modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren
1. Rang 5 / 5

Bauträgerwettbewerb | 09/2015

Wohnanlage „Generationen: Wohnen in Wien Donaustadt und Liesing“

1. Rang / Dittelgasse, Bauplatz B

g.o.y.a. Ziviltechniker Ges.m.b.H

Architektur

königlarch architekten

Architektur

rajek barosch landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Wohnbauvereinigung der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst Gemeinnützige GesmbH

Private Bauherren

SIEDLUNGSUNION - Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsgenossenschaft m.b.H.

Öffentliche Bauherren

Erläuterungstext

wohnen beziehungsweise leben.....

Der Leitgedanke des Projektes ist von der Idee getragen, eine tragfähige Struktur - ob als Hard- oder Software - zu schaffen, die unterschiedlichsten Nutzergruppen die Möglichkeit eröffnet, sowohl Nachbarschaftsbeziehungen nach individuellen Vorstellungen zu entwickeln und aufzubauen, als auch freiwillige Kooperationen einzugehen.

Nicht das rundherum vorherrschende Einfamilien- und Reihenhaus-Idyll erscheint uns als zielführende Bebauungsstruktur, sondern die Wahl einer kompakten Siedlungsform, die, unter Bedacht einer maßvollen Verdichtung, modernen Lebensbedürfnissen gerecht wird und in der Lage ist, die Vorzüge eines semiurbanen Wohnumfeldes mit hochwertigen Frei- und Grünräumen zu vereinen. Eine besondere Bedeutung kommt somit dem Dialog von Außen- und Innenraum, Öffentlichkeit, Halböffentlichkeit und Privatheit zu, mit dezenten und fließenden Übergängen aber trotzdem Rückzugsmöglichkeiten bietend.


Städtebau und Architektur

Der Bauplatz gliedert sich in vier Bebauungsfelder, in dreien finden sich überschaubare Nachbarschaften mit Wohnhof wieder, am vierten Baufeld ist der Kindergarten mit Grätzelplatz situiert. Die zusammenhängende Freiraumgestaltung und die übergreifenden Nutzungen in der Erdgeschosszone dienen als verbindendes Element und machen die Anlage als Einheit erlebbar.

Die drei Wohnhöfe erfahren - obwohl in ihrer städtebaulichen Komposition stringent gehalten - durch die verschränkte Aufteilung der einzelnen Baukörper unter unseren beiden Architektenteams ein unterschiedliches, jedoch abgestimmtes und harmonisches Erscheinungsbild. Dadurch und im Zusammenspiel mit der differenzierten Freiraumgestaltung erhält jeder Wohnhof eine ganz eigene, unverwechselbare Identität und unterstützt die Orientierung und Adressbildung innerhalb der Anlage.
Sowohl die Unterbrechung der Gebäudefront entlang der südlichen und nördlichen Grundgrenze als auch die feine Ziselierung der Baukörper mit Vor- und Rücksprüngen erzeugt eine dem Standort angemessene Maßstäblichkeit. Die Ausformulierung von Sockelzonen und das Zurücksetzen bzw. Unterbrechen der Staffelgeschosse unterstreicht die Absicht, die subjektiv wahrgenommene Gebäudehöhe zu reduzieren.
Neben einer differenzierten architektonischen Ausformulierung der Baukörper erzeugt das dezent abgestimmte, aber von uns Architekten unterschiedlich eingesetzte Farb- und Materialkonzept - helle und dunkle Putzfassaden, der sich immer wieder findende Holzwerkstoff in Form von Sichtschutzelementen, Balkonbrüstungen oder Fassadenverkleidungen - eine architektonische Vielfältigkeit und Strukturierung der einzelnen Gebäude. Trotzdem bleibt die Anlage als Einheit erlebbar.

Die Typologie reicht vom Spänner- über den Laubengang bis hin zum Mittelgangtypus. Dadurch entsteht ein differenziertes Erschließungssystem, das eine Vielzahl an unterschiedlichen Wohnungstypen und -größen erlaubt.


Freiraum und Erschließung

Entlang der nördlich gelegenen, fußläufigen Ost-West-Verbindung werden die Hauszugänge und weitere offene Einstiege ins Quartier aufgefädelt wodurch die nördliche Bebauungskante aufgelockert wird.

Großzügige, keilförmige Öffnungen im Süden erweitern die streifenförmige EPK-Fläche bis in die Baufelder hinein und lassen unterschiedliche, qualitativ hochwertige Freiräume entstehen - vom ost-west gerichteten, quartiersübergreifenden Landschaftsband über die halböffentlichen Grünbuchten bis hin zu den intimen Nachbarschaftshöfen. Zwei unterschiedlich genutzte Gemeinschaftseinrichtungen mit weit in den Grünzug hineinragenden Terrassen bilden eine einladende Geste an die unmittelbare Nachbarschaft.

Angrenzend an den Fußweg, der auch die übergeordnete Verbindung zu den öffentlichen Verkehrsmittel darstellt, wird der Kindergarten mit darüber liegender Wohnnutzung verortet. Gemeinsam mit dem Mehrzweckraum, einer Greißlerei und dem Festplatz soll hier ein soziales, quartiersübergreifendes Zentrum entstehen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Nicht vorliegend.
Schwarzplan

Schwarzplan

1. Rang 5 / 5