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Mehrfachbeauftragung | 10/2015

Neubau einer Aussegnungshalle

3. Rang

Hein - Hüttel - Lindenberger

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurfsgedanke, ein gegenüber der Nachbarbebauung eingenständiges, monolithisches Bauwerk zu schaffen, ist durchaus nachvollziehbar, führt aber in seiner Umsetzung zu einigen Problemen:
Das über dem Lagerbereich höhenmäßig durchaus angemessene Dach windet sich U-förmig zum Firstpunkt entlang der Friedhofsmauer hoch, so dass die dem Friedhof zugewandte Fassade einschließlich dem Flugdach die gebotene Maßstäblichkeit verlässt. Weiterhin erscheint der richtig angeordnete Eingangshof in seiner Proportionen etwas unglücklich.
Der Vorschlag zur Umnutzung des bisherigen Friedhofsgebäudes wird anerkannt, die zusätzliche Wegeführung von der zum Friedhof führenden Gartenstraße ist aus liegenschaftlichen und denkmalschutzrechtlichen Gründen schwierig.
Die Erschließung und die Parkierung funktionieren. Ob eine interne Trennung in einen Dienstgang und einen Zugang für Angehörige in Anbetracht der Zahl der Veranstaltungen notwendig ist, muss bezweifelt werden.
Die Aussegnungshalle lässt sich entsprechend der Auslobung in einzelnen räumlichen Abschnitten oder als Gesamtraum sinnvoll nutzen, auch wenn der Raumeindruck bei geöffneter Trennwand durch die Einschnürung nicht überzeugt.
Die Vorschläge für den direkten und indirekten Tageslichteinfall in den Aufbahrungsräumen und in der Halle sind gut. Vermisst wird jedoch die optische Einbeziehung des Friedhofs aus der Halle.
Die Arbeitsabläufe im Dienstbereich und im öffentlichen Bereich funktionieren gut, werden aber mit einem erhöhten Aufwand an Verkehrsflächen erkauft.
Der Wunsch der Verfasser, eine eigenständige atmosphärische Außen- und Innengestaltung, wird begrüßt, erscheint aber bei der Fassadenausbildung aus Bruchsteinmauerwerk mit blockartigen Holzfenstereinrahmungen in Verbindung mit Stahlbetonfertigteilen sehr aufwändig.