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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2015

Platzgestaltung am Kanal und Promenade

4. Preis

Preisgeld: 5.000 EUR

hermanns landschaftsarchitektur umweltplanung

Landschafts- / Umweltplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Den Verfassern ist auf überzeugende Art und Weise die Anbindung des Kanalbereiches an den Ortskern geglückt. Der Platz am Kopf der Bakenstraße weist durch Materialwahl und Gestaltung eine hohe Aufenthaltsqualität auf. Gleichzeitig bietet er längs des Kanals ankommenden Radfahrern und Fußgängern ein repräsentatives Entrée und Anreiz, von dort aus der Bakenstraße folgend den Ortskern zu erkunden. Die gestalterische Fortführung der Fußwegbereiche erfolgt konsequent und gleichzeitig verträglich zum dort über die Mühlenstraße einfließenden Kfz-Verkehr. Die Ausbildung als Mischverkehrsfläche im südlichen Bereich wird begrüßt. Das Konzept lässt sich durch seine modulare Konzeption verschiedener Platzbereiche, die sich zur Bakenstraße hin verdichten, hervorragend abschnittsweise realisieren und auch zukünftig bedarfsweise erweitern bzw. anpassen.
Der vorgeschlagene Klinkerbelag passt zum Ortsbild Sendens und lässt sich harmonisch mit der Gestaltung des Ortsbildes insgesamt abstimmen. Die großformatigen Holzbankelemente bestechen zwar auf den ersten Blick, lassen aber Zweifel an der möglichen Nutzung durch alle Altersgruppen aufkommen, können sogar eine Barrierewirkung Richtung Kanalufer und Wasserfläche entfalten. Die Beleuchtung der Elemente von unten mit Strahlenaustritt durch die Fugen wird aufgrund der Blendwirkung nicht positiv bewertet. Die „Dünenlandschaft“ weckt unpassende Assoziationen. Insbesondere zwischen Weg und Wasser kann sich das Preisgericht diese Gestaltung schwer vorstellen, zumal die Grünflächen von Jugendlichen im Sommer als Aufenthalts- und Badeflächen genutzt werden. Dennoch stellen die vorgeschlagenen Bodenmodellierungen vor der Wohnbebauung, bepflanzt mit Gräsern einen überaus positiven Gestaltungsvorschlag dar, da sie den Aufenthalt unmittelbar vor den Privatgärten einschränken ohne den Ausblick von den Privatgärten auf das Wasser einzuschränken. Damit wird das vorhandene Konfliktpotenzial sinnvoll minimiert. Die vorgeschlagenen Ausstattungselemente aus Corten-Stahl wirken formal überzogen.
Insgesamt liefert der Entwurf durchaus einen diskussionswürdigen Beitrag zur Lösung der gestellten Aufgabe und gibt wichtige Impulse für die weitere Planung. Bei richtiger Materialwahl und Bepflanzung sind die Voraussetzungen für eine wirtschaftliche Umsetzung sowohl in Bezug auf die Investition, als auch den Unterhalt gegeben.