Einladungswettbewerb | 10/2015
Geschäftshaus mit Hotel und Appartements am Pasinger Marienplatz
©Auer Weber / Jonas Bloch
Blick vom Marienplatz
1. Preis
Preisgeld: 35.000 EUR
Architektur
LATZ+PARTNER LandschaftsArchitektur Stadtplanung
Landschaftsarchitektur
Erläuterungstext
Der Neubau nimmt die für das städtische Umfeld typische Blockrandbildung auf und wird architektonisch zu einem gegliederten, die unterschiedlichen Adressen und Nutzungen betonenden Baukörper überformt. Er spannt sich zwischen zwei Auftaktplätzen auf: dem Marienplatz im Nordosten und der künftigen Platzaufweitung des „Klosterhofs“ am Schmiedwegerl im Südwesten.
Zur Betonung der Durchlässigkeit des Quartiers im Sinne einer qualitätvollen Durchwegung des Innenhofes wird auf einen Anbau an das denkmalgeschützte Confetti-Haus verzichtet, auch um dessen Solitärstellung am Pasinger Marienplatz zu unterstreichen.
Ein gestaffelter Sockelbaukörper im Innenhof, in dem Teile der Handelsflächen untergebracht sind, untergliedert diesen Bereich in eine Abfolge von öffentlichen Platzräumen unterschiedlicher Dimension und Qualität, die eine attraktive Durchwegung des Quartiers sicherstellen.
Obwohl es sich bei dem Neubau um zusammenhängende Nutzungsstrukturen handelt, wird die städtebauliche „Körnung“ aufgegriffen, indem die über einer durchgehenden Trauflinie aufgehenden Dachflächen durch gezielte Faltung bzw. Triangulierung zu einer eigenständigen Skulptur modelliert werden. Die daraus resultierenden stadtbildtypischen Giebel- und Walmdachformen verankern den Neubau selbstverständlich und zugleich ohne historisierenden Anspruch in sein städtisches Umfeld.
Bei den der Straße zugewandten Fassaden kommt ein mit hellem Kalkmörtel geschlämmtes Verblendmauerwerk als Vorsatzschale vor gedämmter Außenwand zur Anwendung, welches auch über die Dachflächen geführt wird.Durch die versetzt verlegten Ziegellagen in den schrägen Dachflächen setzen sich diese aufgrund der daraus resultierenden „Rauheit“ von den Wandflächen ab, obwohl es sich um ein einheitliches Material handelt. Alle Fensteröffnungen werden durch flächenbündig in das geschlämmte Mauerwerk eingesetzte Betonrahmen eingefasst.
Zur Betonung der Durchlässigkeit des Quartiers im Sinne einer qualitätvollen Durchwegung des Innenhofes wird auf einen Anbau an das denkmalgeschützte Confetti-Haus verzichtet, auch um dessen Solitärstellung am Pasinger Marienplatz zu unterstreichen.
Ein gestaffelter Sockelbaukörper im Innenhof, in dem Teile der Handelsflächen untergebracht sind, untergliedert diesen Bereich in eine Abfolge von öffentlichen Platzräumen unterschiedlicher Dimension und Qualität, die eine attraktive Durchwegung des Quartiers sicherstellen.
Obwohl es sich bei dem Neubau um zusammenhängende Nutzungsstrukturen handelt, wird die städtebauliche „Körnung“ aufgegriffen, indem die über einer durchgehenden Trauflinie aufgehenden Dachflächen durch gezielte Faltung bzw. Triangulierung zu einer eigenständigen Skulptur modelliert werden. Die daraus resultierenden stadtbildtypischen Giebel- und Walmdachformen verankern den Neubau selbstverständlich und zugleich ohne historisierenden Anspruch in sein städtisches Umfeld.
Bei den der Straße zugewandten Fassaden kommt ein mit hellem Kalkmörtel geschlämmtes Verblendmauerwerk als Vorsatzschale vor gedämmter Außenwand zur Anwendung, welches auch über die Dachflächen geführt wird.Durch die versetzt verlegten Ziegellagen in den schrägen Dachflächen setzen sich diese aufgrund der daraus resultierenden „Rauheit“ von den Wandflächen ab, obwohl es sich um ein einheitliches Material handelt. Alle Fensteröffnungen werden durch flächenbündig in das geschlämmte Mauerwerk eingesetzte Betonrahmen eingefasst.
Beurteilung durch das Preisgericht
Das sehr individuell und bildhauerisch ausgeprägte Bauvolumen schafft mit seiner Unverwechselbarkeit eine angenehme Adressbildung im Herzen von Pasing. Besonders interessant und positiv bewertet wird die Ausbildung und Materialität der Fassaden (Wände in geschlemmtem Ziegel, Dachdeckung mit versetzten Ziegellagen) gesehen, die eine logische Fortführung der Architektursprache des Pasinger Bahnhofvorplatzes darstellt.
