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Verhandlungsverfahren | 07/2015

Objektplanung Freianlagen nach §§ 38 ff. HOAI, Leistungsphasen 1-5, für den Neubau des Prinz-Eugen-Parkes

Zuschlag

TERRA.NOVA Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

club L94

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Der bestehende Charakter einer naturnahen, weitläufigen Wiesenlandschaft mit wertvollem Altbaumbestand wird zum Leitbild der übergeordneten Gestaltungsidee. Darin eingebettet folgen die wohnungsnahen Freiflächen dem Duktus der Wohncluster und ergänzen mit ihrer gartentypologischen Ausprägung das Nutzungsangebot der großzügigen Parklandschaft mit intensiv und kleinteilig nutzbaren Freibereichen. Bei genauer Betrachtung der bestehenden Grünstrukturen des ehemaligen Kasernengeländes wird erkennbar, dass diese nach außen hin durch die umlaufenden Baum- und Strauchhecken sehr einheitlich und geschlossen wirken, im Inneren jedoch bereits jetzt vielfältige und typologisch sehr unterschiedliche Qualitäten aufweisen. Konzeptionell möchten wir diese Differenziertheit im Inneren beibehalten und bewusst das örtliche Potential als Charakteristik und Identität der neuen Parklandschaft hervorheben, auch als Ergänzungsangebot und Unterscheidungsmerkmal zu den angrenzenden Grünzügen im Norden und Süden.

Der ‚Angerhain’ wird zum zentralen Freiraumelement und Rückgrat des Prinz-Eugen-Parks. Der große, hainartige Baumbestand bestimmt den Charakter der grünen Mitte. Besonnte Bereiche mit Intensivrasen und schattige im Wechsel unterstreichen die sanfte Bestandstopographie und setzen diese als raumprägendes Gestaltungsmittel fort. Die angrenzenden naturnah gestalteten Bereiche bilden den Übergang zu den Wohnclustern und heben gleichzeitig die Bedeutung der grünen Mitte als zentralen Erholungs- und Spielraum für Groß und Klein hervor. Naturhafte Wiesen und Kräutersäume entlang der bestehenden Gehölzstrukturen bestimmen die Atmosphäre des extensiven Rahmens. Darin eingebettet die vorhandenen Biotope und Baumbestände, aber auch punktuelle Intensivnutzungen und Ergänzungspflanzungen mit heimischen Baumarten. Entsprechend der jeweiligen vorgefundenen Situation werden die Einzelcharakteristiken weiterentwickelt und gestärkt. Im Norden bestimmen lineare Gehölzstrukturen und die ausgeprägte Walltopographie den Parkrand. Die bestehenden Nutzungsinseln der ehemaligen Schießstände werden als freie, z.T. gemähte Wiesenbereiche nutzungsoffen formuliert. Die Lärmschutzwand wird als linearer Boulder- und Kletterbereich in direkter Schulnähe aktiviert. Die leicht erhöhte große Wiese des ehemaligen Übungsplatzes wird analog der Zielsetzungen des B-Planes weitläufig und extensiv belassen. Um den formulierten Zielen des Artenschutzes zu entsprechen werden offene Kiesflächen und Trockenbereiche angelegt und langfristig entwickelt. Der südlich gelegene Bereich ist geprägt von alten und wertvollen Einzelbäumen mit extensiven Wiesen- und Sukzessionsflächen. Zusammen mit den eingebetteten Spieleinrichtungen kann hier ein Ort mit ganz eigener, robuster Ausstrahlung entstehen, ein idealer Parktreffpunkt für Jugendliche. Die ‚Grünfinger’ zwischen den Gebäudeclustern führen in Form artenreicher, naturhafter Wiesenflächen die reichhaltige Textur des extensiven Rahmens bis an den Angerhain. An den Wegekreuzungen werden trittsteinartig Bewohnertreff und Kleinkinderspiel oder gemähte Wiesenbereiche angeordnet. Locker verteilte heimische Großbäume ergänzen den Bestand und führen Hain und Rahmen zusammen.