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Bauträgerwettbewerb | 09/2015

Wohnanlage „Generationen: Wohnen in Wien Donaustadt und Liesing“

Erdgeschoss

Erdgeschoss

1. Rang / Dittelgasse, Bauplatz A

Architekt Moosmann ZT GmbH

Architektur

bauchplan ).(

Landschaftsarchitektur

Wohnbauvereinigung für Privatangestellte Gemeinnützige Gesellschaft mbH (WBV-GPA)

Öffentliche Bauherren

Erläuterungstext

ARCHITEKTUR

Stadtebäuliche Aspekte:

Nördlicher Grundstücksteil

Die vorhandene Flächenwidmung ermöglicht aufgrund des ungewöhnlich hohen „G“-Anteiles eine sehr hohe Bebauungsdichte. Der Entwurf verzichtet bewusst auf die Ausnutzung der möglichen Bebauungsdichte zugunsten einer offeneren Bebauungsstruktur.

Die geplante Struktur lehnt sich an der nachbarschaftliche Ein- und Mehrfamilienhaus-Struktur an. Auf dem nördlichen Grundstück werden kleine Einzelbaukörper entlang eines ost–west verlaufenden Mittelganges aufgereiht. Der Abstand der Baukörper variiert zwischen 9 – 11 m. Die Baukörper sind 2 Geschosse hoch und besitzen meist noch ein Dachgeschoss als Staffelgeschoss. Durch den Versatz der Häuser untereinander entstehen abwechslungsreiche Durchblicke und differenzierte Freiflächen. Der Mittelgang wird mit einer Einfachverglasung geschlossen um ausreichend Wetterschutz herzustellen ohne die Durchsicht zu beeinträchtigen. Im weiteren dient der Gang auch als thermischer Puffer.

Mehrere Einzelhäuser gruppieren sich dabei um ein zentral liegendes Stiegenhaus und bilden einen gemeinsamen Strukturkörper! Diese Anordnung ermöglicht grossteils Eckwohnungen.

Die nördlich des Mittelganges angeordneten Häuser sind nach Ost oder West ausgerichtet. Jene unterhalb sind vorrangig nach Süden orientiert.

Der geplante Nahversorger liegt an der östlichen Grundstückgrenze. Das Parkplatzniveau fällt von der Strasse zum Gebäude hin mit 2% Gefälle um 1m ab. So kann eine Raumhöhe von 3,5m sichergestellt werden, ohne dass die darüber liegende Bebauung behindert wird!

Auf den Supermarkt wird ein Obergeschoss und ein Dachgeschoss mit Wohnungen vorgesehen. Allerdings sind diese Volumina um 8,5m zurück gesetzt um die Ansichtsseite von der Lannesstrasse niedriger zu halten.

Südlichen Grundstücksteil

Dieser wird durch 2 Baukörper definiert. In der Süd-Ost-Ecke wird eine punktförmige Stadtvilla mit zentralem Stiegenhaus angeordnet. Westlich davon liegt ein einhüftiger Bauteil mit 2 Haupt- und 2 Dachgeschossen. Der längliche Baukörper wird durch eine zweigeschossige Dacheinschnürung, sowie dem darunterliegenden, verglastem Gemeinschaftsbereich optisch in 2 eigenständige Baukörper geteilt.

Die Wohnungen sind grossteils nach Süden – in die Parkfläche - orientiert.

Im Zentrum der Anlage entsteht eine hofähnliche Situation mit Öffnungen und mehreren Durchgängen.

Erschliessung und Zugänge

Die vorhandene Flächenwidmung definiert die möglichen Zugänge vorweg. Aufgrund der Nachbarschaften entlang der Nordseite und der EPK-Widmung entlang der gesamten Südseite ergeben sich die Hauptzugänge an der Ostseite (=Lannesstrasse) und an der Westseite (Fussweg).

Ostseite:

Durch den Bebauungsplan wird die Zufahrt auf 10m Breite und direkt an der oberen Grundstücksecke verortet. Hier liegt auch der Nahversorger. Dessen Zufahrt funktioniert zusammen mit der Garagenausfahrt. Der Parkplatz für den Nahversorger umfasst 32 PKW-Abstellplätze. Die Ladezone für die Anlieferung liegt im hinteren Bereich des Nahversorgers direkt neben der zurückversetzten Garagenausfahrt.

