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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2015

Neubau der Kinder- und Jugendklinik am Universitätsklinikum Freiburg

Außenansicht Anschluss Bestand

Außenansicht Anschluss Bestand

Gewinner / Nach Überarbeitung

Preisgeld: 120.000 EUR

Albert Wimmer ZT GmbH

Architektur

Architects Collective

Architektur

Erläuterungstext

Kernpunkte der Überarbeitung


Flächenoptimierung/Wirtschaftlichkeit

Im Rahmen der Überarbeitung konnte durch eine vertiefte Planungsdetaillierung und die Umsetzung des Raumprogramms mit einer extremen Detailschärfe die Verdichtung der Funktionsbereiche erreicht werden.

Durch diese Komprimierung wurde das Brutto/Netto Verhältnis noch zusätzlich verbessert und die Grundrissstruktur optimiert. Außerdem konnte ein kompakteres Bauvolumen erzielt werden, das entscheidend zur hohen Wirtschaftlichkeit des Projekts beiträgt.

Bei der Überarbeitung wurde besonderes Augenmerk auf die Formulierung der Abstände zu den achbargebäuden und auf die Einbettung des Neubaus in das Gelände gelegt. Der auskragende südliche Bauteil wurde zurückgenommen und der Gesamtabstand zur Frauenklinik durch die Reduktion der oberen Geschoße um einige Meter vergrößert. Zusätzlich wurde der Zwischenraum zum Elternzentrum erweitert.

Somit werden die Flexibilität und das Entwicklungspotential der gewählten Struktur eindrucksvoll bestätigt.


Optimierung innerer Aufbau

Ausgehend von der Prämisse idealer Belichtungsverhältnisse wurden die Untersuchungsbereiche überarbeitet und der Anteil, der direkt an der Fassade gelegenen U/B Räume und Schulungszimmer deutlich erhöht.

Jene Räume, die aus funktionalen Anforderungen über den inneren Erschließungsgang belichtet werden, erhalten zusätzliches Tageslicht durch die konzipierten Dachfenster.

Außerdem konnte im Rahmen der Feinabstimmung der zentrale Hof auf das Niveau der Garderoben respektive der Medikamentenzubereitung weitergeführt werden und somit kann auch hier eine natürliche Belichtung erzielt werden.

Zusätzlich wurde im Zuge der Überarbeitung die Lage der Anbindung an die UFK korrigiert und die Kollektoranbindung des AWT im UG gewährleistet.


Gestaltung

Die Fassadengestaltung wurde neukonzipiert und das Erscheinungsbild, unter Beibehaltung der Gliederung in die Sockelzone mit den Untersuchungs‐ und Behandlungsbereichen und in die darüber liegende Zone der Pflegegeschoße, grundlegend geändert.

Der Sockel wird mit einer Elementfassade ausgestattet, die durch die Komposition von funktion‐ und konstruktionsbedingten opaken und transparenten Teilen ein Wechselspiel zwischen Licht und Schatten erzeugt, dass die Materialität und die atmosphärischen Effekte betont.

Die natürliche und edle Anmutung der großformatigen und haptisch angenehmen warmen Betonelemente steht in einem spannenden Kontrast zu den mit Zwischenscheibenjalousien ausgestatteten transparenten Glasflächen.

Die Betonoberflächen werden mit Farbpigmenten versehen und sorgfältig moduliert, es entsteht eine gestalterische Vielfalt, die als kommunikative Oberfläche mit der Umgebung in Kontakt tritt.

Die Zone der Pflegegeschoße wird mit einer individuell perforierten Metallhaut eingekleidet – die luftige und fröhliche Anmutung transportiert den Geist der Klinik nach außen. Die CNC‐brenngeschnittenen Perforation gibt sich als Spiel mit Ornamenten zu erkennen, die bei Dunkelheit leuchtet und der Front Leichtigkeit und Durchlässigkeit verleiht. Der außenliegende Sonnenschutz aus Metalllamellen belebt zusätzlich die Atmosphäre des Erscheinungsbildes.

Die Flexibilität des gewählten Systems und die eingesetzten Materialien gewährleisten zudem eine kosten‐ und wartungsoptimierte Gebäudehülle.


Freiraumplanung/Verkehr

An der südlichen Ecke des Bauplatzes ist, angepasst an die Geländetopographie, ein Kreisverkehr vorgesehen, der die kreuzungsfreie Zu‐ und Ausfahrt zur PNA und LKV gewährleistet und die Möglichkeit zur Taxivorfahrt und Aussteigezone bietet.

Die Positionierung der Stellplätze auf dem begrünten und differenziert gestalteten Parkplatz mit getrennter Einfahrt und die dahinter gelegene Zufahrt zur Garage des Eltern Kind Zentrums stellt den reibungslosen Verkehrsfluss sicher. Die Fahrradstellplätze sind direkt beim Haupteingang vorgesehen.

Bei der Gestaltung des Freiraums wurde einerseits darauf geachtet die Topographie des Geländes größtmöglich zu belassen und damit den Baumbestand zu erhalten und andererseits auf die Bedürfnisse der Nutzer und Nutzrinnen gezielt einzugehen.

Vorm Haupteingang ist eine kleine Spielfläche zum Warten und Verweilen konzipiert, die in Fortführung der Umgebung das Motiv des Kreises der bestehenden Skulptur des japanischen Künstlers Kazuo Katase aufnimmt und ergänzt.

Der nunmehr erweiterte Raum zwischen UFK und Neubau wird durch Wege, Brücken, Terrassierung und differenzierte Bepflanzung formuliert.

Im östlichen Teil des Bauplatzes befindet sich der Therapiegarten mit direkter Anbindung an die Physiotherapie mit separatem Zugang und im Anschluss daran ein Spielgarten. Die Gestaltung basiert auf den Grundsätzen des Inclusive Play und stellt sicher, dass die Spielumgebungen alle Kinder und Erwachsenen, unabhängig von den individuellen Fähigkeiten, dazu einlädt, miteinander zu spielen, zu lernen und gemeinsame Freude zu erleben.


ergänzende Anforderungen

Sämtliche neuen Anforderungen konnten innerhalb der Grundrissstruktur flächenneutral und hinsichtlich der Anforderungen der Betriebsorganisation präzise umgesetzt werden. Auch unter diesem Aspekt wird die Möglichkeit des gewählten Systems auf Veränderungen zu reagieren optimal unter Beweis gestellt.

Durch die Verlegung der PNA direkt an den Haupteingang mit unmittelbarer Verkehrsanbindung ist die unmittelbare Patientenaufnahme während des Tages und der Nachtstunden gesichert – Die Notfall‐ bzw. LKV ist in Bezug auf die Leitstelle und die Anbindung an den Schockraum optimal positioniert und steht mit dem Bettenaufzug in direkter Verbindung zu der ITS Station.

Die ITS Station selbst ist so organisiert, dass einerseits der gewünschte Eingangscluster entsteht und andererseits die direkte Anbindung der Eingriffsräume mit der zentralen Ein‐/ Ausleitung gewährleistet ist.

Die Räume der Teilstation S6 wurden gemäß der Vorgabe konzentriert in einem Bereich angeordnet und die Patientenzimmer selbst entsprechend der Anforderungen einer Umkehrisolierstation gestaltet.
Außenansicht Anschluss Bestand

Außenansicht Anschluss Bestand