modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Mehrfachbeauftragung | 10/2015

Neubau einer Aussegnungshalle

1. Rang

planungsbüro ernst architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Über den hohen, klaren und eindeutigen gläsernen Baukörper der Aussegnungshalle bestimmt das Projekt die Beziehung zum bestehenden Friedhofsgelände und gewinnt so einen atmosphärischen Austausch.
Funktional allerdings bildet sich zwischen der denkmalgeschützten Friedhofmauer und dem Hof des Abschieds ein Zwischenraum, der inhaltlich ohne zugeordnete Bedeutung bleibt und so den Abschiedshof zum bestehenden Friedhofsgelände abgrenzt. Hier würde man sich in einer weiteren Überarbeitung eine Verbesserung der Beziehungen hin zu einer kommunikativen Zone wünschen.
Die beiden vorgeschlagenen Baukörpertypen sind v.a. wirtschaftlich nachvollziehbar. Deren Berührungen und Überschneidungen sind jedoch in der Qualität zu überdenken.
Funktional ist das Gebäude klar und einfach strukturiert. Die einzelnen Abläufe lassen sich weitgehend gut nachvollziehen. Im Anlieferungshof scheinen die Radien der Fahrzeuge zu knapp. In der Aussegnungshalle ist die Trennwandsituation zu überdenken.
Die inhaltliche Zuordnung , die Atmosphäre sowie die Materialität der Räume sollten noch weiterentwickelt werden. So orientiert sich der zentrale Innenhof im Moment eher zu der Nebenraumspange als zum Saal.
Die Aussegnungshalle selber überzeugt durch ihren hellen, klaren Charakter. Dies könnte allerdings in der bestehenden Transparenz Probleme mit der Nachbarschaft auslösen. An einen angemessenen Sichtschutz ist unbedingt zu denken. Evtl. lässt sich die Höhe des Gebäudeteils auch noch reduzieren.
Die gewählte Materialität unterstützt die helle Atmosphäre und bindet den bestehenden Friedhof in die Feier mit ein. Wirtschaftlich allerdings scheint die Fassade sehr aufwendig. Zu überlegen wären alternative Materialien, die eine gleichwertige Raumatmosphäre bieten.