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Einstufiger, begrenzt offener städtebaulicher Ideenwettbewerb | 06/2001

Städtebaulicher Ideenwettbewerb "Teilbereich der Pirnaischen Vorstadt am Terrassenufer"

Planungsgebiet

Planungsgebiet

Ankauf

Preisgeld: 13.333 EUR

Architekturbüro KNERER UND LANG

Architektur

Erläuterungstext

TERRASSENUFER DRESDEN


EXTROVERTIERTE STADT

Das neue Terrassenviertel öffnet sich zu den angrenzenden Stadträumen:
Anstelle eines zentralen Platzes wird eine Anzahl unterschiedlicher Stadträume angeboten, die jeweils auf die umgebende Bebauung in besonderer Weise reagieren:
Neuer Rathenauplatz: Der westliche Quartierseingang wird durch den großen -räumlich auch im Süden neu definierten- Platzraum gebildet. Durch Reduzierung und Neugestaltung der Verkehrsflächen soll eine bessere fußläufige Verbindung zwischen Altstadt und Terrassenviertel entstehen.

Elbberg: Der \"Salon\" des neuen Viertels. Die geneigte Platzfläche wird dreiseitig von wichtigen öffentlichen Bauten gefasst: Neues Museum, Schwimmbad mit Urban Entertainment- Angebot, Ärztehaus und Stadteilhaus mit Bürgersaal, Ortsamt, Mediathek und Stadtteilcafe.
Der Stadteilpark am Elberaum, reicht weit in die Bebauung hinein, um möglichst viele Anwohner und Gäste an dieser besonderen Situation teilhaben zu lassen. Flankiert wird der Park durch das neue Hotel am Terrassenufer -das auf diese Weise einen ganz besonders attraktiven Standort erhält-, eine Loftbebauung mit hochwertigem Wohnraumangebot und die Ziegelstrasse.
Der Schulplatz vor der neu geplanten Schule an der Ziegelstrasse verbindet das Quartier mit den angrenzenden Wohngebieten.
Der Einkaufsbereich wird dezentral angeordnet und bewußt auf eine Anzahl von Quartiersgassen verteilt. Einkaufen soll hier inmitten des lebendigen eigenen Wohnviertels stattfinden und nicht in einer einseitig ausgelegten, künstlichen Verkaufswelt.

-Gastronomie

Zahlreiche Gaststätten unterschiedlicher Ausrichtung ergänzen die Stadträume und profitieren von deren Qualitäten. Das Terrassenquartier selbst bietet Raum für die Ansiedelung von Strassencafes und Restaurants, insbesondere an der Ziegelstrasse. Das Hotel am Terrassenufer kann seine höherwertige Gastronomie durch Ausblick auf den Park oder/und die Elbwiesen zusätzlich aufwerten. Gleiches gilt für die Lounges im Loftgebäude. Cafes in den öffentlichen Gebäuden, insbesondere am Elbberg tragen zur Belebung dieser Bereiche bei.


STADT_RAUM

Die Maßstäblichkeit des ehemaligen Quartiers am Terrassenufer ist heute nicht mehr erkennbar. Eine Wiederherstellung des historischen Stadtgrundrisses ist weder sinnvoll noch erstrebenswert.
Eine Orientierung auf die aktuell vorhandenen städtebaulichen Randbedingungen und Anforderungen ermöglicht die Konzeption eines funktionierenden Stadtteils.
Durch den Masstab der Bebauung, durch Festlegung von Strassenbreiten und Gestaltung der Freibereiche entstehen als angenehm empfundene Stadträume, die zum Verweilen einladen.
Die als angenehm empfundene Körnung von gründerzeitlichen Wohnquartieren soll in zeitgemäßer Weise neu interpretiert werden. Eine lebendige Wirkung des Quartiers wird durch die Durchlässigkeit der Blöcke zu angrenzenden Strukturen erreicht. Das Bild einer steinerenen Stadt wird weiterentwickelt zur differenzierten Stadt mit vielfältigen Angeboten. Hierbei ist eine Aufteilung der Grundstücke in Parzellen unterschiedlicher Größe und Zuschnitts möglich. Die kleinsten vorgeschlagenen Einheiten sind z.B. das Mehrfamilienhaus mit Gewerbe im EG und zwei Wohnungen je Etage oder das kleine Wohn- und Geschäftshaus für Eigennutzer.


BLICKACHSEN

Neue und alte Sichtbezüge zu wichtigen Bauwerken der Stadt:
Die Frauenkirche, Fokus des bürgerlichen Selbstverständnisses der Dresdner Einwohnerschaft wird als Zielpunkt der beiden wichtigsten Ost-West-Verbindungsstrassen (Ziegelstrasse, Marschallweg) des Terrassenviertels sichtbar sein.
Die vorhandene Blickbeziehung auf den Turm der Dreikönigskirche (aus der Steinstrasse) bleibt erhalten. Die optische Anbindung an das nördliche Elbufer wird durch den starken Bezug des neuen Stadtteilparks auf die Staatskanzlei und die Positionierung des Museumsbaus als Blickfang am südlichen Kopf der Carolabrücke verstärkt.
Die neu geplante \"Neue Gasse\" bietet mittelfristig eine Blickbeziehung zum Wohnhochhaus der Wohnbau NordWest am Pirnaischen Tor und stellt langfristig die nördliche Anbindung an den im Rahmenplan vorgesehenen Fußgängerbereich parallel zur Petersburger Strasse her.
Die Raumkanten des Quartiers werden so gewählt, daß vom Elberaum und dem Terrassenufer aus in Richtung Westen das Altstadtpanorama voll einsehbar bleibt. Das neue Museum bildet durch besondere architektonische Qualität einen angemessenen Abschluß der Brühlschen Terrassen bzw. der
Raumfolge - Akademie- Venusbastion - Gondelhafen - Synagoge - Rathenauplatz - Neues Mu-seum.


RÄUME_HIERARCHIEN

Die neuen Aussenräume weisen stark differenzierte Qualitäten auf:

-Ziegelstrasse
Die Ziegelstrasse wird zur identifikationsstiftenden Achse des neuen Terrassenviertels. Entlang dieser Strasse sind die wichtigsten Attraktionen des Stadtteils aufgefädelt, hier ist ein besonders guter Standort auch für gastronomische Angebote.

-Stadtteilpark
Die Anbindung des Quartiers an die wichtigsten Dresdner Grünbereiche. Der landschaftlich gestaltete Park stellt die Grünverbindung zum Elberaum und im weiteren Sinne zum Großen Garten her (Bindeglied im Radwegenetz).

-Einkaufszone \"Neue Gasse\"
Das Strassenprofil orientiert sich hier an zentrumsnahen Quartieren. Gebäudehöhen und lichte Breite vermitteln den Eindruck innerstädtischer Dichte. Hier fahren keine Autos, Lieferverkehr zu begrenzten Zeiten ist möglich.

-Zirkusstrasse und Quergassen
In dieser OFF-Lage kann sich aufgrund geringerer Mieten eine Nutzungsvielfalt aus Büros (sog. Pantoffelbüros) und Läden mit speziellen Angeboten entwickeln. Wohnen und Arbeiten im sel-ben Quartier soll hier möglich sein. Der Erhöhung des innerstädtischen Verkehrsaufkommens durch Nachverdichtungsmaßnahmen wird so entgegengewirkt. Geringere Gebäudehöhen und geeignete städtebauliche Gliederung schaffen ruhige sonnige Bewohnerhöfe mit Aufenthaltsqualitäten. Die Strassenbreiten lassen Anliegerparken zu.