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Offener Wettbewerb (nur für Studenten) | 09/2015

Münster 2030 Wohnort: Stadt ─ Ideenwettbewerb für die Qualifizierung von Raumreserven im Wohnort Münster

2. Rundgang

Rene Stegemann

Student*in Architektur

Hjördis Romünder

Student*in Architektur

Erläuterungstext

Orte neuer Gemeinschaften

Durch die Umgestaltung des Quartiers rund um die alte JVA werden neue Orte der Gemeinschaft geschaffen. Diese Orte, wie auch ihre Gemeinschaften, haben unterschiedliche Größen und Qualitäten. Der erste Ort neuer Gemeinschaften ist das umgestaltete JVA-Gelände. Dieses dient als Identifikationsort für die Gemeinschaft des neuen Stadtquartiers. Die JVA bildet durch ihren sternenförmigen Grundriss fünf Höfe aus, welche durch die Öffnung und Umnutzung des alten Gefängnisses zu neuen städtischen Plätzen mit unterschiedlichen Charakteren werden. Während die noch vollständig von der Mauer umschlossen Höfe Funktionen wie Kita und Veranstaltungsfläche tragen, bekommen die anderen Höfe Funktionen, die jederzeit und von jedem genutzt werden können. Somit sind um einen Hof verschiedenste Gastronomiebetriebe angesiedelt, während ein anderer Grünfläche bietet. Der wichtigste Hof entsteht dort wo die ehemalige Werkshalle stand. Durch deren Wegfall öffnet sich dieser Hof zum neuen Stadtviertel hin. Eine gezielte Straßensetzung rückt diesen Hof in die Mitte des neuen Quartiers und wird damit zum neuen zentralen Stadtplatz. Durch eine variable Beschirmung wird der Platz zum neuen Anziehungspunkt.
In den frei werdenden Gefängniszellen entstehen unter anderem Co-Workingspaces, die durch die direkte Nähe zu den Wohnanlagen, den gastronomischen Angeboten, sowie zu der neuen Kindertagesstätte zu einem attraktiven Ort der Arbeit werden. Als weitere Funktion wird ein Hostel implementiert, welches die bestehende Struktur optimal nutzen kann und vom Charme des alten Gebäudes profitiert.
Durch den neu angesiedelten Einzelhandel wird das Viertel nicht nur für seine Bewohner, sondern auch für Besucher attraktiv. Für diese bietet das neue Parkhaus an der Gartenstraße ausreichend Stellplätze. Durch den unmittelbaren Anschluss an die Promenade ist das neue Viertel nicht nur mit dem Auto, sondern auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad leicht zu erreichen.
Die neu entstehende Wohnbebauung verdichtet das Gebiet zu einem Viertel mit urbanem Charakter. Durch eine drei bis fünf geschossige Blockrandbebauung wird in Teilbereichen eine GFZ von bis zu 2,5 erreicht. Diese partielle starke Verdichtung macht es möglich große Teile des bestehenden Viertels zu erhalten und dennoch dem gesamten Quartier einen urbanen Charakter zu verleihen. Durch die Umstrukturierung des Gebietes entstehen so mehr als 1000 neue Wohnungen.
Durch die städtische Blockrandbebauung entstehen im neuen Wohnquartier großzügige grüne Innenhöfe. Diese stehen allen angrenzenden Bewohnern zur Verfügung und bilden somit eine zweite kleinere Gemeinschaft. In dieser trifft man sich im Garten, auf dem Innenhof-Spielplatz oder beim Grillen am hofeigenen Pavillon. Diese Hinterhöfe dienen als grüne Oasen in der dichten Stadt. Es stehen sowohl private, dem Wohnhaus zugehörige, also auch öffentliche Grünflachen zur Verfügung. Die privaten Gärten setzten sich durch eine Stufe vom umliegenden Grün ab und erhalten so eine andere Qualität als die tiefer liegende öffentliche Parkfläche. Durch seinen halböffentlichen Charakter lädt der Innenhof ein, das Leben in den städtischen Grünraum zu tragen und dort auf ungezwungene Art seinen Nachbarn zu begegnen. Zusätzlich bietet der Pavillon als Zentraler Treffpunkt im Innenhof die Möglichkeit Kurse oder Veranstaltungen abzuhalten. So können die anliegenden Bewohner mit Ihrer Geburtstagsfeier in den idyllischen Gartenpavillon ausweichen oder nachmittags zusammen mit den Nachbarn den Sportkurs besuchen.
Den dritten und kleinsten Ort neuer Gemeinschaften bildet das Haus. Dieses soll den unterschiedlichen Personengruppen der Stadt und ihren Bedürfnissen entsprechen. Da es gerade in der heutigen Stadt oft an familiären Gemeinschaften fehlt, sollen diese neuen Wohnungstypen es ermöglichen neue Gemeinschaften zu bilden, welche das Leben in der Stadt kommunikativer machen. Die neuen Wohntypologien bieten großzügige Gemeinschaftsflächen, welche die hausinterne Kommunikation fördert. Der Hausflur wird zu Begegnungsfläche. Dort ist Platz um zu arbeiten, mit Freunden zu kochen oder die Kinder spielen zu lassen, all die Dinge die sonst in einer erschwinglichen Stadtwohnung mit ihrem minimalen Wohnraum kaum möglich sind.
Diese für alle Bewohner zur Verfügung stehenden gemeinschaftlich genutzten Räume, erstrecken sich über alle Etagen des Hauses. Da die neuen Häuser meist nur kleine, auf das nötigste reduzierte private Räume anbieten, dienen die neuen Gemeinschaftsflächen als erweiterter Wohnraum für alle Hausbewohner.
Durch die zwanglos zu nutzenden, großzügigen Gemeinschaftsflächen lernen sich die Bewohner eines Hauses schnell kennen. Durch die verschiedenen Bewohnergruppen ergeben sich schnell Zweckgemeinschaften, die im Weiteren vertieft werden können.
So profitiert eine alleinerziehende Mutter von der unter ihr wohnenden Rentnerin und umgekehrt. Während die Rentnerin auf das Kind aufpasst, entlastet sie die Mutter und bereichert gleichzeitig ihren eigenen Alltag.
Als weiterer städtischer Baustein ist eine luftige Bebauung vorgesehen, welche das Prinzip der gemeinschaftlich genutzten Fläche von innen nach außen kehrt. Dieser Wohntyp bietet in jeder Etage einen umlaufenden, für alle nutzbaren Balkon.
Durch die ineinandergreifende Gemeinschaftsstruktur im neuen Stadtviertel wird die neu erreichte Dichte zur Chance für soziale kommunikative Schnittstellen in der Stadt. So wird das ehemals vorstädtisch anmutende Schlachthof-Viertel zu einem urbanen Stadtquartier, das von seinem Geflecht aus Nachbarschaften, sozialen Beziehungen und kulturellen Angeboten lebt.

