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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2015

Städtebauliche Entwicklung der Wiesbadenbrücke-HavenInsel

Perspektive Norden

Perspektive Norden

1. Preis

Preisgeld: 10.000 EUR

Peer Möckel Architekten

Architektur

Susanne Kiegelmann Architektin

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Jadeallee wird konsequent von Bebauung freigehalten und von grünen Freiräumen begleitet. In Verlängerung der Uferpromenaden beidseits der Wiesbadenbrücke erfolgt die Anbindung des Quartieres an die Jadeallee wie selbstverständlich. Auf beiden Seiten wird die Anbindung dabei mit unterschiedlichen stadträumlichen Qualitäten differenziert herausgearbeitet und für den Besucher wie den Bewohner zu einem Erlebnis. Promenaden, von tiefergelegten Stegen begleitet, wechseln mit platzartigen Aufweitungen, die sich zur Stadtkulisse, zur Kaiser-Wilhelm-Brücke oder aber zur Südseite und dem vorgelagerten Deich orientieren.
Die großzügige, von Bebauung freigehaltene, öffentliche Grünfläche auf der Südseite, die das Interesse zum Begehen und Bespielen weckt, schafft eine angenehme Distanz zu dem massigen Hotelkomplex an der Jadeallee. Die skulpturale Behandlung der Baufelder mit teilweise überkragenden Obergeschossen und der spürbaren räumlichen Enge stehen im Kontrast zu der Weite der Platzanlagen mit eigenem Charme und den Promenaden. Verstärkt wird dieser erste, spannende Eindruck durch die großzügigen Holzsteganlagen, die einen maritimen Bezug erkennen lassen und das Wasser zum Greifen nahe bringen.

Die stark verdichtete Blockbebauung wird zwar durch die höhengestaffelte, im Wechsel gelagerte oder hochkant gestellte und gegliederte Bauweise aufgelockert, schafft aber nicht überall die gewünschte gute Sicht zum Wasser und die Lebensqualität im unmittelbaren Wohnumfeld. Die Anlegepontons mit großzügigen neuen Steganlagen und die einzelnen Plätze laden zum Verweilen ein und steigern die Erlebnisqualität dieser großzügigen Freiflächen, die durch die vorgeschlagene, verdichtete Bauweise ermöglicht werden.

Die Anfahrbarkeit der einzelnen Parkdecks ist klar erkennbar. Stellplätze sind in ausreichender Anzahl vorhanden. Der Nachweis lebendiger Erdgeschosszonen ist zugunsten der Unterbringung des ruhenden Verkehrs nicht überzeugend dargelegt.

Die gewählte Gebäudestruktur lässt eine gute und praktikable Mischung von Gewerbe und Wohnen zu und kann dem Bedarf flexibel angepasst werden. Ein gravierender Vorteil dieses Entwurfs liegt in der Wirtschaftlichkeit der Baublöcke sowie in den gewonnenen Freiräumen. Ein weiterer Vorteil ist die abschnittsweise Realisierung in einzelnen Bauabschnitten, wobei jeder Abschnitt/jedes Baufeld in sich eine gut ablesbare, fertige Einheit bildet. Ein Reagieren auf den Bedarf und die geforderte gewerblicheNutzung als Hotel, Büro, Gastronomie an exponierter Lage ist gut möglich.

Dieser Entwurf genießt bei dem Betrachter hohe Anerkennung, was aus den Planzeichnungen leider nicht umfänglich hervorgeht. Insgesamt überzeugt die Arbeit jedoch durch ein qualitativ hochwertiges räumliches Konzept mit spannender und abwechslungsreicher Wegeführung.
Ansicht vom Bontekai

Ansicht vom Bontekai

Blick auf die Promenade

Blick auf die Promenade