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Mehrfachbeauftragung | 07/2015

Mehrfachbeauftragung Mössinger Mitte

2 Rang, Perspektive 1

2 Rang, Perspektive 1

2. Rang

Stefan Fromm Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

LEHENdrei | Architektur Stadtplanung

Architektur

Erläuterungstext

Mehrfachbeauftragung Mössinger Mitte
"Zwei Plätze - Eine Mitte"


Städtebauliches Konzept

Die zu gestaltende Stadtmitte von Mössingen liegt an der Schnittstelle zwischen dem historischen Dorfkern im Osten und der gründerzeitlichen Stadterweiterung im Westen. Hier treffen zwei unterschiedliche „Atmosphären“ aufeinander, die zu einer neuen Stadtmitte zusammenwachsen sollen.

Entscheidend ist daher, dass die künftige Mitte eine eigene städtebauliche Stärke und eine eigene, neue Identität als ablesbarer Stadtraum entwickelt. Die beiden vorgeschlagenen neuen Gebäude (Sparkassengebäude und Eckbebauung Berggasse) werden daher als große, dominante und raumbildende Baukörper vorgeschlagen, die mit einer zeitgemäßen Architektur und entsprechenden Nutzungen die Mitte zusammen mit den vorhandenen Geschäftsgebäuden künftig prägen sollen.

Das dreigeschossige Sparkassengebäude steht als einfaches langgestrecktes Satteldachgebäude an der Bahnhofstraße und bildet hier einen durchaus urbanen Straßenraum aus. Zum Marktplatz hin schafft eine prägnante Giebelfassade eine neue Platzkante, die durch ein Café im Erdgeschoss sowie einen Zugang zur Kreissparkasse belebend auf den neuen Marktplatz wirkt. Das nördlich an den Platz angrenzende Gebäude soll durch einen Anbau die Platzkante im Norden bilden. Wünschenswert wäre hier eine künftige Ladennutzung im Erdgeschoss zum Marktplatz hin. Zusammen mit den bereits bestehenden Geschäften entlang der Falltorstraße und der Bahnhofstraße sowie einem zusätzlichen Ladenangebot im neuen Eckgebäude werden gute Voraussetzungen für einen belebten, öffentlichen Marktplatz geschaffen. Damit bildet der Marktplatz den städtebaulichen Schwerpunkt der neuen Mitte von Mössingen.

Die Verbindung zur Gründerzeit-Stadt, die sich entlang der Breitestraße bis zum Bahnhof (und dem heutigen Rathaus) entwickelt hat, wird hauptsächlich durch den neuen Stadtplatz vor dem Gesundheitszentrum hergestellt. Aufgrund der nur teilweise vorhandenen Geschäftsnutzungen in den Erdgeschosszonen erhält der Stadtplatz einen eher repräsentativen Charakter mit hoher Gestalt- und Aufenthaltsqualität. Die gestalterische Ausformung leitet durch gezielte Baumstellungen und durch ein zentrales Wasserfeld von der Bahnhofstraße in die Breitestraße und durch diese weiter bis zum Rathaus und zum Bahnhof.

Die Bahnhofstraße wird ab dem Kreisverkehr an der Karl-Jaggy-Straße zu einer boulevardartigen Stadtstraße mit Alleecharakter umgestaltet.

Eine Reduzierung der Fahrbahnbreite auf 6 m ermöglicht einen beidseitigen Parkierungsstreifen zwischen den Bäumen bei gleichzeitig großzügigen Gehwegflächen. Insbesondere auf der Südseite mit dem fast geschlossenen Straßenraum entsteht so eine urbane Einkaufsstraße, die zur Belebung der neuen Stadtmitte beiträgt. Den nördlichen Rand kennzeichnen vielfältige Einzelgebäude mit unterschiedlichen Nutzungen. Hier wird durch die Baumreihen eine Verbesserung des bisher offenen Straßenraumes erzielt. Die Bahnhofstraße soll als verkehrsberuhigter Geschäftsbereich mit Tempo 20 ausgewiesen werden. Der Fahrradverkehr soll künftig auf der Fahrbahn geführt werden.

Im Osten kann zwischen Falltorstraße, Sulzgasse, Grabenstraße und Hafnergasse durch gezielte bauliche Ergänzungen und eine Neugestaltung der Straßenräume ein neues innerstädtisches Wohnquartier entwickelt werden. Ein kleiner Wohnhof im Inneren des Quartiers mit sechs punktförmigen Wohnhäusern, die sich um einen zentralen, lang gestreckten Quartiersplatz gruppieren, schafft hohe Wohnqualität und eine ruhige Wohnsituation mitten in der Stadt. Die Umfahrung des Quartiers durch die Hafnergasse und die Falltorstrasse erfolgt dabei im Einbahnverkehr gegen den Uhrzeigersinn, was zum einen ausreichende Gehwegbreiten in der Falltorstraße und zum anderen eine Längsparkierung in der Hafnergasse ermöglicht.

Zwei Plätze – Eine Mitte

Der öffentliche Raum in der neuen Mitte von Mössingen wird hauptsächlich durch die beiden Plätze Marktplatz und Stadtplatz geprägt, die durch die neu gestaltete Bahnhofstraße miteinander verbunden sind. In der gesamten neuen Mitte soll ein einheitliches Belagsmaterial (z. B. Granit-Pflasterplatten in warmen gelblich-grauen Farbtönen) verwendet werden, das einen ruhigen Stadtboden für die vielfältigen Gebäude und Nutzungen bildet und damit zur neuen Identität „Mössingen Mitte“ beiträgt. Den jeweils eigenen Charakter erhalten die beiden Plätze durch eine eingelegte Fläche, die auf die unterschiedlichen Atmosphären reagiert:

Der Marktplatz erhält eine Mitte aus kleinformatigem Natursteinpflaster, der Stadtplatz ein architektonisches Plattenfeld. Der Marktplatz soll von einem dominanten Platzbaum (Linde) geprägt werden, Während der Stadtplatz mit Baumreihen gestaltet wird. Beide Plätze erhalten ein Wasserelement, jedoch in unterschiedlicher Form: der Stadtplatz ein repräsentatives Fontänenfeld, der Marktplatz einen Brunnen. Baumreihen entlang der Straßenzüge unterstützen die Raumbildung in der Stadtmitte und schaffen den gewünschten grünen Charakter. Blumenbänder und -felder unter den Bäumen stellen den Bezug zur Besonderheit Mössingen als Blumenstadt her.
2 Rang, Perspektive 2

2 Rang, Perspektive 2

2 Rang, Planausschnitt M 1:500

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2 Rang, Planausschnitt M 1:200

2 Rang, Planausschnitt M 1:200

2 Rang, Plan 01

2 Rang, Plan 01

2 Rang, Plan 02

2 Rang, Plan 02