Plakat 1
Die alte JVA als neuer Identifikationsort

Durch die Aktivierung des ehemaligen Gefängnisgeländes bekommt das neue Quartier einen Identifikationsort, eine Begegnungsstätte mit unterschiedlichen Fassetten, durch die das gesamte Viertel neu belebt wird. Durch den neu angelegten Marktplatz erhält das Quartier ein neues städtisches Zentrum. In den freiwerdenden Gefängniszellen entstehen unter anderem Co-Workingspaces, die durch die direkte Nähe zu den Wohnanlagen, den gastronomischen Angeboten, sowie zu der neuen Kindertagesstätte zu einem attraktiven Ort der Arbeit werden. Durch den neu angesiedelten Einzelhandel wird das Viertel nicht nur für seine Bewohner, sondern auch für Besucher attraktiv. Die neu entstehende Wohnbebauung verdichtet das Gebiet zu einem Viertel mit urbanem Charakter, in dem in Teilbereichen eine GFZ von bis zu 2,5 erreicht wird. Im gesamten neuen Quartier entstehen so mehr als 1000 neue Wohnungen in drei bis fünf geschossigen Wohnanlagen.
Katalysator JVA
Ausgangspunkt der Quartiersentwicklung ist die JVA mit ihrer prägnanten Sternform. Um Sie zu aktivieren wird zunächst der historische Grundriss wieder hergestellt und übrige Gebäude entfernt. Durch den Wegfall der Werkstatthalle öffnet sich der ehemalige Innenhof des Gefängnisses und wird zum neuen Zentrum des Quartiers.
Formgebung
Der ausschlaggebende Impuls zur Bildung des neuen Stadtquartiers ist der sternförmige Grundriss der JVA. Die neuen Straßenfluchten entwickeln sich entlang der, den Platz flankierenden, Gebäudeflügel. Durch diese Straßenführung ist eine optimale Einbindung des neuen Platzes in den Stadtgrundriss gesichert.

