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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2015

Neubau Pathologie (PathoE3) des Kantonsspitals

Gewinner / Mit der Realisierung beauftragt

nowak.müller Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Nickl & Partner

Architektur

Steiner AG

Projektsteuerung

Gruner Wepf AG, Zürich

Bauingenieurwesen

Amstein + Walthert AG

TGA-Fachplanung

Kopitsis Bauphysik AG

Bauphysik

Dr. Heinekamp Labor- und Institutsplanung

TGA-Fachplanung

Erläuterungstext

STÄDTEBAU
Den Entwurf für die Pathologie Münsterlingen kennzeichnet eine klare städtebauliche Ordnung, die die Bestandsbebauung des Spitals ergänzt und dabei einen eigenständigen, zeitgemäßen Neubau mit klarer Architektursprache schafft.
Der Neubau nimmt in seiner städtebaulichen Anordnung in etwa die Kubatur der alten Schwimmhalle auf und definiert mit seinem Unterschnitt zum Strassenraum bewusst den überdachten Eingangsbereich. Die Struktur und der Verlauf der umgebenden Achsen werden damit im Gebäude aufgenommen und zu einem Abschluss gebraucht.
Im westlichen Bereich rückt der Neubau fast bis auf die Grundstücksgrenze und tritt somit eigenständig aus den Bestandsbauten hervor. Zum Haus Winnicot wird ein grösstmöglicher Abstand erreicht.
Der Neubau orientiert sich in seiner Massstäblichkeit an den benachbarten Gebäuden und ist als zweigeschossiges Gebäude geplant. Mit dem klaren rechteckigen Baukörper wird bewusst ein ruhiger Akzent innerhalb der städtebaulichen Umgebung erzeugt.
Das neue Gebäude entspricht mit seiner orthogonalen Kontur der alten Schwimmhalle und ermöglicht durch seinen Einschnitt im Eingangsbereich eine leichte Orientierung. Diese Geste definiert einen klar ablesbaren Haupteingang mit einem grosszügigen Vorplatz am Waldhausweg. Dieser liegt eine Ebene höher als der Zugang ins Bestandsgebäude an der Spitalstrasse. Die unterschiedlichen Niveaus der beiden Eingänge reagieren auf die topografische Gegebenheit des Grundstücks.

