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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2015

Stadtmitte

2. Preis / BĂŒrgerzentrum

Preisgeld: 6.667 EUR

BÀr, Stadelmann, Stöcker Architekten und Stadtplaner PartGmbB

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt liest seine stÀdtebauliche Struktur prÀzise aus dem historischen Stadtkontext. Die Klarheit der entstehenden Raumfolgen und ihre Vernetzungen in den umgebenden Stadtraum werden in ihrer QualitÀt hervorgehoben.

Ausgehend vom Bestand des historischen GebĂ€udewinkels wird die Burganlage auf Höhe der Traufkanten ĂŒber einen polygonalen Baukörper geschlossen und mit zurĂŒckgesetzten BrĂŒcken ĂŒber Fugen zur Ringerschließung des neuen Rathauses verknĂŒpft. Der neue in Richtung Nordosten deutlich vergrĂ¶ĂŸerte Hofraum kann den um ein weiteres Geschoss angehobenen Saalkörper aufnehmen, der damit funktional und bauplastisch zusammen mit dem Innenhof zum Zentrum des neuen Rathauses und auch der stĂ€dtebaulichen Gesamtanlage wird.

Insbesondere die innere Organisation des Rathauses mit mehrgeschossigem Foyer und indirekter OberlichtfĂŒhrung im Hallenraum und den Raumfolgen der Ringerschließung ĂŒberzeugen. Die NebenrĂ€ume im Bereich der FassadenflĂ€chen zum Innenhof dagegen werden auch kontrovers diskutiert.
BĂŒcherei und BĂŒrgerzentrum werden auf dem HubmanngelĂ€nde in einem Haus zusammengefĂŒhrt. Die bauliche Struktur interpretiert Körnung und Typologie der umgebenden Bebauung in eine eigenstĂ€ndige Systematik an Bauplastik und RaumgefĂŒge, die dem Programm gut entsprechen kann. Das neue Quartier bindet ĂŒber seine gegliederten RĂ€nder sowohl zur Hinteren Gasse als auch zum Parkring der Buganlage maßstĂ€blich ein und kann qualitĂ€tvolle Zugangsbereiche formulieren.

Die mangelnde QuerdurchlÀssigkeit der Baustruktur und das winkelförmige Foyer dagegen werden auch kritisch gesehen.

InnenrĂ€umlich entwickelt die BĂŒcherei auf der Obergeschossebene eine großzĂŒgig zusammenhĂ€ngende und ĂŒber ihre raumhaltigen DĂ€cher atmosphĂ€risch anregende „Lernlandschaft“. Von Nutzerseite wird das Fehlen von WC-Anlagen auf der gleichen Geschossebene angemerkt.

Im architektonischen Ausdruck ĂŒberzeugt das Projekt durch unmodische und differenziert durchgegliederte Lochfassaden mit ausgewogenem Figur-Grundbild.

Die vorgetragenen Details kommunizieren ein Interesse an handwerklicher QualitÀt in Auseinandersetzung mit dem historischen Bestand.

Der Abbruch des letzten bestehenden Fragmentes der mittelalterlichen Ringmauer in der Nordost-Ecke der Burganlage wird von Seiten Denkmalpflege kritisch gesehen.

Bei den FlĂ€chenkennwerten liegt die Arbeit bei beiden GebĂ€uden leicht ĂŒber dem Durchschnitt.

Die vorgeschlagenen Kubaturen, kompakt und mit Lochfassaden strukturiert, sind in konventioneller Stahlbeton-Skelettbauweise mit vorgehÀngten Fassaden umzusetzen, die Steinfassade im Hinblick auf den Unterhalt als nachhaltig einzuschÀtzen.

Die Dachlandschaft der Bebauung Hubmannareal wird von Nutzerseite aufgrund ihrer starken Strukturierung mit GrabendÀchern und InnenentwÀsserung im Hinblick auf Bauunterhalt kritisch beurteilt.

Insgesamt ĂŒberzeugt der Beitrag durch seine Klarheit in der stĂ€dtebaulichen und architektonischen Haltung und die PrĂ€zision im Umgang mit der Materialisierung.