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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2015

Neubau Krankenhaus "Südspidol"

2. Preis

Preisgeld: 60.000 EUR

gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner

Architektur

WES LandschaftsArchitektur

Landschaftsarchitektur

schlaich bergermann partner - sbp SE

Tragwerksplanung

Ebert Ingenieure

TGA-Fachplanung

Erläuterungstext

Der Neubau des „Südspidols“ gliedert sich in einen zweiteiligen, in der Höhe gestaffelten Sockelbereich und in ein Bettenhochhaus, welches aus zwei zueinander versetzten Flügeln besteht. Die Fuge zwischen diesen beiden Flügeln markiert signifikant den Haupteingang des Gebäudes.
Mit dem prägnanten Hochpunkt setzt das „Südspidol“ ein bewusst markantes Zeichen und einen sichtbaren Orientierungspunkt im städtebaulichen Gefüge. Parkhaus und Ärztehaus sind baulich vom Krankenhaus getrennt und über eine gedeckte Verbindung im Erdgeschoss mit der Eingangshalle des Krankenhauses verbunden. Die Renaturierung des bisher kanalisierten Dipbachkanals zu einer großzügigen, öffentlichen Parklandschaft mit vielfältigen Grün- und Freizeitangeboten verbindet großräumig die um die Stadt Esch/Alzette laufenden Grünräume und schafft das grüne Rückgrat für den Krankenhausneubau.
Die unterschiedlichen Höhenstaffelungen des Gebäudes schaffen einen vielschichtigen Baukörper, dessen Sockel sich in Richtung des Wohngebietes herabstuft. Die Dachflächen des Sockels sind begrünt und werden größtenteils als Terrassen und Gärten für die Patienten genutzt.

Das Krankenhaus verfügt über ein klares Erschließungssystem, welches eine einfache und intuitive Orientierung für Patienten, Besucher und Personal ermöglicht.
An der Schnittstelle der unterschiedlichen Funktionsbereiche liegt als zentraler Verteiler die Haupteingangshalle. Sie ist ein großzügiger, zweigeschossiger Raum im Zentrum des „Südspidols“. Die grüne Fuge in deren Verlängerung und das verglaste Dach sorgen für reizvolle Blickbezüge und eine helle und freundliche Atmosphäre. Brücken verbinden den nördlichen und den südlichen Teil des Gebäudes über die Halle hinweg.

Die Betriebsstellen des Untersuchungs- und Behandlungsbereiches befinden sich allesamt im modular aufgebauten südlichen Sockelbau. Erschlossen werden sie über eine zwei- zum Teil dreigeschossige Magistrale, welche an die Eingangshalle angebunden ist. Als Rückgrat des Krankenhauses verläuft sie in Längsrichtung durch das gesamte Gebäude. Durch einen parallelen, inneren Bettenflur wird eine konsequente Trennung der Wege von gehfähigen und liegenden Patienten sowie den Ver- und Entsorgungswegen erreicht. Zwischen beiden Wegsträngen befinden sich die Leitstellen, die Wartebereiche und die vertikale Infrastruktur.
Das Erschließungssystem ist entwicklungsoffen, das heißt es erlaubt in beiden Richtungen die Verlängerung der Magistrale und damit eine strukturell logische Erweiterungsmöglichkeit.
Zahlreiche Innenhöfe ermöglichen es, dass außer Neben- und Technikräumen alle Bereiche, inklusive der OP-Säle über natürliches Tageslicht verfügen.
Die nicht-klinischen Funktionen des „Südspidols“ liegen im nördlichen Sockelbau und somit klar abgegrenzt vom südlichen U+B-Bereich. Im Erdgeschoss sind hier mit direktem Bezug und Zugängen zu den Terrassen am Park das Restaurant und der Seminarbereich und im Obergeschoss die Administration verortet.

In jedem Geschoss des Bettenhochhauses befinden sich zwei Pflegestationen.
Durch den Versatz der Hochhausflügel zueinander wird ermöglicht, dass alle Zimmer einen freien Blick haben und nicht auf die gegenüberliegende Fassade des jeweils anderen Flügels blicken. Aus allen Pflegezimmern bietet sich ein freier Ausblick auf die Stadt Esch/Alzette und die Umgebung. Gleiches gilt für die Flure, welche nicht in dunklen Sackgassen enden, sondern dessen Enden ebenfalls den Blick nach außen freigeben. Die Leitstellen liegen günstig im Zugangsbereich der Stationen und gleichzeitig doch so zentral, dass eine optimale Überwachung der Patientenzimmer gewährleistet werden kann.
Die vertikale Erschließung der Pflegestationen im Hochhaus befindet sich an der verglasten „Fuge“ im Verbindungsbereich beider Gebäudeflügel und erfolgt über zwei separate Aufzugsgruppen.
Dieser zentrale Bereich ist von außen betrachtet als eine Art nach oben erweitertes Foyer angelegt. Dort sind jeweils drei Geschosse zu einem gemeinsamen, räumlich großzügigen Gemeinschaftsbereich zusammengefasst. Flankierend zu den Lufträumen in jedem Geschoss gliedern sich die jeweiligen Aufenthaltsräume an die Fuge an.