Die Anordnung der Baukörper führt dazu, dass nahezu alle Wohnungen kein direktes „Gegenüber“ haben und erlaubt somit einen weiten Ausblick!

Westseite:

Entlang der gesamten Westseite verläuft ein 5m breiter Fussweg. Dieser dient als Hauptzugang für Fussgänger, Fahrräder, Lieferdienste, etc.. Hier verläuft auch das benachbarte Wettbewerbsgebiet!

Gebäudetypologie + Erschliessung:

Nördlicher Grundstücksteil

Die Bebauung besteht aus 3 Strukturbaukörper. Diese setzen sich aus 4-6 Einzelbaukörper zusammen, welche entlang eines verglasten Mittelganges versetzt aneinander gereiht sind. Die Strukturbaukörper werden über ein zentrales Stiegenhaus erschlossen. Daneben liegt ein Fahrrad- und Kinderwagen-Abstellraum welcher direkt von aussen zugänglich ist, und so auch als Schmutzschleuse dient. Jedem Eingangsbereich wird eine eigene Farbe zugeordnet um jedem Bauteil eine Identität zu geben!

Die Gänge sind natürlich und grosszügig belichtet (und belüftet) um Angsträume zu vermeiden.Im Stiegenhaus und an den Gang-Enden erweitern sich die Gänge auf 2,5 bis 3m . Das erweiterte Gang-Ende soll den dort angrenzenden Wohnungen als Treff- und Austauschfläche dienen und Nachbarschaft sowie das Miteinander fördern!

Sämtliche Wohnungen besitzen im Erd- und DachgeschossTerrassen und im Obergeschoss Loggien mit davorliegenden Balkonen. Damit ergeben sich – optisch und wettertechnisch - geschützte Aussenbereiche, welche aufgrund einer Brüstung auch uneinsichtig sind!

Die Fassaden der Loggien, Balkone und Terrassen sind mit Holzlatten verkleidet und bieten eine angenehme Atmosphäre. Zudem hat das Material den Vorteil sich im Sommer nur gering aufzuheizen und abzustrahlen!

Auch die Fassaden der Laubengänge des Bauteil 4 sind mit Holzlatten verkleidet.

Sämtliche Bauteile haben direkten Garagen- und Kellerzugang.

Wohnungen:
- 95% der Wohnungen sind querlüftbare Eckwohnungen oder durchgesteckte Wohnungen mit Fenster auf den Laubengang.
- Ein Grossteil der Wohnungen über dem Erdgeschoss ist mit Loggien oder Balkonen ausgestattet. Massive Brüstungen bilden einen hervorragenden Sichtschutz.
- Sämtliche Wohnungen im Erdgeschoss sind mit Terrassen ausgestattet.
- Sämtliche EG-Wohnungen haben Eigengarten.
- 95% der Wohnungen haben - auf zumindest einer Seite - einen weiten Ausblick von mehr als 30m („kein Gegenüber“)
- Ein hoher Anteil der Wohnungen (v.a. Smart) besitzt sehr flexible Grundrisse – siehe Darstellung. Diese können angepasst an die jeweilige Lebenslage erweitert oder verringert werden
- Der angestrebte Wohnungsmix nimmt Rücksicht auf die Bedürfnisse der verschiedenen Altersgruppen und Wohnformen. So sind auch grosse Wohntypen für Familien sowie Senioren-Wohngemeinschaften und sozial betreutes Wohnen für Familien mit Migrationshintergrund vorgesehen.

Das Projekt weist 141 Wohnungen mit folgendem Wohnungsmix aus:

B=30% , C=35%, D=25%, E=10%

ÖKONOMIE

- Ausnützung der Bebauungsmöglichkeiten mit Rücksicht auf die städtebaulichen Bedürfnisse.
- Stiegenhäuser und Aufzüge nur im unbedingt erforderlichen Ausmaß (nur 5x)
- Gänge natürlich belichtet und belüftet (geringe Stromkosten)
- Garage natürlich belichtet und belüftet über Lichtbrunnen
- Effiziente Garage und Kellerflächen – passend zum oberirdischen Konstruktionssystem.
- Kompakte Einzel-Baukörper ohne vor- und rückspringende Bauteile (Erker, Gaupen)
- Vermeidung von kostenintensiven Bauteilen mit reparaturanfälligen Anschlüssen wie
- Günstiger Konstruktionsraster mit „normalen“ Spannweiten
- Flexible Leichtbau -Trennwände auf Estrich gestellt
- Einfaches und konsequentes Konstruktionssystem
- Reduktion witterungsbedingter Fassadenalterung und mechanischer Verschattungen durch Bauteilverschattung (Loggien, Balkone, Vordächer)

