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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2015

Fassadensanierung des Märkischen Gymnasiums

Ansicht vom Schulcampus

Ansicht vom Schulcampus

4. Rang / Anerkennung

Preisgeld: 1.500 EUR

Renner Architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der positive Grundansatz des Entwurfes liegt in der klaren Gliederung der Fassaden und dem daraus resultierenden ruhigen Erscheinungsbild. Die vorherrschende Verwendung von Holz als Fassadenmaterial geht jedoch zu wenig auf die Identität des Ortes ein. Insbesondere im Zusammenwirken mit der vorerst unverändert bleibenden Sporthalle und dem Erweiterungsbau aus den 1990er Jahren droht die Gefahr, dass der mit den Holzfassaden überformte Schulaltbau in zu starkem Kontrast zur Umgebung steht und die übrigen Bestandsbauten abwertet.

Das konstruktive Konzept der vorgefertigten Holzelemente und die elegante Anmutung der Fassaden werden gewürdigt. Inwieweit sich die vorgeschlagene Holzlattenstruktur der äußeren Haut als beständiges Fassadenmaterial eignet, wird kontrovers diskutiert. Erhöhter Wartungsaufwand und häufigerer Austausch der einzelnen Latten vor den Oberlichtern werden befürchtet. Diese „auf Lücke“ gesetzten Latten vor den Oberlichtern schaffen zwar eine wohltuende gestalterische Verknüpfung der im Geschosshalbversatz stehenden Baukörper, bringen leider aber auch Nachteile mit ich: die Belichtung des Klassenraumes wird gegenüber der Bestandssituation verschlechtert, was auch durch die vom Preisgericht bezweifelte Lichtlenkfunktion der Holzlatten nicht kompensiert werden kann, wie auch die Aussicht aus dem Klassenraum im Vergleich zum aktuellen Zustand eingeschränkt wird.

Die Vorschläge für die Veränderungen im Innern korrespondieren zwar mit der Lösung für die Fassadensanierung, werden aber in ihrer Praktikabilität als nicht optimal eingeschätzt. So verhindert die geschlossene Abhangdecke die Aktivierung der Betondecken als thermische Speichermasse und die freie, mittels mechanischer Abluft unterstütze Fensterlüftung erzeugt ungünstige Behaglichkeitsbedingungen und Energieverluste im Winterfall. Die Stärke der Arbeit liegt in der hohen Gestaltungsqualität der Fassaden. Allerdings passen diese nur bedingt zum Gesamtzusammenhang des Ortes und dem perspektivischen Umgang mit dem übrigen Bestand.
Fassadenansicht

Fassadenansicht

Konstruktionsprinzip

Konstruktionsprinzip