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Einladungswettbewerb | 06/2015

Quartierszentrum am Baakenhafen (Baufeld 91-93)

3. Preis / Baufeld 92 a/b

Preisgeld: 5.450 EUR

Stefan Forster GmbH

Architektur

ErlÀuterungstext

Der vorliegende Entwurf umfasst die Planung der Baufelder 92a und 92b. Auf dem Baufeld 92a entstehen in dem siebengeschossigen SolitĂ€r insgesamt 16 freifinanzierte Mietwohnungen und BĂŒroflĂ€chen im Erdgeschoss. Der siebengeschossige winkelförmige Baukörper auf dem Baufeld 92b hat insgesamt 41 geförderte Mietwohnungen des 1. und 2. Förderweges. Zum Lola-Rogge-Platz orientieren sich EinzelhandelsflĂ€chen. Die Vorgaben des Bebauungsplanes sind eingehalten.

Baufeld 92a
Die Erschließung der Wohnnutzung erfolgt ĂŒber einen sĂŒdlichen Antritt von der Baakenallee aus. Die ZugĂ€nglichkeit von der Wohnnutzung in den Obergeschossen und der BĂŒronutzung im EG erfolgen getrennt voneinander. Ein innenliegendes Treppenhaus mit Aufzug ermöglicht die barrierefreie Erschließung aller Geschosse. Ein Abstellraum fĂŒr FahrrĂ€der und Kinderwagen ist dem Eingangsbereich angegliedert. Weitere FahrradabstellrĂ€ume und die MĂŒllrĂ€ume befinden sich in den Untergeschossen. Vom 1.OG – 4.OG ist der Grundriss als 3-SpĂ€nner konzipiert, wobei sich die Wohnungen windmĂŒhlenartig um den Treppenkern wickeln. Im 5.-6. OG sind die Grundrisse als 2- SpĂ€nner konzipiert und beherbergen die Großen 4- und 5-Zimmer Wohnungen. Bei der Grundrissorganisation wurde auf eine natĂŒrliche Belichtung der Badezimmer und ausreichend BewegungsflĂ€che im Wohn und Essbereich Wert gelegt. Ab 3 Zimmern, erhĂ€lt jede Wohnung ein separates WC und ab 4 Zimmern ein zusĂ€tzliches Badezimmer. Bei der rĂ€umlichen Gruppierung von KĂŒche, Hauptbad und Nebenbad, wurde darauf geachtet die Schachtanzahl zu minimieren. Alle Wohnungen verfĂŒgen ĂŒber mindestens einen Außenraum in Form eines Balkones mit einer Tiefe von 1,50m, die sich jeweils an den GebĂ€udeecken befinden und somit eine gute Aussicht gewĂ€hrleisten. Das Treppenhaus wird ĂŒber Dach gefĂŒhrt und bietet Zugang zu den privat genutzten DachflĂ€chen.

Baufeld 92b
Die Erschließung der beiden TreppenhĂ€user der geförderten Wohnnutzung erfolgt zentral vom Lola-Rogge-Platz aus. Über ein zentrales Foyer können beide TreppenhĂ€user barrierefrei erschlossen werden. Über das Foyer ist ein Durchgang zwischen dem Lola- Rogge-Platz und dem Außenbereich zwischen den Baufeldern 92a und 92b gewĂ€hrleistet. Dem Foyer ist ein Abstellraum fĂŒr FahrrĂ€der und Kinderwagen angeordnet. Weitere FahrradabstellrĂ€ume und MĂŒllrĂ€ume sind in den Untergeschossen geplant. Die Zufahrt zur Tiefgarage liegt im sĂŒdlichen GebĂ€udeteil und kann von der Baakenallee angefahren werden. Im sĂŒdlichen GebĂ€udeteil ist eine Gewerbeeinheit geplant, die ĂŒber ein Galeriegeschoss verfĂŒgt, um eine grĂ¶ĂŸere FlexibilitĂ€t zu erreichen, kann die FlĂ€che in zwei kleinere Einheiten unterteilt werden. Die Erschließung dieser FlĂ€chen erfolgt von der Baakenallee und vom Lola-Rogge-Platz. Im nördlichen GebĂ€udeteil befindet sich eine FlĂ€che fĂŒr Gastronomie, die vom Lola- Rogge-Platz erschlossen wird sowie eine FlĂ€che fĂŒr BĂŒronutzung, die sich im nordöstlichen GebĂ€udeteil befindet. Das nördliche der beiden TreppenhĂ€user ist als Sicherheitstreppenhaus konzipiert. Die sĂŒdliche GebĂ€udeteil ist als 4-SpĂ€nner konzipiert und der nördliche als 3-SpĂ€nner. Die Wohnungen des 1. und 2. Förderweges sind nicht nach TreppenhĂ€usern getrennt geplant sondern mischen sich ĂŒber die Geschosse. Alle Wohnungen, bis auf die Zwei-ZimmerWohnungen sind zu mindestens zwei Seiten orientiert. Die Außenbereiche der Wohnungen sind als Loggien in den GebĂ€udeecken ausgebildet, lediglich die Zwei- Zimmer-Wohnungen erhalten Balkone mit einer
Tiefe von 1,50m.

