Neugestaltung Luisenstraße Ost

Der Entwurf setzt ein markantes Gebäude zur Neugestaltung des Luisenplatzes. Prägend sitzt es am Ende der Sichtachse der Luisenstraße und vermittelt als polygoner Baukörper zur Raumkante der tieferliegenden Bismarckstraße. Konsequent wird die Bismarckstraße mit einer Stützmauer gefasst, die ihrerseits das schlank schwebende Gebäude auf ihrer Raumkante zum Luisenplatz integriert. Die Stützmauer verläuft über die Kante des Privatgrundstücks hinweg und wird die Zustimmung und Mitarbeit des Nachbarn erfordern. Der Treppenlauf zwischen Luisenplatz und Bismarckstraße ist Teil der Inszenierung der Stützmauer und erschließt die Nutzungen auf den unterschiedlichen Gebäudeebenen. Zur Bismarckstraße entsteht damit eine neue Adresse und ein attraktiver Aufgang, der Luisenplatz selbst wird großzügig gefasst und in zwei Bereiche gegliedert: Der Marktplatz, der sich über die Flächen der abgerissenen Wohnhäuser Luisenstraße 27/29 im Westen erstreckt und der sich als multifunktionale Fläche zum Tal öffnet, und der sogenannte Stadtbalkon im Osten. Es entsteht ein sehr großzügiger, offener Platz, der klar definiert wird durch Setzung von Baumreihen aus Liquidambar und die Bildung von Raumkanten. Der Marktplatz ist eben und gut proportioniert.

Das polygone Gebäude der „Markthalle“ bildet das Zentrum und präsentiert sich als zeitgenössische Antwort auf den bestehenden Kontext. Der Stadtbalkon gewinnt durch die Setzung von drei Bäumen und grenzt sich über Wasserfontänen-Felder von dem Durchgangsverkehr der Luisenstraße ab. Der Übergang von Stadtbalkon zu Zöllinplatz erfolgt sehr selbstverständlich über eine Treppenanlage.

Der Entwurf besticht durch seine städtebauliche Setzung und seine architektonische Qualität. Die angebotenen Nutzungen für die neue Markthalle sind gut vorstellbar. Die Herausforderung dieses Entwurfes liegt jedoch in seiner Realisierung. Als frischer und mutiger Entwurf erfordert er höchste Qualität in der Umsetzung.