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Einladungswettbewerb | 06/2015

Neubau Alters- und Pflegeheim Lilienweg

2. Rang / 2. Preis

Preisgeld: 17.000 CHF

Campanile & Michetti Architekten

Architektur

David Bosshard Landschaftsarchitekten AG

Landschaftsarchitektur

Ingenieurbüro IEM AG

TGA-Fachplanung

Amstein + Walthert AG

Brandschutzplanung

Klaus Architekten Innenarchitekten AG

Innenarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Café und Mehrzweckraum sind nahe vom Eingangsbereich gut angeordnet und lassen sich räumlich verbinden, was zusätzliche Funktionalitäten ergibt. Die Warenflüsse für Anlieferung, Küche und Gastro erfolgen über einen eigenen Kleinlift, sind jedoch nicht ideal und eher aufwändig. Für die Essensverteilung ergeben sich lange Wege. Die Auffindbarkeit und die Orientierung ist schwierig, gerade für Menschen mit kognitiven Einschränkungen.

Die raumgreifende Grossform verharrt in ihrer städtebaulichen Wirkung stark im Zweidimensionalen. Obwohl die Übergänge zu den eigenen Aussenräumen sehr differenziert ausgestaltet sind, überzeugt die introvertierte Haltung und die Zonierung der Gesamtanlage nicht. Die arealübergreifenden Bezüge zur Nachbarschaft sind zu gering. Dreidimensional, als Baukörper, lässt der Entwurf keine Reaktion auf die Topografie ablesen. Mit der volumetrischen Setzung wird eine riesige, durchgehende Dachfläche erzeugt. Deren Modellierung oder eine – zumindest teilweise – Nutzbarkeit werden vermisst.

Im Innern, im Massstab der einzelnen Wohngruppen und Bewohnerzimmer, bietet „Clavis“ sodann stimmige und qualitativ hochwertige Räume an, die spürbar und glaubhaft für einen dauerhaften Aufenthalt innen und aussen konzipiert wurden. Die „zweiseitige Beleuchtung“ im Aufenthaltsbereich schafft zwar viel Licht könnte allerdings gleichzeitig auch die Orientierung (innen/aussen) stören. Die Zimmergrundrisse sind funktional und erlauben mehrere Bettstellungen, was diesem Entwurf breite Zustimmung seitens Betrieb und Nutzern einbringt. Den Innenhöfen wird eine ansprechende Grösse attestiert. Der Lichteinfall bis in die untersten Geschosse dürfte dennoch knapp werden, speziell für die Arbeitsplätze in der Küche.

Architektonisch werfen der Gelenk-Bereich, die unklare Liftvorplatz-Situation und Leerflächen ohne Raumqualität bei den Erschliessungskernen einige Fragen auf. Die Zuordnung zu den Wohngruppen ist nicht intuitiv ablesbar, was die Auffindbarkeit teilweise erschweren dürfte.

Von allen eingereichten Projekten beansprucht dieser Entwurf am meisten Landfläche und erzeugt damit aussenräumlich auf der Parzelle eine allzu platzverzehrende Wirkung. Er erzeugt viel Geschossfläche, lange Wege und weist im Vergleich die höchsten Anlagekosten aus.