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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2015

Sanierung und Erweiterung des Kindergartens und der Volksschule Bütze

Volksschule und Kindergarten Wolfurt Bütze (Modellfoto)

Volksschule und Kindergarten Wolfurt Bütze (Modellfoto)

1. Anerkennung

Preisgeld: 5.000 EUR

HEIN architekten

Architektur

Erläuterungstext

Die bestehende Situation ist, bedingt durch die Anordnung der beiden Schulbaukaukörper, geprägt durch eine klare und qualitätsvolle außenräumliche Zonierung des Grundstücks. Der Erweiterungsbaukörper aus dem Jahre 1990 ist aufgrund seiner rigiden Struktur, sowie des zu erwartenden hohen Aufwands einer Sanierung bzw. funktionellen Anpassung, für einen Umbau nicht geeignet. Neben der Erfüllung der funktionellen, bautechnischen und räumlichen Anforderungen, stellt die Erhaltung bzw. Stärkung der außenräumlichen Situation ein wesentliches Ziel des Entwurfs dar.
Das alte Schulhaus aus den 60er Jahren wird um ein Geschoss aufgestockt und bildet den signifikanten und identitätsstiftenden Kopfbau des Campus. Die Turnhalle bleibt erhalten und wird in einen neuen, zweigeschossigen Holzbaukörper integriert. Differenzierte Außenräume für Pausenhof, Spielplatz, Sportplatz und Freibereich Schule entstehen auf selbstverständliche Art und Weise.

Die Aufstockung des bestehenden Schulhauses erfolgt als vorgefertigter Holzbau. Die Fassade des Betonskelettbaus wird durch eine vorgehängte, ebenfalls vorgefertigte Holzfassade ersetzt. Auch die Aufstockung der Turnhalle ist als Holzbau vorgesehen. Nach dem Abriss des eingeschossigen Klassentrakts, wird schließlich der neue Kindergarten in Holzbauweise auf dem bestehenden Untergeschoss bzw. den vorhandenen Fundamentstreifen errichtet. (siehe Schemazeichnung Etappen)

Im bestehenden Schulhaus wird ein großer Teil der Klassenräume untergebracht. Großzügige Lernlandschaften lösen die stringente Raumstruktur der Geschosse auf und bilden flexible Rückzugsbereiche außerhalb der Klassenräume. Im ersten Obergeschoss wachsen die Klassenbereiche fließend mit den Freizeiträumen, der Bücherei und der Freiterrasse zusammen. Im Erdgeschoss befinden sich die Veranstaltungsräume, die mit dem Essbereich kombiniert verwendet und durch den Windfang separat erschlossen werden können. Der Kindergarten verfügt über einen getrennt erschließbaren Bewegungsraum. Der Kleinkinderbereich befindet sich im Erdgeschoss, während die anderen Gruppenräume im Obergeschoss angeordnet sind. Schlafraum und Essbereich sind so gelegen, dass Störungen durch Funktionsüberschneidungen vermieden werden. Im Obergeschoss sind Kindergarten und Schule direkt mit einander verbunden. Das Bindeglied bildet die gemeinsame Bücherei. Auch die Nutzung anderer Räume bzw. der sonnigen Freiterrasse sind vom Kindergarten aus möglich. Auch der Turnhallenbereich ist im Untergeschoss direkt an den Kindergarten angebunden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt zeichnet sich durch große Klarheit in seiner städtebaulichen und architektonischen Konzeption aus, die durch eine starke Dualität des 4-geschossigen Schulhauses und dem 2-geschossigen Flachbau von Kindergarten und Turnhalle geprägt ist. Der angehobene und räumlich gefasste Pausen- und Eingangshof schafft einen klar definierten Vorplatz, der sich aber vom öffentlichen Raum der Montfortstraße stark abgrenzt. Die Integration des Kindergartens und der Volksschule in das bauliche Umfeld wird dadurch erschwert. Der gestalterische Habitus des Komplexes vermittelt eine beinahe klassizistische Strenge, deren Angemessenheit für die Bauaufgabe hinterfragt wird. Die Organisation der Cluster und die Konzeption der Lernlandschaften sind, verglichen mit anderen Projekten, nicht optimal gelöst.