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Award / Auszeichnung | 11/2006

Auszeichnung guter Bauten 2006 BDA Dortmund-Hamm-Unna

Neubau eines Trainingszentrums für den BVB

Anerkennung

SHA Scheffler Helbich Architekten GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Pünktlich zur WM 2006 ist das neue Trainingszentrum für Borussia Dortmund vom Büro SHA Scheffler Helbich Architekten GmbH fertiggestellt worden. So stehen hier während der Weltmeisterschaft an den Dortmunder Spieltagen Ronaldinho, Rosicky und Raul modernste Trainingsbedingungen zur Verfügung. Im Anschluss an die WM ziehen dann die Profis, Amateure und Jugendliche des Traditionsclubs BVB unter das gemeinsame Dach des neuen Trainingszentrums.

Bereits mit der Umwandlung in eine Aktiengesell­schaft verpflichtet sich der BVB vor der Deut­schen Fußball Liga (DFL) zu einem erhöhten En­gagement im Bereich der Jugendförderung. Gleichzeitig wächst das Bewusstsein, dass die Jugend ein wesentliches Kapital eines Fußballclubs ist. Alle trainingsrelevanten und trainingsbegleiten­den Einrichtungen werden unter einem Dach vereint und dadurch Synergien erzielt.

Gleichzeitig ist der Verein in der Lage, neben dem Westfalenstadion einen zweiten wichti­gen Identifikationspunkt für Aktive, Fans und Medien zu schaffen, wie es das „Geißbock­heim“ in Köln oder die „Säbener Straße“ in München schon lange sind.
Als gemeinsame Adresse empfängt der BVB alle Gäste unter einem gemeinsamen Dach. Links betreten die Sportler das Hauptgebäude mit Umkleidebereichen, sportmedizinischem Zentrum und Krafttrainingsbereich. Rechts betreten die Vertreter der Medien Räume für die Pressekonferenz mit Ausbaumöglichkeiten für Fanshop und Fangastronomie, während sich in der Mitte der Zugang auf das Trainingsgelände öffnet.

Herz der Anlage ist der gemeinsame „Borus­sen-Boulevard“. Als Rückgrad verbindet er die ersten vier Plätze und das Hauptgebäude im ersten Bauabschnitt genauso wie alle weite­ren Plätze und den Standort einer möglichen Fußballhalle in der Zukunft. Um drei Stufen erhöht inszeniert er nicht nur das Zentrum des Parks. Er bietet zukünftig Fans und Medien vielmehr die Möglichkeit, auf einer gro­ßen gemeinsamen Aktionsfläche das Training ihrer Profis zu beobachten und zu begleiten.

Die äußere Gestalt des Gebäudes wird bestimmt durch das regelmäßige Stützenraster des Daches, das dabei die Gebäude mit ihren unterschiedlichen Funktionen zusammenfasst und die Fassade gliedert. Es ist die bewusste Entscheidung für ein Relief mit Licht und Schatten. Unter dem Dach bildet die Lamellenfassade aus Lärchenholz ein ruhiges und dem Trainingszentrum angemessenes Bild. Die Lamellen sind feldweise jeweils über beide Geschosse in einem verzinkten Stahlrahmen zusammengefasst.

Alle sichtbaren Holzelemente sind sägerau und vor dem Einbau silbergrau lasiert. Die einsetzende Bewitterung und die damit verbundene graue Patina wird so bereits optisch vorweggenommen und garantiert das Ausbleiben großer Farbvarianzen auf unterschiedlich bewitterten Fassadenbereichen. Die Fassade ist in ihrer Oberflächenbehandlung vergleichbar einer Holzhütte, wie man sie aus den Alpen kennt, absolut wartungsfrei.

Als Reminiszenz an die Fahnen des Vereins nehmen auf der Südfassade große gelbe Tafeln die Farbe des BVBs auf und stärken den Duktus der Fassade zusätzlich.

Im inneren Aufbau des Gebäudes gliedern sich die Funktionen von links nach rechts, von Jugend über Amateure bis zu den Profis um die gemeinsamen Funktionen herum. So sind Massage-, Kraft- und Physiotherapiebereiche jederzeit schaltbar und können Einzelbereichen einfach zugeordnet oder wieder entzogen werden.

So werden in der Realisierung bester Trainingsbedingun­gen im neuen Trainingszentrum des BVB neue Maßstäbe an die Flexibilität gesetzt, um schon heute für zukünftige Veränderungen im Trainingsbetrieb oder im Umgang mit Presse und Fans gerüstet zu sein. Die Konzeption setzt auf den ständigen Wandel und die Flexibilität der Funktionen durch eine Schaltbarkeit, die innerhalb eines identitätsstiftenden Gebäudes jederzeit vollzogen werden kann.

Mit dem Zusammenwachsen aller Fußballabteilungen von der Jugend bis zu den Profis unter einem Dach wächst das Zusammengehörigkeitsgefühl. Auch wenn im Inneren die klare Abgrenzung der Bereiche funktional gewährleistet sein muss, so stellt die „Gelbe Wand“ die geistige Zusammengehörigkeit wieder her.

„Dein Vorbild kommt aus unserer Mitte“ stellt das größte Ziel des neuen Trainingszentrums dar. Es ist die Chance, sich vom Jugendlichen in den Profikader zu spielen. Elf Freunde, die alle selbst den Sprung von der Jugend in den Profikader beim BVB geschafft haben, zeigen dies. Und dabei sind die Alten, August Lenz und Max Michallek in der Profiabteilung genauso Vorbilder wie dies die aktuellen Boliden des Profifußballs Michael Zorc oder Lars Ricken für die Jugend sind.