigen Zugang in den Pausenhof ermöglicht.

Die Anlieferung der Küche scheint über den Hauptplatz nicht unmöglich, da die Anlieferzeiten von den Pausenzeiten zu entflechten sind.

Die lineare Anordnung führt zu einer gut zonierten, differenzierten Fläche. Es entsteht eine Ausgewogenheit zwischen Offenheit/ Übersichtlichkeit und Rückzug (Rückzugsnischen) Es werden drei getrennte Garderobenräume angeboten, WC-Anlage gut organisiert, allerdings entsteht in diesem Bereich ein Flurcharakter. Daraus ergibt sich eine gewisse Schieflage in der Behandlung der drei Klassenräume: zwei Klassenzimmer sind in Ihrer Lage begünstigt, während ein Klassenraum im Bereich der Garderoben und des WC-Blocks ungünstig situiert und von den offenen Zonen abgehängt ist.
Leider sind den Lernclustern keine Freiflächen zugeordnet.

Die Orientierbarkeit im Gebäude ist gegeben, wenn auch wegen der Kompaktheit der Erschließungszone und 3-Geschossigkeit die einzelnen Geschosse räumlich nur über die zwei Treppen miteinander verbunden sind. Darüber hinaus entstehen keine vertikalen räumlichen Verknüpfungen.

Dieser Wettbewerbsbeitrag liegt hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit im unteren Drittel. Der Teilnehmer weist eine höhere BGF bei der Schule auf (im Vergleich zu den anderen Arbeiten) Die geringere Wirtschaftlichkeit lässt sich damit begründen, dass er die größte Tiefgarage anbietet und eine aufwändigere vorgehängte Alucobond-Fassade geplant wurde. Die Fensterflächen werden durchgehend als raumhohe Verglasung vorgesehen.

Insgesamt stellt dieser Entwurf eine städtebaulich kompakte und durch seine Aufgliederung maßstäblich angemessene Lösung dar.
Die kompakte Bauweise und die Unterbringung der meisten Stellplätze in einer großen Tiefgarage ermöglicht eine sehr großzügige und angenehme Aufteilung des Außenbereichs.
Die Fassaden wirken ausgewogen und ansprechend.
Innenräumlich sind vor allem im Erdgeschoss Defizite in der Verknüpfung und Nutzung der Versammlungsstätte zu verzeichnen.
Hauptkritik richtet sich auf die Eingangssituation im EG: Der Hauptzugang vom Platz aus führt zu umwegigen Zugang in die Erschließungszone.

Im Lerncluster lässt sich die Benachteiligung eines Klassenraumes nicht durch Umstrukturierung beheben.
Übersichtslageplan

Übersichtslageplan

Lageplan

Lageplan