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4. Rang 5 / 5

Mehrfachbeauftragung | 10/2015

Neubau einer Aussegnungshalle

5. Rang

Zoll Architekten Stadtplaner GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Städtebau:
Das U-förmige Gebäudeensemble bildet einen Puffer / Filter gegenüber der bestehenden Nachbarbebauung. Die Kubatur fügt sich in die Bestandsbebauung ein und nimmt bestehende Häuserkannten auf. Der Trauerhof öffnet sich in Richtung des bestehenden Friedhofwegs, so dass für die Haupterschließung keine Gräber verlegt werden müssen. Der Trauerhof sowie die Aussegnungshalle mit dem überhöhten Oberlicht stellen eine Verbindung zum Friedhof her und schaffen einen markanten Punkt als Blickbeziehung zum Haupteingang.


Entwurf:
Die hofartige, beinahe klösterliche Gebäudeanordnung der Nebenraumspange, der Aufbahrungszellen sowie der Kapelle bildet einen intimen, introvertierten Bereich - einen Ort der Stille - der sich voll und ganz auf seine besondere Aufgabe des Verabschiedens von einem Verstorbenen konzentriert.
Es sind massive Baukörper, die aus dem Gelände herauswachsen und deren Stahlbetonwände mit Cortenstahl und geschlemmtem Mauerwerk bekleidet werden. Die Vergänglichkeit des Lebens wird durch den sich über die Zeit hin verändernden Cortenstahl wiedergespiegelt. Der aufliegende erdige Mauerwerkskörper entwickelt sich aus dem Gelände heraus und endet in der Überhöhung des Kapellenraums. Eine bauliche Fuge, die teilweise verglast ist, trennt die beiden Bauteile voneinander. Im Inneren der Kapelle dominieren große Deckenoberlichter, die durch eine goldene Beschichtung auf der Innenseite die Kapellenräume mit einem warmen Licht durchfluten und den besonderen Platz des Sarges markieren. Durch eine in die Oberlichter integrierte Beleuchtung soll diese auch in der Dämmerung zum Leuchten gebracht werden.
Ein direkter Blickkontakt nach Außen ist nur teilweise möglich, so dass die Konzentration auf die Aussegnung nicht gestört wird. Über großzügige Türöffnungen können der Sarg sowie die Trauergemeinde auf den Trauerhof hinausgelangen. Bei Anlässen im Trauerhof, wie zum Beispiel am „Toten Sonntag“, kann die Kapelle mit einbezogen werden. Eine in die Überhöhung integrierte Friedhofsglocke begleitet die Trauergemeinde und den Verstorbenen auf dem „letzten Weg“. An der Stirnseite der Kapellenaußenwand kann ein Kreuz angebracht werden.
Die beiden Aufbahrungszellen sind einzelne massive „Häuser“, in denen sich die Angehörigen - auch außerhalb der Friedhofsöffnungszeiten - ganz privat verabschieden können. Ein separater Zugang an der Rückseite der Zellen ermöglicht das Einbringen des Sarges. Die Wasserbecken rhythmisieren die Abfolge der Aufbahrungszellen und bilden eine Abtrennung zum dahinterliegenden Zugangsbereich der Bestatter. Eine großzügige Überdachung im Außenbereich bietet den Trauergästen bei Regen Schutz.
Der im Norden liegende Gebäuderiegel mit den Nebenräumen und Räumen des Bauhofs schirmt den Trauerhof mit dem Zugang zu den Aufbahrungszellen und der Kapelle von den Friedhofsbesuchern ab. Die Mitarbeiter des Bauhofs sowie die Passanten haben einen separaten Zugang in den Friedhof, so dass die Trauergäste ohne Störung auf den Friedhof gelangen.
Alle Räume sind barrierefrei zugänglich.
Lageplan

Lageplan

Ansicht Ost

Ansicht Ost

Ansicht Südost

Ansicht Südost

Piktogramme

Piktogramme

Schnitt Aussegnungshalle

Schnitt Aussegnungshalle

Schnitt Kühlraum

Schnitt Kühlraum

4. Rang 5 / 5