FUNKTION UND RAUMAUFTEILUNG
Die Grundstruktur des Neubaus erzeugt nicht nur eine städtebaulich vermittelnde, ausgewogene Form, sondern auch eine betriebsorganisatorische Optimierung durch die Bündelung der Funktionen. Ziel des Entwurfes ist eine Baustruktur, die dauerhaft den funktionalen Anforderungen an Flexibilität standhält, den höchsten technischen Standards gerecht wird und dem neuen Gebäude ein ausgewogenes und dennoch charakteristisches Erscheinungsbild verleiht.
Der Grundriss setzt einerseits ökonomisch-rationelle Vorgaben um, schafft jedoch andererseits eine angenehme, lichte Atmosphäre mit Aufenthaltsqualität. Die Gestaltung der Grundrisse geht wesentlich auf den Anspruch zurück, grösste Flexibilität und kurze Wege zu erreichen. Durch die gewählte Bauwerkstruktur hat man die Möglichkeit die Büros und Labors den aktuellen Anforderungen anzupassen. Die Innenwände sind nicht tragend ausgebildet, so lassen sich im Erdgeschoss und Obergeschoss vom Einzelbüro, -labor über das Kombibüro, -labor bis hin zum Grossraumbüro, -labor die verschiedenen Formen realisieren.
Das Foyer dient als gemeinsamer Eingangsbereich, von hier verteilende sich die Nutzer im Gebäude. Ein am Eingangsbereich angeordnetes Sekretariat dient als erste Anlaufstelle und kann extern angelieferte Proben entgegen nehmen. Die direkt dahinter angeordnete Bibliothek kann Mitarbeitern und Besuchern für Besprechungen genutzt werden
Das durch Fugen vom Bestand abgesetzte Gebäude nimmt im Erdgeschoss die Richtungen des Bestands auf. Eine ebene gleiche Anbindung an das Personalhaus (PH03) ermöglicht den Zugang für Mitarbeiter vom Eingang an der Spitalstrasse. Aus der Bestandseingangshalle im Untergeschoss ist die Ebene des Neubaus über das bestehende Treppenhaus zu erreichen. Der ehemalige Zugang zur Schwimmhalle und die Garderobenbereiche werden zu Mitarbeiterbereich und Büros ungenutzt. Der Laborbereich der Zytologie ist zentral im Erdgeschoss angeordnet und wird durch die Lichtfuge zur Gymnastikhalle belichtet. Darum herum sind die zentralen Bürobereiche angeordnet. Aktuell ist keine Verbindung zum Sekretariat im PH03 auf dieser Ebene geplant, sie ist aber jederzeit umsetzbar.
Mit der Anordnung von einem Erschliessungskern (Treppenhaus und Aufzug) innerhalb des Gebäudes wird die Zuwegung und Verteilung im Neubau barrierefrei und einfach umgesetzt. In den Obergeschossen liegen die zentrale Annahme mit Schnellschnitt und die Laborbereiche der Histologie / Immunologie und bilden eine Funktionseinheit. Über einen zentralen Flur kann molekularbiologischen Diagnostik neutral erschlossen werden. Mit der durchgängigen Tagesbelichtung entstehen angenehme, gleichwertige Arbeitsbereiche. Die Laborbereiche sind sowohl über den zentralen Korridor als auch über an der Fassade liegende Zugänge erschlossen. Dies ermöglicht kurze Wege im Betrieb und die Möglichkeit der späteren Umnutzung des Laborbereichs.
Das Obergeschoss ist über eine aussenliegende Treppe mit dem Personalhaus verbunden. Diese Verbindung dient als zusätzlicher Fluchtweg und der funktionalen Anbindung.
Im ersten Untergeschoss befindet sich zum einen der zentrale Anlieferungsbereich. Die Zufahrt erfolgt rückwärts über die Spitalstrasse über eine überdachte Anlieferung. Diese ist mit einem Rolltor nach aussen abschliessbar. Der zentrale Erschliessungskern dient auch hier wieder dazu Sicherheitszonen du definieren. Die allgemeine Logistik erfolgt getrennt von der Sektion. Das zweite Untergeschoss ist durch die Höhenlage optimal an die Leitungen aus den Bestandsgebäuden angebunden. Hier befinden sich die gesamte Technik des Gebäudes und die Archivflächen.

ERWEITERUNG
Der Neubau ist so ausgelegt, dass eine Aufstockung um ein weiteres Geschoss möglich ist. Dieses kann maximal der Grundfläche des ersten Obergeschosses entsprechen und je nach Bedarf sowohl als Labor- oder Büro genutzt werden. Auch in diesem Geschoss wird die Entfluchtung über eine aussenliegende Anbindung an das Personalhaus realisiert.

FASSADE
Um in dem engen städtebaulichen Gefüge eine innenräumliche Qualität zu schaffen, die den Ansprüchen der Forschungsarbeit entspricht, kommt eine 1-schalige Fassadenkonstruktion zur Ausführung. Die Büroräume werden mit einem Öffnungsflügel realisiert. Diese angebotene Qualität entspricht der Vorstellung eines zeitgemässen Arbeitsplatzes.
Das klare Tragsystem des Gebäudes wird durch die vertikal vorgesetzten Faserbetonfertigteilelemente nach aussen getragen. Diese bilden gemeinsam mit den horizontalen Gurtsimselementen die äussere Struktur der Fassade. In einer leicht zurück versetzten Ebene unterteilt sich die Fassade in gleich grosse geöffnete und geschlossene Felder. Dieses robuste Konzept ermöglicht es bis in eine späte Planungsphase Anpassungen der Fassade vorzunehmen.
Durch die Lage des Sonnenschutzes innerhalb des Sichtbetonelements, tritt dieser optisch zurück und ist geschützt.
In der Farbigkeit orientiert sich der Neubau an den Bestandsgebäuden bietet jedoch durch die Materialität Eigenständigkeit.
Kantonsspital Münsterlingen, Pathologie

Kantonsspital Münsterlingen, Pathologie

Situationsplan

Situationsplan

Laborebene

Laborebene

Ansicht Nord

Ansicht Nord

Längsschnitt

Längsschnitt

Ansicht West

Ansicht West

Querschnitt

Querschnitt

Einpassung des Neubaus in den Bestand

Einpassung des Neubaus in den Bestand