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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2015

Sanierung und Erweiterung des Kindergartens und der Volksschule Bütze

3. Preis

HERTL.ARCHITEKTEN ZT GMBH

Architektur

Jorge Domingues Architectos

Architektur

Erläuterungstext

Die Erweiterung der Volksschule baut auf der vorhandenen Struktur des Bestandes auf, deren vorgefundene Qualitäten dabei erhalten bleiben sollen. Der Kindergarten wird auf das Dach des Sport- und Verwaltungsgebäudes aufgesetzt, wodurch die Möglichkeit entsteht, die Zugänge zu den unterschiedlichen Funktionen zu bündeln und Synergien zu generieren. Der Klassentrakt im quer zur Straße stehenden Gebäudeteil wird als Ort des Unterrichts beibehalten und aufgestockt. Eine Ergänzung um ein Treppenhaus und Sanitäranlagen erlaubt die Integration der gewünschten Cluster mit Gruppenräumen und offenen Lernlandschaften je Geschoß. Durch die Verlängerung des dadurch entstandenen viergeschossigen Baukörpers entsteht eine ruhige Form zweier aneinander geschmiegter Körper.
Der Vorplatz wird von den beiden quer zu einander stehenden Solitäre definiert, ein Nebengebäude für Fahrräder bildet einen Filter zur Straße aus. In ihrer Innenecke ist intuitiv der Haupteingang zu finden. Es ist die Stelle des neuen Treppenhauses. Vom Windfang aus gelangen Schüler links in eine Zentralgarderobe, rechterhand führt ein Weg direkt über eine einläufige Treppe in den Kindergarten. Geradeaus gelangt man in die neue Magistrale, die beide Häuser zur Gänze durchdringt.
Über die Magistrale sind sämtliche Raumbereiche miteinander verbunden, sie bietet Orientierbarkeit und Überblick. Sie wirkt als große offene Aufenthaltszone für Pausen, Essen oder einfach nur Treffen. Der große Saal ist über die Raumsequenz Bibliothek und Innenhof spürbar mit der Magistrale verbunden, wodurch sie auch als Foyer funktioniert. Ebenso liegt der Verwaltungs- und Lehrerbereich um den zweiten Innenhof verteilt. Gegenüber der Magistrale bleibt die Sporthalle einsehbar. Im Klassentrakt wird die Magistrale funktional zur offenen Lernlandschaft in Clustern sowie Fachunterrichtsbereichen.
Der Kindergarten im 1.Obergeschoss folgt der Struktur des Hauses darunter. Die Magistrale ist Foyer, Essbereich und Verwaltung. Sie öffnet sich nach Westen zu einem Dachgarten, dessen umlaufende Laubengänge ihm Wind- und Witterungsschutzverleihen Es entsteht ein ausgeglichenes Klima. Eine Freitreppe führt auf den Rasen des gewachsenen Bodens. Der Bewegungsraum und die Kleinkinderräumlichkeiten liegen an den Innenhöfen an, die drei Kinderfunktionsräume dahinter zur Vormittagssonne hin geöffnet.
Das Haupttreppenhaus ist im Brandfall verschließbar und als Fluchtweg dimensioniert. Zur Entfluchtung des Kindergartens sind zwei zusätzliche Treppen im Freien integriert.
Es entsteht ein einheitliches Erscheinungsbild, das einfach anmutet, aber klar als Bildungsbau lesbar ist. Fensterbänder sind nach Bedarf eingeschnitten. Die neue, gedämmte Hülle wird als Holzfertigteil vor bestehende und neu errichtete Skelett-Tragwerke gehängt. Nichttragende Konstruktionen werden abgebrochen, die wärmebrückenfreien, vorgefertigten und damit passgenauen Fassadenelemente mittels Konsolen an tragende Bauteile (Stützen, Unterzüge) gehängt. Neue, wärmegedämmte Fenster mit einer modernen Verglasung können so direkt in der Dämmebene des Elementes versetzt werden. Eine Fassadenverkleidung aus Tannenlatten schützt das Gebäude. Durch die Holzfertigteile kann die offene Zeit während der Bauphase kurz gehalten werden. Zwar bedarf diese Art der Konstruktion zwar eine längeren Vorlauf und eine entsprechende Planung. Jedoch können durch die Vorfertigung viele kritische Details der luftdichten Gebäudehülle weg von der Baustelle hin die Fabrik verlagert werden, wodurch unter besseren Arbeitsbedingungen insgesamt die Qualität der Bauteile wesentlich verbessert und die Fehleranfälligkeit reduziert werden kann. Auf der Baustelle sind nur wenige, vorgefertigte Übergänge zu verbinden.
Als 'Stadt im Kleinen' werden Kindergarten und Schule zum inspirierenden Ort vielfältigen Lebens.