Die abwechslungsreiche Dachlandschaft orientiert sich auf raffinierte Weise an der historischen Dachlandschaft der Umgebung und interpretiert diese in einer modernen Formensprache. Besonders positiv ist die maßstäblich sich einfügende Freistellung des „Confetti-Hauses“. Die Entwurfsverfasser gliedern den Innenraum in drei differenziert gestaltete Innenhöfe mit eigener Atmosphäre und hohem Gebrauchswert. Sowohl die gastronomische Freibereiche als auch die Spielfläche für die angrenzende Wohnbebauung lassen sich hier integrieren und sind durch den
geschickten Umgang mit der Geländetopographie sinnvoll erschlossen. Die Ausbildung einer eingeschossigen Ladenfläche (‚Schublade‘) im Hofbereich reduziert die Raum- und Aufenthaltsqualitäten des Innenbereichs erheblich, zumal nicht einmal die Dachflächen genutzt werden können. Das Vorfeld am „Confetti-Haus“ überzeugt durch seine ruhige Gestaltung, die den Marienbrunnen richtig in Szene setzt.
Die Erschließung des Hotels und der Handelsnutzungen erfolgt konsequent von der Planegger Straße, die Anlieferung sowie die Zufahrt der Tiefgarage sind richtig an der Institutstraße angeordnet. Die Lage des Busparkplatzes in der Institutstraße wird positiv gesehen. Im Erdgeschoss entsteht eine klare Eingangssituation für die Kunden, wodurch eine gute Adressbildung stattfindet. Die angehobenen Flächen für den Einzelhandel sind zweckmäßig, die Tiefgarage ist funktional und wirtschaftlich. Der Hotel- und Appartementbereich ist gut gelöst. Die Lage einer zusätzlichen gastronomischen Fläche am Schmiedwegerl erscheint aber in der Akzeptanz durch Betreiber und Kunden fragwürdig.
Die sehr eigene Gebäudekonfiguration mit der differenzierten und interessanten Ausbildung von Fassade und Dach, die gute Funktionalität und die maßstäbliche Einbindung in den Stadtraum des Marienplatzes können überzeugen.
Die abwechslungsreiche Dachlandschaft orientiert sich auf raffinierte Weise an der historischen Dachlandschaft der Umgebung und interpretiert diese in einer modernen Formensprache. Besonders positiv ist die maßstäblich sich einfügende Freistellung des „Confetti-Hauses“. Die Entwurfsverfasser gliedern den Innenraum in drei differenziert gestaltete Innenhöfe mit eigener Atmosphäre und hohem Gebrauchswert. Sowohl die gastronomische Freibereiche als auch die Spielfläche für die angrenzende Wohnbebauung lassen sich hier integrieren und sind durch den
geschickten Umgang mit der Geländetopographie sinnvoll erschlossen. Die Ausbildung einer eingeschossigen Ladenfläche (‚Schublade‘) im Hofbereich reduziert die Raum- und Aufenthaltsqualitäten des Innenbereichs erheblich, zumal nicht einmal die Dachflächen genutzt werden können. Das Vorfeld am „Confetti-Haus“ überzeugt durch seine ruhige Gestaltung, die den Marienbrunnen richtig in Szene setzt.
Die Erschließung des Hotels und der Handelsnutzungen erfolgt konsequent von der Planegger Straße, die Anlieferung sowie die Zufahrt der Tiefgarage sind richtig an der Institutstraße angeordnet. Die Lage des Busparkplatzes in der Institutstraße wird positiv gesehen. Im Erdgeschoss entsteht eine klare Eingangssituation für die Kunden, wodurch eine gute Adressbildung stattfindet. Die angehobenen Flächen für den Einzelhandel sind zweckmäßig, die Tiefgarage ist funktional und wirtschaftlich. Der Hotel- und Appartementbereich ist gut gelöst. Die Lage einer zusätzlichen gastronomischen Fläche am Schmiedwegerl erscheint aber in der Akzeptanz durch Betreiber und Kunden fragwürdig.
Die sehr eigene Gebäudekonfiguration mit der differenzierten und interessanten Ausbildung von Fassade und Dach, die gute Funktionalität und die maßstäbliche Einbindung in den Stadtraum des Marienplatzes können überzeugen.
©Latz + Partner / Auer Weber
Lageplan
©Auer Weber / Jonas Bloch
Vogelperspektive
©Latz + Partner / Auer Weber
Grundriss Erdgeschoss
©Auer Weber / Latz + Partner
Lageplan
©Auer Weber / Jonas Bloch
Vogelperspektive
©Auer Weber
Ansicht Planegger Straße
©Auer Weber / Jonas Bloch
Blick vom Marienplatz
©Auer Weber
Ansicht Institutsstraße
©Auer Weber
Ansicht Bodenseestraße