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Offener Wettbewerb | 01/2007

Gestaltungsvorschläge für die Realisierung des Vulkanplatzes in Zürich-Altstetten

Durchblick

Durchblick

2. Preis

Hager Partner AG

Landschaftsarchitektur

Uniola AG

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Ort
Jeder Ort hat eine Geschichte. Einige Geschichten drängen sich auf, andere muss man suchen. Manche Geschichten sind das, was im kollektiven Gedächtnis der Gesellschaft am dauerhaftesten hängenbleibt, unabhängig von ihrem Wahrheitsgehalt. So entstehen Legenden. Die Geschichte des Vulkanplatzes entzieht sich der öffentlichen Wahrnehmung weitgehend. Was also ist der Vulkanplatz? Zuallererst ist er eine planerische und städtebauliche Absichtserklärung. Eine Geschichte hat der Platz damit noch keine, die Verortung in der Landschaft des Bewusstseins steht noch aus. Der Ort muss geboren werden.

Identität
Der Entwurf für den Vulkanplatz greift Elemente und Themen auf, die geeignet sind, eine Geschichte zu erzählen, deren Ursprung sich im Dunkel der Vergangenheit verliert. Augenfällig sind die grossen Felsformationen, die, Findlingen gleich, aus dem Boden ragen. Sie könnten uralt sein, vielleicht war’s der Gletscher, wer weiss das schon. Sie gruppieren sich, führen die Bewegung und den Blick, lassen sich erklimmen und belagern. Sie sind einfach da. Umgeben von Lärchen, die man im Gebirge kennt und in der Stadt nicht vermutet. Treibgut der Limmat, angespülte Samen aus einer anderen Region. Sie gliedern den Raum und vermitteln zu den angrenzenden Gebäuden, schaffen lichte Durchblicke und spielen mit Licht und Schatten.

1,2 oder 3?
Das Bild mit Felsen, Lärchen und Kiesflächen verdichtet sich, wird wiedererkannt. Der Betrachter wird auf sich selbst zurückgeworfen, der herausfordernde formale Bruch des Vulkanplatzes zur geordneten Ausstrahlung der Gebäude stellt die Frage nach der Natur, in der wir uns bewegen, und unserer Beziehung zu ihr. Welche Natur wollen wir? Was gefällt uns an der ersten Natur? Ihre Unberührtheit und Wildheit, ohne Zweifel. Aber darin leben? Dann lieber in der zweiten, der kultivierten, bearbeiteten und gezähmten. Auf dem Lande. Vielleicht mit eigenem Garten, dieser dritten Natur und Ausdruck unserer Sehnsucht nach dem Paradies. Der Vulkanplatz verwischt diese Grenzen und entzieht sich einer eindeutigen Kategorie. Die künstlichen Felsen sind ein naturgetreues Abbild, wie zufällig auf dem Platz verteilt. Die Lärchen sind echt, in Reihen, die in Auflösung begriffen sind, gepflanzt. Kiesflächen durchbrechen den Asphalt, Wasser kann versickern oder stehen bleiben. Moose und Kräuter können sich festsetzen. Das Erscheinungsbild verändert sich laufend und haucht dem Platz Leben ein, auch wenn er menschenleer ist. Er ruht in sich selbst.
Situationsplan

Situationsplan

Schnitt

Schnitt