Plakat 2
Der Innenhof als Begegnungsort

Durch die städtische Blockrandbebauung entstehen im neuen Wohnquartier großzügige, grüne Innenhöfe. Diese stehen allen angrenzenden Bewohnern zur Verfügung und bilden somit eine zweite kleinere Gemeinschaft. In dieser trifft man sich im Garten, auf dem Innenhof-Spielplatz oder beim Grillen am hofeigenen Pavillon. Diese Hinterhöfe dienen als grüne Oasen in der dichten Stadt. Es stehen sowohl private, dem Wohnhaus zugehörige, also auch öffentliche Grünflachen zur Verfügung. Die privaten Gärten setzten sich durch eine Stufe vom umliegenden Grün ab und erhalten so eine andere Qualität als die tiefer liegende öffentliche Parkfläche. Durch seinen halböffentlichen Charakter lädt der Innenhof ein, das Leben in den städtischen Grünraum zu tragen und dort auf ungezwungene Art seinen Nachbarn zu begegnen.



Plakat 3
Das Haus als Ort familiärer Gemeinschaft

Den dritten und kleinsten Ort neuer Gemeinschaften bildet das Haus. Die neuen Wohntypologien bieten großzügige Gemeinschaftsflächen, welche die hausinterne Kommunikation fördert. Der Hausflur wird zur Begegnungsfläche. Dort ist Platz um zu arbeiten, mit Freunden zu kochen oder die Kinder spielen zu lassen, all die Dinge die sonst in einer erschwinglichen Stadtwohnung mit ihrem minimalen Wohnraum kaum möglich sind.
Als weiterer städtischer Baustein ist eine luftige Bebauung vorgesehen, welche das Prinzip der gemeinschaftlich genutzten Fläche von innen nach außen kehrt. Dieser Wohntyp bietet in jeder Etage einen umlaufenden, für alle nutzbaren Balkon.


Einzelne Personengruppen in der Stadt:

Durch die Aktivierung der JVA und der Ausbildung divergent bespielbarer
Innenhöfe ist eine starke Durchmischung der Bewohner zu erwarten. Diese
unterschiedlichen Bewohnergruppen haben in der momentanen Stadtsituation
kaum Berührungspunkte. Diese Entfremdung birgt für die Gemeinschaft
der Stadt oft große Nachteile.

Gemeinschaftlich genutzter Raum:

Heute sehnen sich gerade in der Stadt immer mehr Menschen nach einer
Art familiären Gemeinschaft, wie sie Früher alltäglich war. Allerdings ist dies
in der Stadt, wie sie momentan gelebt wird, kaum bis gar nicht möglich. Um
diese Gemeinschaften wieder zu entdecken und sie auch in der Stadt lebbar
zu machen, weisen die neuen Wohnungstypen Gemeinschaftsflächen auf.
Diese für alle Bewohner zur Verfügung stehenden gemeinschaftlich genutzten
Räume erstrecken sich über alle Etagen des Hauses. Da die neuen
Häuser meist nur kleine, auf das nötigste reduzierte private Räume anbieten,
dienen die neuen Gemeinschaftsflächen als erweiterter Wohnraum für
alle Hausbewohner.

Neue Hausgemeinschaften:

Durch die zwanglos zu nutzenden, großzügigen Gemeinschaftsflächen
lernen sich die Bewohner eines Hauses schnell kennen. Durch die verschiedenen
Bewohnergruppen ergeben sich schnell Zweckgemeinschaften, die
im Weiteren vertieft werden können. So profitiert eine alleinerziehende
Mutter von der unter ihr wohnenden Rentnerin und umgekehrt. Während
die Rentnerin auf das Kind aufpasst, entlastet sie die Mutter und bereichert
gleichzeitig ihren eigenen Alltag.