ÖKOLOGIE

- kompakte Baukörper
- Niedrigenergiestandard
- Bäder und Toiletten und Vorräume mit natürlicher Grundbelichtung - über Fenster oder zumindest Oberlichten.
- Regenwasserversickerung mit Retention
- Vorfertigung erlaubt hohe Ausführungsqualität
- Vorfertigung der Bauteile erlaubt eine umweltfreundliche Baustellenabwicklung
- Blower door Test
- Radabstellräume direkt beim Eingang: Animieren der Bewohner das Rad für den Weg bis zur U-Bahn zu verwenden
- Energiereduktion durch hohe Anzahl von Wohnungen mit Südausrichtung
- Verwendung von schadstoffarmen Materialien
- Auskleidung der Loggien, Terrassen und Balkon sowie Gangfassaden mit Holzlatten als nachwachsender CO2 neutraler Baustoff
- Extensive Gründächer als Hitzeschild, Feinstaubbindung

SOZIALE NACHHALTIGKEIT

A.) Generationswohnen:
1.) Verteilung der Wohnungstypen mit Rücksicht auf die Bedürfnisse der unterschiedlichen Altersgruppen. Mehr kleinere Wohnungen in die ruhige Epk-Fläche orientiert oder in den Dachgeschossen. Grössere Familien-Wohnungen sind eher zum Hof orientiert (Beobachten Kinder,…)
2.) Nachbargruppen
Im Stiegenhaus und an den Gang-Enden erweitern sich die Gänge auf 2,5 bis 3m . Das erweiterte Gang-Ende soll den dort angrenzenden Wohnungen als Treff und Austauschfläche dienen und nachbarschaftliches Denken anregen und fördern!
3.) Gemeinschaftsgalerie:
Am neuralgischen Punkt situiert liegt sie im Verbund mit Rad- und Kinderwagenabstellraum im EG von Bauteil 4 und erweitert sich als Galeriegeschoss ins Obergeschoss und bildet so eine 2 geschossige Halle. Sie liegt zwischen Gemeinschaftshof und Parkflächen , direkt neben dem Stiegenhaus und bietet auch eine Durchgangsmöglichkeit. Als Knotenpunkt im Erdgeschoss bietet sie „laute“ Bereiche aber auch ruhigeren Ecken im Galeriegeschoss. Der Bereich kann von den verschiedensten Altersgruppen gleichzeitig besetzt werden, und bildet so eine idealen Indoor-Bereich zur Interaktion der Generationen.
4.) Cafeteria mit grosser Terrasse: als zentraler Treffpunkt für alle Altersgruppen. Sie soll von den Bewohnern selbst betrieben werden.. Die Cafeteria kann auch für (Privat-) Veranstaltungen verwendet werden!
5.) „Flat works“ – bis zu 8 Wohnungen werden für betreutes Wohnen mit Schwerpunkt Integration vorgesehen.
6.) Betreutes Wohnen mit 2 Senioren-Wohngemeinschaften
7.) Jugendspielplatz am Siedlungsrand und somit „störungsfrei“ für Bewohner
8.) Kleinkinderspielplatz und Seniorenspielplatz gut einsehbar im Hof im Bereich der Cafeteria situiert
B.) Zentraler Hof – mit Spielplatz für Kinder und ältere Menschen, er öffnet sich zum Fussweg und somit zum Nachbar-Baugrund
C.) Abwechslungsreiche und natürlich belichtete Gangerschliessungen mit Nischen, Sitzgelegenheiten und Freiflächen. „Für Kommunikation muss man sich in ansprechender Atmosphäre treffen „
D.) Besiedlungsmanagement und Hausbetreuung durch „Wohnen mit Service“ von der Volkshilfe Wien.
E.) Erweiterte Serviceinrichtungen, welche über den Stützpunkt von „Wohnen mit Service“ abgewickelt wird (Reinigungsservice, Paketservice, Einkäufe….)
Perspektive

Perspektive