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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2015

Neuordnung und Gestaltung der Ortsmitte

2. Preis

Preisgeld: 13.050 EUR

WÜSTINGER RICKERT Architekten und Stadtplaner PartGmbB

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

Theinert Maier Architekten

Architektur

raumcloud

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Gestaltung des Straßenraumes der Kufsteiner Straße entspricht der dörflichen Struktur und stärkt sie durch geeignete Maßnahmen. Positiv wird dabei der mit Bäumen bepflanzte Grünstreifen zwischen Fahrbahn und Gehweg im westlichen Abschnitt Kufsteiner Straße gesehen, die vorgeschlagene Gehwegbreite ist jedoch zu schmal.

Die Gliederung des Straßenraums der Kufsteiner Straße zwischen Osterbach und Dorfplatz entspricht den Zielvorstellungen der Auslobung und ermöglicht attraktive Aufenthaltsbereiche für Fußgänger. Die vorgeschlagene Erweiterung der Gebäude nach Süden wird kritisch gesehen, da dadurch die Großzügigkeit des Straßenraumes und wichtige Aufenthaltsbereiche verloren gehen.

Bei der Neuordnung der Bebauung östlich der Bahnhofstraße und westlich der Hans-Zeitler-Str. verfolgt der Verfasser das Ziel einer stärkeren Verdichtung der Wohnbebauung zur Belebung des Ortskerns. Während die vorgeschlagene Bebauung westlich der Hans-Zeitler-Str. sich gut in die umliegende Struktur einfügt und eine hohe Wohnqualität erwarten lässt, rückt die Bebauung östlich der Bahnhofstraße viel zu nah an den Jenbach und führt dadurch zu einer empfindlichen Störung des wertvollen Landschaftsraumes.

Die vorgeschlagene Freilegung des „Grünen Bacherls“ und die Gestaltung mit angelagertem Kneippbecken, sowie die Aufweitung des Jenbachs führen zu einer ökologischen und gestalterischen Aufwertung des östlichen Ortskerns.

Der vorgeschlagene Standort des Hotels westlich dieses wertvollen Grünbereiches ist ein guter Ansatz, da auch bei einer späteren Realisierung die Gestaltung des Dorfplatzes nicht beeinflusst wird. Die Idee anstelle der geplanten Erweiterung des Rathauses einen Neubau östlich des Platzes zu errichten überzeugt, da mit dieser Nutzung und der Unterbringung der Kurverwaltung und eines Cafés im alten Rathaus adäquate Nutzungen am Platz platziert werden.

Die Beibehaltung des Kurparks an der westlichen Seite ist gut gelöst und führt zu einer maßstäblich dorfgerechten Platzgröße. Die geringe Neigung des Platzes vor dem neuen Rathaus wird durch ein starkes Gefälle in der Bahnhofstraße erkauft und kritisch gesehen. Die Gestaltung des Umfeldes des alten Pfarrhauses überzeugt aufgrund der dörflichen Grünflächengestaltung. Auch die Gliederung des Dorfplatzes mit zurückhaltenden Möblierungselementen ist dem Ort angemessen. Die vorgeschlagene Pflasterung der Straße betont den Platz und führt zu einer gewünschten Verkehrsberuhigung.

Die Beschränkung der Pflasterung mit gesägtem Kleinsteinpflaster ausschließlich auf die Fußgängerbereiche auf dem Platz führt zu einer kostengünstigen Umsetzung der Maßnahme. Zu überdenken ist die Verwendung von bruchrauen Granitkleinsteinpflastern auf der Fahrbahn hinsichtlich der Haltbarkeit, der Lärmbeeinträchtigung und der Begehbarkeit der Fahrbahn (Barrierefreiheit).

Insgesamt stellt die Arbeit einen guten Beitrag zur dörflichen Gestaltung des Ortskerns von Bad Feilnbach dar.