Fassadengestaltung/ MaterialitÀt
Die beiden GebĂ€ude erhalten eine wertbestĂ€ndige und umweltvertrĂ€gliche Klinkerfassade um eine hohe Lebensdauer zu garantieren. Analog den Vorgaben des Bebauungsplanes weisen die beiden GebĂ€ude jeweils eine eigenstĂ€ndige Gestaltungsidee auf. Das GebĂ€ude auf dem Baufeld 92a weist eine Bandstruktur mit großflĂ€chigen Fenstern und Gesimsen in Betonwerkstein auf. Zur Unterstreichung des Bandcharakters sind die Bereiche zwischen den Fenstern mit Holz verkleidet. Die an den GebĂ€udeecken angeordneten Balkone verleihen dem GebĂ€ude eine gewisse Dynamik. Bei der Ausbildung der Fassade wurde darauf geachtet keine RĂŒckseiten auszubilden. Das GebĂ€ude auf dem Baufeld 92b ist ebenfalls als KlinkergebĂ€ude geplant. GroßzĂŒgige Öffnungen vermitteln einen offenen Eindruck. Um der Lochfassade einen Rhythmus zu verleihen sind einige der Laibungen angeschrĂ€gt und die reliefartige Ausbildung der Klinkerfassade nimmt dem GebĂ€ude eine zu stringente Erscheinung. Die hervortretenden Loggien und Balkone brechen das Volumen auf. Die Erdgeschosszonen beider GebĂ€ude erhalten großzĂŒgige Öffnungen, die eine flexible Nutzung der FlĂ€chen ermöglichen.

Energiekonzept
Das energieeffiziente GebĂ€ude wird unter BerĂŒcksichtigung der GebĂ€udezertifizierung nach Hafen-City-Gold und IFB Effizienzhaus 40 geplant. Eine kompakte Bauweise, thermische Trennung der Loggien und Balkone, hochwertige DĂ€mmstoffe und ein ausgewogenes Fenster-FassadenverhĂ€ltnis bei ausreichendem Lichteinfall fĂŒhren zu einer guten Energiebilanz. Es wird angestrebt, die Außenwand ab dem 2. Obergeschoss mit Poroton-Ziegeln aufzumauern um Ökobilanz und RecyclingfĂ€higkeit des GebĂ€udes zu verbessern. Die AussteifungswĂ€nde im GebĂ€udeinneren wie auch darunter liegende AußenwĂ€nde sind aus Stahlbeton geplant. Auf dem extensiv begrĂŒnten Flachdach des Baufeldes 92b werden aufgestĂ€nderte Solarzellen installiert, ein Ausstieg zur leichten Anbringung und Wartung ist geplant.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die QualitĂ€t der Arbeit liegt in der stabilen GebĂ€udestruktur. HauseingĂ€nge, vertikale Erschließungskerne sowie die Grundrisse beider Bauten sind insgesamt gut angeordnet. Wegen der geplanten Baumallee mĂŒsste die Zufahrt zur Tiefgarage verschoben werden. Das Erscheinungsbild der GebĂ€ude leidet unter der mannigfaltigen Ausbildung der Balkone an den GebĂ€udeecken. Dadurch bekommen die GebĂ€ude einen ortsfremden Charakter die in der Addition der Bauten entlang der Wasserkante nicht gerecht wird. Die Wahl des Klinkers und dessen Verlegeart kann nicht nachvollzogen werden. An dieser Stelle wĂ€re eine OberflĂ€che mit einem geringeren Anspruch auf das „Besondere“ eher angebracht.