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Interessenbekundungsverfahren | 07/2015

Gestaltung Bereich zwischen Rhein-Main-Halle und Landesmuseum

Zuschlag

AO Landschaftsarchitekten Stadtplaner + Ingenieure Mainz GmbH

Landschaftsarchitektur

VSU GmbH

Verkehrsplanung

DAY & LIGHT LICHTPLANUNG

Lichtplanung

monokrom

Visualisierung

Erläuterungstext

Mit dem Neubau der Rhein-Main-Halle wird die Verkehrsführung an dieser Stelle neu geordnet. Rhein-Main-Halle und klassizistisches Landesmuseum sollen durch einen großzügigen Platz verbunden werden. Dieser Platz liegt an der Schnittstelle zwischen der geschlossenen und offenen Bebauung, dem historischen Fünfeck Wiesbadens und den denkmalgeschützten Parkanlagen.

Idee
Die identitätsstiftende Grünachse Herbertanlage und Wilhelmstraße mit Promenade verbindet Hauptbahnhof und Kurhaus. Der neue Platz - angeordnet, wo die Grünanlage auf die Promenade trifft - kennzeichnet den Stadteingang. Gestalterische Themen des bestehenden Grüns wie Bosquet und des geplanten Grüns im Umfeld der Rhein-Main-Halle wie Parterre à l’anglaise und die Wasserbänder werden fortgesetzt und verwoben, um die Achse Staatstheater - Landesmuseum/Rhein-Main-Hallen - Casino zu stärken. Die Promenade unter dem Platanen-Bosquet setzt sich hinter den Wasserbändern vor dem Landesmuseum bis auf die Höhe des Wegs durch die Rhein-Main-Halle fort. Die Eingänge der beiden Gebäude sind um 95 m zueinander versetzt. Jedem Eingang steht ein grünes En Face auf der anderen Platzseite gegenüber: Das Platanen-Bosquet dem Eingang Rhein-Main-Halle, die Rasenbeete dem Eingang Landesmuseum. Der gestalterische Charakter des Platzes ist ruhig und nobel, zurückhaltend und kultiviert. Ein Pendant zu dem Platz zwischen Casino und Staatstheater.

Intarsien und Texturen
Ein mit Wasser benetztes Band ist wie eine Intarsie, ein Parterre d’eau in die Platzfläche eingelassen. Die Wasserbecken lassen sich mit Projektionen bespielen. Sonderausstellungen und Veranstaltungen können so zusätzlich beworben werden. Sechs Lichtmasten projizieren Bilder und Schriften auf die Wasseroberfläche. Die Projektionen oszillieren zwischen Schärfe und Unschärfe je nachdem, ob es windstill oder windig ist. Dies ist inspiriert von den sinnlichen Bildwelten Rebecca Horns.

Die graubeige Farbigkeit des Kalksteins der Fassade und Kolonaden der Rhein-Main-Halle wird in die Fläche übertragen. Auf dem Platz liegen großformatige, helle Platten einem fein gewebten Teppich gleich. Das Innere und Äußere, Foyer und Platz gehen ineinander über. Die terrazzoartige Oberfläche ist aus Betonwerkstein, alternativ aus Naturwerkstein. Die Fahrbahnoberflächen der Friedrich-Ebert-Allee werden in Ortbeton hergestellt, um die Druck- und Scherkräfte aufzunehmen. Farbe und Textur werden durch Schleifen und Stocken an den Plattenbelag angepasst. Die unregelmäßigen Fugen des Plattenbelags laufen als Dehnungsfugen in der Betonfläche der Fahrbahn weiter. Die einheitliche Gestaltung umschreibt die Kontur des Platzes im Straßenraum.

Nebel und Spiegelung
Die Fassade des Museum spiegelt sich in den Wasserbändern. Die strenge, klassizistische Gliederung gerät in Bewegung und wird von den Projektionen überlagert. Von Zeit zu Zeit steigt über feine Düsen Nebel auf. Dieser etwa zwei Meter hohe Nebelschleier lässt das Museum zurücktreten, der Platz scheint tiefer zu sein. Der Nebel kann wie das Wasserbecken mit Projektionen bespielt werden.

Verkehr
Das vorliegende Verkehrskonzept von Professor Topp wurde weitestgehend weiterverfolgt und vertieft. Ziel ist es im Bereich des Stadteingangs mehr Raum für die Platznutzung sowie Fahrrad und Fußgänger zu generieren.

Maßnahmen:
- Reduzierung der Fahrspuren im Bereich zwischen LM und RMH auf insgesamt vier Fahrspuren
- Im Bereich der großen Mittelinsel mit dem Platanenbestand an der Südseite; Reduzierung auf insgesamt zwei überbreite Fahrspuren, zur Aufnahme einer Fahrradspur
- Drosselung des Tempos auf 30 km/h auf der gesamten Länge der RMH:
Querung der Friedrich-Ebert-Allee für Fußgänger wird erleichtert
- Bauliche Maßnahmen zur Drosselung der Geschwindigkeit:
Belagswechsel zu den angrenzenden Straßen
Anrampung der Fahrbahnen an den Platzrändern (Südlich RMH und Anschluss Friedrich-
Ebert-Allee/Rheinstraße)
Reduzierung der Bordhöhen auf maximal 6 cm

Der Autofahrer nimmt die veränderte Situation deutlich war und verlangsamt automatisch seine Geschwindigkeit. Das Verwischen der Konturen fordert die Aufmerksamkeit der Autofahrer stärker, sie fahren mit geringerem Tempo, die Sicherheit wird erhöht. Fußgänger können im mittleren Bereich gut den Platz überqueren. Hier ist eine 4,50 m breite Mittelinsel vorgesehen. Radfahrer sind im Verkehrsfluss integriert. In Stoßzeiten ist die Querung an der Ampel im Norden möglich. Optional kann ein zusätzlicher Überweg im Bereich des Durchgangs der RMH angeordnet werden.
Die Bestandsparkflächen im Süden und im Nord-Westen bleiben weitestgehend erhalten. In der Viktoria-Luise-Straße wird der Einrichtungsverkehr umgekehrt und ein Taxistand etabliert.
Im Bereich des RMH-Haupteingangs ist ein U-Turn für Taxifahrer möglich.

Beleuchtung
- Friedrich – Ebert – Allee und die Platzflächen:
flankierende Mastleuchten sowie die 8 Stelen vor dem Landesmuseum
- Gestalterische Themen wie das Baumbosquet , das Parterre à l’anglaise (Rasengevierte) und die Wasserbänder werden durch indirekte Effektbeleuchtung inszeniert und unterstreichen das räumliche Konzept.

Werbung / Adresse
- Hinweise auf Sonderausstellungen und Veranstaltungen im Wasserband
- Hinterleuchtete Werbewand Vorplatz RMH in der Flucht des öffentlichen Durchgangs