Erweiterung Haus der Senioren

Städtebaulich reagiert das Projekt mit zwei Solitären im Osten und Süden des Bestandes auf die gewünschten Erweiterungen. Beide Baukörper schließen im Erdgeschoß an den Bestand an. Der Haupteingang wird an die Bahnhofstraße verlegt und zeigt neben guten Funktionen hohe Qualität. Der Eingriff im Erdgeschoß des Bestandes ist massiv, die Zugänge zu den Freiräumen der Cafeteria und dem Mehrzweckraum sind charmant gelöst, jedoch sollten sämtliche Erschließungsflächen großzügiger gestaltet sein. Das Betreute Wohnen im Süden liegt sehr nahe am Bestandsgebäude und teilt die Freiräume in ungleich attraktive Bereiche. Trotz der funktional nachvollziehbaren Idee die Tiefgarageneinfahrt in den Südteil des Grundstücks zu legen Süden erscheint diese Intervention den schmalen Moosauweg stark durch den motorisierten Verkehr zu belasten. Die Wohnungsgrundrisse, ebenso die Grundrisse der Zimmer sind gut möblierbar, Auch die Freibereiche in den Erschließungszonen sind vielseitig und erlebnisreich gelöst. Seitens der Pflege wird die Eindimensionalität der Gänge kritisiert und ein möglicher Rundgang vermisst. Trotz der hohen funktionalen Qualität und der gestalterischen Schlichtheit scheint das Projekt aus pflegerischer und aus städtebaulicher Sicht der gestellten Aufgabe nicht im vollen Umfang gerecht zu werden. Obgleich behebbarer Schwächen stellt diese Lösung eine äußerst interessante Antwort auf diese anspruchsvolle Aufgabe dar.