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Offener Wettbewerb | 09/2015

Bauhaus Museum Dessau | Neubau eines Museums mit Freianlagen und Stellplätzen

2. Phase / 2. Rundgang

Hess / Talhof / Kusmierz Architekten und Stadtplaner

Architektur

Burger Landschaftsarchitekten Susanne Burger und Peter Kühn Partnerschaft

Landschaftsarchitektur

Ackermann Ingenieure GmbH

Tragwerksplanung

PMI Ingenieurgesellschaft für Technische Akustik, Schall- und Wärmeschutz mbH

Akustikplanung, Bauphysik, Energieplanung

Michael Marx

Modellbau, Visualisierung

Erläuterungstext

Stadtbausteine

Mit dem vorgeschlagenen Bauhausmuseum entsteht ein identitätsstiftendes Gebäude, das den Ort in städtebaulich herausragender Lage gegenüber der Hauptpost, in der Nähe der Fußgängerzone und am direkten Eingang zum Park neu definiert. Der Museumsbau wird im südöstlichen Bereich des Baufeldes platziert. Es zeigt sich im Park als Solitär und formuliert mit seiner langgestreckten Fassade eine eingerückte Kante zur Kavalierstraße aus. So entstehen Außenräume mit hoher Aufenthaltsqualität. Sämtliche wichtigen Wegebeziehungen bleiben bestehen bzw. werden sogar gestärkt. Die Erschließung des Museums erfolgt über einen Zugang parkseitig im Westen für Besucher, die mit dem PKW oder mit Bussen anreisen und straßenseitig im Osten für Besucher, die öffentliche Verkehrsmittel nutzen oder aus der Stadt kommen. Gezielte und sich aus der Gebäudestruktur ergebende Einschnitte im Baukörper formulieren diese Eingänge. Das Café hat direkt angebundene Außenflächen zum Park und hat einen eigenen Zugang, über welchen das Museum ebenfalls erschlossen werden kann. In seiner Ausgestaltung fügt sich der Neubau bewusst in den Park und bildet dennoch eine starke Adresse.

Organisation

Das Bauhaus-Museum ist auf zwei Geschossen angeordnet.
Im Obergeschoss befinden sich die Ausstellungsräume, im Erdgeschoss alle weiteren Nutzungen – inklusive des Foyerbereichs mit den angeschlossenen Besucherfunktionen Information, Café, Shop, Workshop und Veranstaltungsraum sowie die Verwaltungs- und Logistikbereiche.

Ausstellungsgeschoss

Das vorgegebene Ausstellungsprogramm wird auf 10 Räume aufgeteilt. 7 davon entsprechen den Topoi der Sammlungspräsentation bzw. Dauerausstellung, die Wechselausstellung wird auf weitere 3 Kuben verteilt. Die Räume werden als quaderförmige, geschlossene Kuben ausgebildet, die in dem städtebaulich vorgegebenen Rechteck angeordnet werden. Einzelne Kuben werden dabei verdreht – es entsteht ein lockeres räumliches Gefüge aus Kuben und Zwischenräumen. Diese Zwischenräume stellen teilweise Lufträume dar, die das Erdgeschoss belichten und mit dem Obergeschoss in Beziehung setzen. Außerdem werden hier Plattformen angeordnet, die die Kuben und damit die Ausstellungsräume miteinander verbinden.

Foyergeschoss

Die Geometrie des Obergeschosses spiegelt sich in der Organisation des Erdgeschosses wieder. Das räumliche Prinzip dreht sich hier aber um: aus den geschlossenen Kuben wird ein offenes Raumkontinuum, die Plattformen in Verbindung mit Lufträumen bilden raumgliedernde Elemente. So entsteht ein zu allen Seiten offenes Foyergeschoss, dass für die Besucher sowohl zum Platz, zum Park als auch zur Straße einladend ist und seine inneren Funktionen nach außen abbildet und weiterträgt.

Figur-Grund-Prinzip

Die beiden Geschosse sind über das Figur-Grund-Prinzip in Beziehung gesetzt.
Was oben geschlossen ist, ist unten offen, was oben introvertiert ist, wird unten extrovertiert. Dieses Wechselspiel entspricht der Funktion der beiden Geschosse - dem kontemplativen Ausstellungsgeschoss und dem kommunikativen Foyergeschoss. Das Prinzip und das Gefüge der Kuben sind auch in der Fassade ablesbar.

Ausstellungsgeschoss

Der Besucher erreicht das Obergeschoss über die zentrale Haupttreppe. Diese führt in den ersten Kubus, der den Topoi „Prolog“ aufnimmt. Von hier aus schließt sich der Ausstellungsrundgang an. Dabei können je nach Bedarf separate Rundgänge für Sammlungspräsentation und Wechselausstellung angeboten werden oder aber die Räume der Wechselausstellung in den Rundgang der Sammlungspräsentation eingebunden werden. Die einzelnen Kuben sind über in den Zwischenräumen liegende Plattformen verbunden - im Gegensatz zu den geschlossenen Ausstellungsräumen bieten diese über großformatige Verglasungen Blicke nach Außen oder ins Foyergeschoss, ermöglichen so eine Orientierung. Beim Rundgang durch die Ausstellung wechseln so die rechteckigen und introvertierten Ausstellungssäle mit den dreieckigen, extrovertierten Zwischenbereichen. Diese sind mit Sitzmöglichkeiten ausgestattet und laden den Museumsbesucher zu kurzen Pausen auf seinem Rundgang ein, bevor er wieder in die Ausstellung eintaucht. Über die Zwischenräume bieten sich teilweise auch Kurzschlüsse bzw. Abkürzungen auf dem Rundweg zwischen den Räumen oder aber - über die Fluchttreppen - auch Verbindungen ins Foyergeschoss.