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Städtebauliches Gutachterverfahren | 10/2015

Alter Betriebsbahnhof Höchst

Gewinner

Jo. Franzke Generalplaner

Architektur

Die LandschaftsArchitekten. Bittkau-Bartfelder PartG mbB | Landschaftsarchitekur und Stadtplanung

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Das Planungsgebiet weist sehr heterogene, fragmentierte und isolierte Stadtstrukturen auf. Der vorliegende Entwurf versucht, sie zu ergänzen und zueinander neu in Beziehung zu setzen. Der fragmentierte Wohnblock an der Zuckschwerdtstraße wird zu „Ende gebaut“ und zur Bahntrasse hin geschlossen. Das als „Torso“ empfundene Gebäude des Jugendzentrums wird ergänzt und als neue vollständige Gebäudefigur städtebaulich wirksam. Ein dritter Stadtblock vervollständigt den Entwurf und schließt die Lücke zwischen Parkhaus und östlichem Wohnblock. Alle drei neuen Gebäudekomplexe gruppieren sich um eine „Grüne Quartiersmitte“, die als räumliches Gelenk für das neue Quartier fungiert. Hier angebunden wird auch das kleine dreigeschossige Wohngebäude an der Palleskestraße 2a.
Typologie
Bedingt durch die hohe Lärmbelastung einerseits und die wenig attraktiven Umgebung andererseits, wird eine Grundrisstypologie entwickelt, die überwiegend alle Aufenthaltsräume zu einer lärmabgewandten und großzügigen durchgrünten Mitte orientiert: den „Hortus Conclusus“. Dieser Ort sorgt mit seinem Angebot an Privatgärten und gemeinschaftlich nutzbaren Freiräumen für die nötige Wohnqualität abseits von akustischen und visuellen Immissionen.
Freianlagen
Das Gelände des VGF Betriebshofs befindet sich zunächst an einer vorteilhaften Position im Stadtgefüge – es liegt nahezu mittig zwischen dem beliebten Mainufer und dem Höchster Stadtpark mit geringer Entfernung zur Altstadt, sodass hier zentrales Wohnen angeboten werden kann. Auf Grund der unmittelbaren Gleisnähe wird dieses Gebiet jedoch nicht auf den ersten Blick als „Filet-­‐Stück“ angesehen. Die Umnutzung und Neugestaltung des Geländes bietet nun die Möglichkeit diese Exposition zu nutzen und somit das Quartier deutlich aufzuwerten.
Straßenraum
Um den neuen Straßenraum möglichst klar und eindeutig zu definieren wurde im Entwurf eine schlüssige Erschließungsstruktur in drei Hierarchien erarbeitet.
1. Quartiersstraße (Fußgänger, Radfahrer, Motorisierter Individualverkehr MIV)
2. Grüne Fuge (Fußgänger, Radfahrer, Anlieferung)
3. Zugänge (Fußgänger, Radfahrer)
Durch unterschiedliche Oberflächen wird dieses Konzept konsequent unterstützt und verdeutlicht.

Quartierseingang West (Billtalstraße)
Am westlichen Quartierseingang befindet sich zunächst der Eingang der KITA. An die Platzfläche des Zugangs werden „Kiss + Ride“ Stellplätze angegliedert, die für das Bringen und Abholen der Kinder zur Verfügung stehen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Als „wichtigen städtebaulichen Impuls“ hat Bürgermeister Olaf Cunitz am Dienstag die Pläne für die künftige Bebauung des VGF-Betriebshofs in Höchst mit 250 Wohnungen und einer Kindertagesstätte bezeichnet: „Das ist ein nachhaltiger Beitrag, um den Herausforderungen einer ständig wachsenden Stadt effektiv zu begegnen“, sagte der Planungsdezernent: „Es bringt den Stadtteil Höchst und den Frankfurter Westen insgesamt wesentlich voran.“ Gemeinsam mit dem Architekten Ferdinand Heide, der den Vorsitz der eigens für die VGF-Bebauung eingesetzten Jury innehatte, und dem Vorsitzenden der ABG-Geschäftsführung, Frank Junker, stellte Cunitz die Ideen für das 2,4 Hektar große Areal in Höchst vor. Die Jury würdigte Pläne des Architekten Jo Franzke dafür, dass sich sein Wohnungsbau „sensibel in den städtebaulichen Kontext anschließt“. Insbesondere seine Pläne für die künftige Nutzung der Freiflächen in der Nachbarschaft der Wohnungen wie der Kindertagesstätte seien „ausgesprochen gelungen“. Insgesamt entstehen auf dem Areal des früheren Betriebshofs von Anfang 2017 an 250 Wohnungen in Passivhaus-Bauweise zwischen Palleskestraße und Bahnlinie. Das Areal findet sich in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Höchst und ist fußläufig gut zu erreichen. Der Jury „hat vor allem auch die Freiraumgestaltung im Entwurf von Jo Franzke gefallen“, sagte der Vorsitzende des Gremiums, Ferdinand Heide. Mit „klaren städtebaulichen Figuren“ habe der Architekt in seinem Entwurf, mit dem er sich gegen Arbeiten von Stefan Forster und das Büro Turkali Architekten durchsetzen konnte, eine „starke architektonische Haltung“ bezogen. Gestartet werden soll das Projekt mit einem Investitionsvolumen in Höhe von 63 Millionen Euro
Anfang 2017.
Lageplan

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Lageplan

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Prinzip Grüne Fuge

Prinzip Grüne Fuge

Visualisierung

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