modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 11/2015

Platzgestaltung am Kanal und Promenade

1. Preis

Preisgeld: 11.500 EUR

lad+ landschaftsarchitektur gmbh

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Plan löst den „Dreiklang“ der Achse Münsterstraße / Bakenstraße, Hafenplatz und Allee/ Promenade konsequent und nachvollziehbar. Dabei bildet der Hafenplatz das Raumgelenk zwischen Ortskern, Hafenpark und Alleewegeführung. Der Platz hat eine maßstäbliche Größe und ermöglicht über Stufen- und Rampenanlagen einen barrierefreien Zugang zum Wasser. Gestalterische Elemente sind Holzdecks und die ca. 200 m lange Kaikante aus Betonelementen, die eine klare Uferlinie definieren. Mit dem Kiosk- und Informationspavillon „Pier 48“ wird ein ergänzender positiver Akzent gesetzt.
Die Bakenstraße und Münsterstraße sollen einheitlich mit Pflasterklinker ausgebaut werden. Begehbare Betonintarsien dienen als Leitelement zur Führung in den Ortskern. Dieses Leitelement ist entwurfsprägend und findet sich entsprechend in allen Planbereichen wieder. So wird auch die Hauptwegeführung im parallel zum Hafenbecken verlaufenden Hafenpark von diesem Element bestimmt. Zwischen diesem Hauptweg und der Wohnbebauung wird eine ausreichend dimensionierte Grünzone als Puffer angeordnet. Die Aufweitung des Radweges zur Unterführung der B 235 erscheint gut gelöst.
Im Bereich der Allee soll der Unterwuchs beseitigt und die Allee hierdurch insgesamt transparent gestaltet werden. Durch die Fortführung der Betonintarsie (hier 1,6 m breit) soll eine barrierefreie Wegeführung erreicht werden. Die Kapelle als Endpunkt der Allee wird leider planerisch nicht weiter bearbeitet. Zum Bereich Dümmer/Stever wird von der Allee eine Verbindung über eine Brücke hergestellt,was maßvoll und ausreichend erscheint. Insgesamt handelt es sich um einen sehr guten und handwerklich ausgereiften Entwurf, der die gewünschten Anforderungen konsequent und gestalterisch qualitätsvoll umsetzt. Die Verwendung des begehbaren Betonbandes (Intarsie) als linienführendes Element wird insgesamt positiv bewertet, jedoch wirkt die Fortsetzung im Alleebereich als überzogene Geste und aufgrund der zu erwartenden Durchwurzelung des Untergrundes als kaum praktikabel. Hier ist über eine alternative, die Alleebepflanzung erhaltende Oberfläche nachzudenken.
Im Bereich der Münsterstraße ist aufgrund der relativ hohen Verkehrsbelastung keine Pflasterung der Fahrbahn sondern eher eine Bitumenausführung vorzusehen. Ebenso ist die konkrete Ausformulierung und Umsetzung der Betonintarsie im Gehwegbereich kritisch zu prüfen.